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twoeleven

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15. Januar 2002
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Hier findet ihr ein paar Definitionen zum Thema Producing.

Abmischen
Zusammenführen, bearbeiten und zu einem Stereo- oder Surroundprodukt zusammenfügen der
einzelnen Audiosignale (Band- oder Sequenzerspuren, Mikrofonsignale usw.) einer Aufnahme.
Für die Abmischung benötigt man ein Mischpult, Effektgeräte (sofern nicht im Mischpult
integriert) eine Stereoendstufe und möglichst gute Studiolautsprecher.
Die Abmischung ist ein ebenso künstlerischer und kreativer Vorgang wie das Komponieren und
Interpretieren und möglicherweise der wichtigste Vorgang in der Kette der Musikkreation. In
der Audioindustrie sind herausragende Tontechniker mindestens ebenso berühmt wie die Stars,
denen sie zu Ruhm und Erfolg verhelfen.

Absorber
Absorber sind Schallschlucker. Je nach Material (Teppiche, Vorhänge, Schaumstoffplatten)
und Oberflächenbeschaffenheit werden gewisse Frequenzen besonders stark absorbiert.
Für jede Anwendung gib es heute die entsprechende Absorberlösung, mit der man Studios,
Abhör- und Demoräume klanglich optimieren kann.

analog
Stufenlos, kontinuierlich. Ein analoges Audiosignal ist im Gegensatz zum digitalisierten,
also in einzelne Zwischenwerte abgestuften, stufenlos, gleichförmig. Oder: Analoge Regler
steuern Spannungen stufenlos, während digitale je nach Feinheit der Auflösung in hörbaren
Stufen arbeiten.

Analog/Digital-Wandler
Digitalisiert analoge Spannungen, indem er diese in entsprechende Zahlenwerte umwandelt.
Vereinfacht dargestellt arbeitet ein A/D-Wandler (auch ADC = Analog to Digital Converter)
in verschiedenen Stufen. Nach einem analogen Tiefpassfilter gelangt das Signal in die
Sample&Hold-Stufe, wo es schrittweise dem Umsetzter zugeführt wird, der es in einen binären
Wert umsetzt und ausgibt. Die meisten A/D-Wandler arbeiten heute zusätzlich mit Oversampling
und Dithering, was das Entstehen von Fremdfrequenzen weitgehend unterdrückt und das
Rauschverhalten verbessert.

Audio-Oszillator
Ein Oszillator ist ein Schwingungserzeuger bzw. Schwingungsgenerator. Hier ist das
Einsatzgebiet der Synthesizer.

Aux
Engl.: Auxiliary = zusätzlich. Meist Zusatz- oder Hilfskanäle und -wege.

Aux-Send
Engl.: Zusatz- oder Hilfsausgang. In Mischpulten separat steuerbarer Mischsignalausgang,
der meist zur Ansteuerung von Effektgeräten verwendet wird. Das bearbeitete Signal wird
dann über Aux-Return in die Summe zurückgeführt. Die Aux- oder Hilfswege sind jedoch enorm
flexibel einsetzbar, je nach Fantasie des Anwenders. Je nach Mischpulttyp stehen zwei bis
zehn Aux-Wege zur Verfügung.

D/A-Board
Digital/Analog-Wandlerkarte. Im Computer steckbare Audiokarte mit integrierten Wandlern,
meist A/D und D/A mit entsprechenden Anschlüssen. Da die eingebaute (Mac) oder oft
mitgelieferte (PC) Audiokarte meist einen mittleren Qualitätsgrad aufweist, ist es
empfehlenswert, für Sample-Editing und Harddisk-Recording eine qualitativ bessere
Audiokarte anzuschaffen, die auch weit mehr Möglichkeiten - sowohl in punkto Anschlüsse
als auch bezüglich der Klangbearbeitung (DSP) - bietet.

De-Esser
Effektgerät. Eigentlich ein Kompressor, der für eine spezielle Aufgabe optimiert wurde,
nämlich überbetonte Zisch- und Hisslaute aus dem Signal von Gesangs- und Sprachaufnahmen
zu entfernen. Zuerst wird in einem Hoch- oder Bandpassfilter der zu bearbeitende
Frequenzbereich bestimmt, der danach die Pegelspitzen der Zischlaute absenkt. Filterbereich
und Kompressionseinsatz sind meist regelbar.

Delay
Engl.: Verzögerung, Verzögerer. In diesem digitalen Effektgerät wird das Eingangssignal
für eine einstellbare Zeit zwischengelagert und dann zum Ausgang geführt. Diese einmalige,
zeitverschobene Wiederholung kann durch eine Schleifenschaltung (Feedback) beliebig oft
wiederholt werden. Weitere Parameter ermöglichen die Programmierung der Abklingzeit, was
zu einem natürlich ausklingenden Echo führen kann. Diverse Geräte können tempomässig über
MIDI oder ein manuell eingegebenes Tempo (Tap) gesteuert werden, was rhythmisch genaue
Echos ermöglicht. Die meisten Multieffektgeräte bieten eine grosse Zahl vorprogrammierter
Delay-Arten an.

