Sexismus, Feminismus, etc.

dafür gibt es ja in deutschland z.b. das AGG. das ist eben die sache, wo ich die grenze ziehe: reine annahmen über zukünftige leistungsfähigkeit aufgrund des geschlechts sollten keine rolle spielen dürfen. es soll eben nur die individuelle leistungsfähigkeit betrachtet werden, statt dass rückschlüsse aus der gruppenzugehörigkeit gezogen werden. wenn unternehmen einstellen, wen sie wollen und dabei gruppenzugehörigkeiten als signale heranziehen, werden frauen im gebärfähigen alter immer benachteiligt werden, selbst wenn sie keinen kinderwunsch haben. und auch die herkunft dürfte dann verstärkt eine rolle spielen. und das ist dann eben keine chancengleichheit mehr.
Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Deine Vorstellung von Chancengleichheit ist meiner Meinung nach nicht realisierbar. Zudem bin ich der Meinung dass das auch nicht erstrebenswert ist und es sollte auch nicht als negativ bzw. als Diskriminierung bewertet werden. Das ist für mich keine Benachteiligung sondern eine nüchterne Betrachtung der Gesamtsituation. Ein Kandidat wird immer besser als der andere sein. Der biologische Faktor spielt immer eine Rolle.
 
Zumal Verstöße gegen des AGG auch nicht immer öffentlich werden und auch sehr schwer zu beweisen sind. Wie will man da in einen Kopf schauen und die Gedankengänge rekonstruieren? Da wird ja kein Personaler sagen "Sie sind eine Frau oder schwarz sie bekommen die Stelle nicht." Es wird doch immer wieder so abgelehnt "Vielen Dank für Interesse, leider haben wir uns für einen anderen Bewerber entschieden." Wie soll man daraus verwertbare Rückschlüsse ziehen wieso...weshalb und warum?
 
Zumal Verstöße gegen des AGG auch nicht immer öffentlich werden und auch sehr schwer zu beweisen sind. Wie will man da in einen Kopf schauen und die Gedankengänge rekonstruieren? Da wird ja kein Personaler sagen "Sie sind eine Frau oder schwarz sie bekommen die Stelle nicht." Es wird doch immer wieder so abgelehnt "Vielen Dank für Interesse, leider haben wir uns für einen anderen Bewerber entschieden." Wie soll man daraus verwertbare Rückschlüsse ziehen wieso...weshalb und warum?

wie bei jedem gesetz kommt man auch ums agg meistens drum rum, wenn man sich wirklich geschickt anstellt. aber das heißt ja nicht, dass man es daher abschaffen sollte. es gibt auch den perfekten mord, trotzdem bleibt mord verboten. ;)
 
ja und das ist auch okay so. mein punkt ist nur, dass im optimalfall nur ein tatsächlicher biologischer faktor eine rolle spielt und keiner, der aufgrund statistischer erwägungen vermutet wird.
Solche Entscheidungen sind nunmal zukunftsorientiert.
reine annahmen über zukünftige leistungsfähigkeit aufgrund des geschlechts sollten keine rolle spielen dürfen. es soll eben nur die individuelle leistungsfähigkeit betrachtet werden, statt dass rückschlüsse aus der gruppenzugehörigkeit gezogen werden.
Eine solche Herangehensweise schadet dem Unternehmen. Ein Unternehmen welches Ressourcen ungeachtet der Zukunft investiert kann nicht überleben. Ob es nun Investitionen in Technologien, Standortbestimmung oder eben die Einstellung von Personal ist, der Blick sollte auch nach vorne gerichtet sein. Aus der Sicht des Kandidaten ist es doch auch zukunftsorientiert. Dieser wird wohl Angebote und Stellenauschreibungen in Bereichen ohne Zukunft ignorieren, insbesondere im Hinblick auf seine eigenen Zukunftvorstellungen.
 
Solche Entscheidungen sind nunmal zukunftsorientiert.

Eine solche Herangehensweise schadet dem Unternehmen. Ein Unternehmen welches Ressourcen ungeachtet der Zukunft investiert kann nicht überleben. Ob es nun Investitionen in Technologien, Standortbestimmung oder eben die Einstellung von Personal ist, der Blick sollte auch nach vorne gerichtet sein. Aus der Sicht des Kandidaten ist es doch auch zukunftsorientiert. Dieser wird wohl Angebote und Stellenauschreibungen in Bereichen ohne Zukunft ignorieren, insbesondere im Hinblick auf seine eigene Zukunft.

also bewirbt sich die zukunftsorientierte frau nicht auf die chefstelle, weil sie vom zukunftsorientierten unternehmen nicht eingestellt wird aus angst, dass sie schwanger werden könnte? o_O
 
wie bei jedem gesetz kommt man auch ums agg meistens drum rum, wenn man sich wirklich geschickt anstellt. aber das heißt ja nicht, dass man es daher abschaffen sollte. es gibt auch den perfekten mord, trotzdem bleibt mord verboten. ;)
Willst du den perfekten Mord eines Genies mit einem schwammigem Gesetz vergleichen, wo jeder einfach so davon kommt, wenn er kein Geständnis ablegt und mit einer lapidaren Ausrede davon kommt? Von Abschaffen war meinerseits gar keine Rede, aber bei Gesetzen, wo geschätzte 99,9% davon kommen, sollte man eventuell mal über Reformen im Arbeitsrecht nachdenken.
 
also bewirbt sich die zukunftsorientierte frau nicht auf die chefstelle, weil sie vom zukunftsorientierten unternehmen nicht eingestellt wird aus angst, dass sie schwanger werden könnte? o_O
Die zukunftsorienterte Frau darf sich gerne bewerben, nur wenn sich das zukunftsorienterte Unternehmen gegen sie entscheidet so ist das nicht zwangsläufig diskriminierend, auch dann nicht wenn eine potentielle Schwangerschaft entscheidend war. Vielleicht wird mein Punkt mit folgendem Beispiel klarer.
Zwei Kandidatinnen: Frau 1 ist verheiratet, hat Kinder, Haus und Hund. Frau 2 ist ledig und hat keine Kinder. Beide sind gleich jung und gleich qualifiziert. Die 'Risiken' fürs Unternehmen sind bei Frau 1 abschätzbarer als bei Frau 2. Ist es nun diskriminierend wenn Frau 1 der anderen bevorzugt wird? Ich sage nein.
 
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Dann hast du mich nicht verstanden. Generell geht es um die Debatte, dass jeder Frau die selben Möglichkeiten zustehen. Mein Erfahrungswert ist sicherlich kein Argument für eine Verallgemeinerung, ebenso sind irgendwelche Statistiken oder wissenschaftlichen Studien auch keine Basis für Verallgemeinerungen. Es ist aber dennoch verwunderlich für mich, dass in der selben Mannschaftssportart bei den Damen es in jeder Saison Zoff gibt, während dies bei den Herren nicht auftritt. Vielleicht nicht repräsentativ, aber dennoch verwunderlich für mich.

Dass Frauen, die bereits sich im Manager-/Chefposten befinden sicherlich nicht ohne Leistung und Kompetenzen dort gelandet sind ist selbstverständlich. Trifft leider nicht auf jede Frau zu. Statistisch gesehen erkranken Männer häufiger an Herz-/Kreislauferkrankungen, Frauen erkranken öfter psychisch, was deiner These bzgl. Belastbarkeit entgegensteht.

Bruder sorry aber deine Erfahrungen als Hallenwart sind nichtmal ansatzweise auf einem Level mit wissenschaftlichen Studien. Lächerlich dass du meinst Beobachtungen und Experimente über Jahre dürften nicht berücksichtig werden (bzw. ebenso wenig), weil in deinem Sportteam Zickenterror herrscht. Vielleicht nicht repräsentativ sagst du ja schon selbst, da spielt es keine Rolle wie sehr dich das verwundert...

Meine These bezüglich der Belastbarkeit bezieht explizit auf decision-making and leadership skills under pressure, ebenfalls ein bisschen relevanter wenn wir über den Anteil von Frauen in Führungspositionen sprechen als die Statistik, dass es bei allen Frauen eine höhere Prävalenz an psychischen Krankheiten gibt, oder?
 
Bruder sorry aber deine Erfahrungen als Hallenwart sind nichtmal ansatzweise auf einem Level mit wissenschaftlichen Studien.

Dies habe ich doch gar nicht behauptet. Lächerlich ist, dass du wissenschaftlichen Studien einen hohen Stellenwert bemisst ohne zu betrachten wie die Studie aufgebaut ist, was die Zielsetzung ist, wie Teilnehmer ausgewählt werden und anhand welcher Gesichtspunkte welche Aussage geformt werden soll. Von dem Bias der Studie mal ganz abgesehen. Darin liegt halt auch begründet warum einige Studien auch gegenteilige Ergebnisse liefern. Du machst es dir einfach mit irgendwelchen Studien, die du nicht mal genau nennen kannst um die Ecke zu kommen und deren Ergebnisse als den Status Quo zu verkaufen. Ist ebenso dünn, wie meine eigene Erfahrung.
 
also bewirbt sich die zukunftsorientierte frau nicht auf die chefstelle, weil sie vom zukunftsorientierten unternehmen nicht eingestellt wird aus angst, dass sie schwanger werden könnte? o_O

Das Problem ist doch, dass du dieses Diskriminierungs-Game bis zum Ende durchspielen kannst. Deshalb halte ich nichts davon, wenn der Staat so stark in die freie Wirtschaft eingreift. Wenn ein Unternehmen lieber Mitarbeiter bevorzugt, die keinen Nachwuchs bekommen, dann muss man das akzeptieren. Allerdings verzichtet das Unternehmen damit auf Humankapital, denn neben den Nachteilen bringen Mitarbeiter mit Kindern auch einige Vorteile mit - was höher gewichtet wird, soll das Unternehmen entscheiden.

Für Angestellte im öffentlichen Dienst bzw. Beamte sieht das natürlich anders aus, hier darf der Staat gesellschaftlich steuern. Aber warum bei der Diskriminierung Mann/ Frau bzw. behindert/ nicht-behindert aufhören? Warum werden Migranten nicht bei gleicher Eignung bevorzugt angestellt? Oder warum wird die soziale Herkunft nicht berücksichtigt und im ÖD werden Mitarbeiter, die in sozial schwachen Haushalten aufgewachsen sind und somit einen erschwerten Staat ins Leben haben, nicht bevorzugt? Kann man mit Sicherheit alles irgendwie begründen.
 
Dies habe ich doch gar nicht behauptet. Lächerlich ist, dass du wissenschaftlichen Studien einen hohen Stellenwert bemisst ohne zu betrachten wie die Studie aufgebaut ist, was die Zielsetzung ist, wie Teilnehmer ausgewählt werden und anhand welcher Gesichtspunkte welche Aussage geformt werden soll. Von dem Bias der Studie mal ganz abgesehen. Darin liegt halt auch begründet warum einige Studien auch gegenteilige Ergebnisse liefern. Du machst es dir einfach mit irgendwelchen Studien, die du nicht mal genau nennen kannst um die Ecke zu kommen und deren Ergebnisse als den Status Quo zu verkaufen. Ist ebenso dünn, wie meine eigene Erfahrung.

Hier eine Meta-Studie die Real Life Performance Daten analysiert.

https://piie.com/publications/wp/wp16-3.pdf

Total female corporate leadership share is estimated with a statistically significant positive coefficient in all four of the regressions in which it appears.

As a further check on robustness, we reestimated the regressions excluding small firms, defined as firms with annual revenues of less than $1 million, boards with fewer than five members, or executive ranks with fewer than five members. The results, reported in table 4, reconfirm the results obtained originally: The evidence on the positive correlation between the share of female board members and firm performance is not robust, but the positive correlation between firm performance and the share of women in upper management is.

Taken together, the pattern of results reported in tables 2–4 suggests a kind of “pipeline” interpretation of the effect of gender diversity. There is no statistically observable impact of having a female CEO, and the impact of women’s presence on the board is not statistically robust.

However, the correlation between women at the C-suite level and firm profitability is demonstrated repeatedly, and
the magnitude of the estimated effects is not small. For example, a profitable firm at which 30 percent of leaders are women could expect to add more than 1 percentage point to its net margin compared with an otherwise similar firm with no female leaders. By way of comparison, the typical profitable firm in our sample had a net profit margin of 6.4 percent, so a 1 percentage point increase represents a 15 percent
boost to profitability. When considering a broader set of firms, both profitable and unprofitable, the result is even more striking. For the sample as a whole, the firm with more women can expect a 6 percentage point increase in net profit, while overall median net profit was just over 3 percent.
 
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Zwei Kandidatinnen: Frau 1 ist verheiratet, hat Kinder, Haus und Hund. Frau 2 ist ledig und hat keine Kinder. Beide sind gleich jung und gleich qualifiziert. Die 'Risiken' fürs Unternehmen sind bei Frau 1 abschätzbarer als bei Frau 2. Ist es nun diskriminierend wenn Frau 1 der anderen bevorzugt wird? Ich sage nein.

wobei du da ja Fakten erwähnst. aber die Entscheidung gegen eine Frau aufgrund der Annahme/Unterstellung, sie würde potentiell von Kinderwunsch ausscheiden, ist meines Erachtens anmaßend.
 
wobei du da ja Fakten erwähnst. aber die Entscheidung gegen eine Frau aufgrund der Annahme/Unterstellung, sie würde potentiell von Kinderwunsch ausscheiden, ist meines Erachtens anmaßend.
Okay. Das ist deine Meinung. Aber kannst du mir erklären wieso? Du unterstellst demjenigen böse Absichten, obwohl dieser seine Entscheidung auf eine nüchterne Abschätzung der möglicherweise eintretender Risiken bzw. Kosten stützt.
 
ich unterstelle nicht einmal zwangsläufig "böse Absichten". es ist trotzdem eben erstmal nicht mehr als eine Annahme.

(um es absurd zu überspitzen: wäre doch auch hanebüchen, wenn sich seitens eines Unternehmens aufgrund der Befürchtung von sexuellen Übergriffen durch diesen, wohlgemerkt einzig und allein basierend auf der Geschlechtszugehörigkeit, gegen einen männlichen Bewerber entschieden würde)
 
wobei der Vollständigkeit halber dazu gesagt werden muß, daß dies nicht automatisch etwas über den Fachbereich, sondern vor allem über die Veröffentlichungspolitik in solchen (pseudo?-)wissenschaftlichen Publikationen aussagt.

im weitesten Sinne ähnlicher Fall von 2013, aber in dem Fall nicht im geistes- sondern naturwissenschaftlichen Bereich:
https://www.theguardian.com/higher-education-network/2013/oct/04/open-access-journals-fake-paper

soweit ich das übrigens verstanden habe, wurde (glücklicher- und auch verständlicherweise) in diesem und ähnlichen Fällen auch einige Mal die Veröffentlichung abgelehnt (bzw. es wurde weitere Rückfragen gestellt) - es läßt sich vermuten, daß dies auch im aktuellen Beispiel mit steigender Zahl bei denen Publikationen geschehen ist, bei dem ein ausführliches peer review Teil des Veröffentlichungsprozesses ist.

(siehe diese Graphik zu dem o.g. erwähnten 2013er Veröffentlichungen:
http://science.sciencemag.org/content/sci/342/6154/60/F3.large.jpg)
 
Zuletzt bearbeitet:
die fachbereiche sind genauso.
dort werden solche artikel ja gelesen und """analysiert"""

die peer reviewer bei dem sokalsquare waren sehr angetan von den texten.
die verfasser wurden aufgrund ihren tollen arbeit auch eingeladen, selber peer reviews zu machen.
 
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