Digitale Audioschnittstelle
Verbindungsglied zweier digitaler Audiogeräte, die den verlustfreien Datenaustausch
ermöglicht. Die zwei gängigsten Schnittstellen-Formate sind AES/EBU für die professionelle
Übertragung von Stereosignalen und S/PDIF als Consumer-Schnittstelle für Stereosignale.
Daneben haben verschiedene Firmen Pseudostandards für die Mehrkanalübertragung entwickelt,
von denen hier die beiden 8-kanaligen ADAT (von Alesis) und TDIF (von Tascam) erwähnt sein
sollen. Da sich das digitale Audioformat ständig weiterentwickelt, hängt es sehr vom Erfolg
einzelner Produkte ab, welche Schnittstellenformate sich langfristig durchsetzen und halten
können.

Distortion
a) Der analoge Verzerrungseffekt (engl. Distorion) wurde durch die gezielte Übersteuerung
der Vorverstärkerstufe erzeugt. Dadurch wurden dem Klang zusätzliche Obertöne zugefügt.
Distortion ist ein im Rock- und Metal-Sound fester Bestandteil, der auch digital erzeugt
(nachgeahmt) werden kann.
b) Der gefürchtete Effekt bei einer übersteuerten Aufnahme: Verzerrte Pegelspitzen machen
in den meisten Fälle eine Tonaufnahme unbrauchbar.

Dithering
Engl.: Verwischen. Dithering verwischt die Quantisierungsfehler, die Quantisierungsrauschen
erzeugen. Dithering verbessert vor allem den Höreindruck leiser Passagen.

Doubling
Verdoppeln eines Signals. Dadurch wird ein breiteres oder volleres Klangbild erzeugt. Beim
echten Doubling wird die Stimme (oder das Instrument) zweimal auf verschiedenen Spuren
aufgenommen. Elektronisches Doubling erzielt man mit einem Chorus oder Pitch-Shifter,
sauberer mit einer kurzen Verzögerung.

Echtzeit
Eine Echtzeit- (Realtime) Funktion wird genau zu dem Zeitpunkt ausgeführt, in dem sie
initiiert wird, also ohne Verzögerung oder Wartezeit. Auch wenn in einem Rechner
zusätzliche Funktionen ausgeführt werden, ist die Verzögerung dank der enormen
Verarbeitungsgeschwindigkeit der neuen Computerprozessoren nicht spürbar.
Noch vor ein paar Jahren waren Echtzeitfunktionen kleine Sensationen, heute gehören sie zum
technischen Alltag. Echzeit-Notation etwa, die zeitgleiche Umsetzung von MIDI-Events in
Notenschrift, ist eine übliche Fähigkeit eines Notations- oder Sequenzerprogramms.

Effektgerät
Heute fast ausnahmslos digital arbeitende Geräte, die ein Signal in verschiedenen Parametern
gezielt verändern. Zur Grundausstattung guter Effektgeräte gehört ein Bypass-Schalter, der
einen A/B-Vergleich ermöglicht und eine grosse Menge direkt anwählbarer Presets. Zu den
gängigsten Effekten gehören Hall, Delay, Chorus, Phaser, Flanger, Exciter, Kompressor,
Limiter, Noise-Gate, und De-Esser.

Equalizer
Gerät oder Schaltung zur Beeinflussung des Frequenzganges eines Audiosignals. In seiner
einfachsten Form als Höhen- und Bass-Regler bei HiFi-Geräten zu finden. Normalerweise ist
jeder Eingangskanal eines Mischpultes mit einem Equalizer ausgerüstet, damit der Klang der
einzelnen Instrumente optimiert werden kann. Es gibt grafische und parametrische Equalizer,
die beide ihre Vor- und Nachteile haben.

Graphischer Equalizer
Durch die Anordnung seiner Steuerelemente stellt der graphische EQ den veränderten
Frequenzgang dar. Dieser Entzerrertyp arbeitet mit mehreren Bandpassfiltern mit festen
Einsatzfrequenzen, die je über einen Schieberegler angehoben oder abgesenkt werden können.
Graphische Equalizer werden vornehmlich für die Anpassung einer PA-Anlage an die räumlichen
Besonderheiten oder für die Schlusskorrektur in einer Abmischung eingesetzt.

Parametrische Equalizer
Equalizer, bei denen die Lage, Breite und das Maß der Absenkung oder Anhebung eingestellt
werden kann, werden als parametrische Equalizer bezeichnet.

Fade
Engl.: Verblassen. Allgemeiner Ausdruck für eine Lautstärkeveränderung in einem Mix.
Normalerweise ein Ausblenden aus einem Song. Mit einem Fade kann man auch alle Spuren oder
einzelne Instrumente einblenden. Wird entweder manuell oder mit Hilfe einer programmierten
Computer-Voreinstellung vorgenommen.

Fade-In/Out
Engl.: Ein-/Ausblenden eines Signals (Audio oder Video). Diese Funktion, die bei einigen
Consumergeräten (Camcorder, Minidisc-Recorder) fest eingebaut ist, wird normalerweise erst
beim Schlussmix (der definitiven Abmischung) eingesetzt. Sie kann manuell z. B. über die
Masterfader des Mischpultes erfolgen oder automatisch (bei den meisten digitalen Mischpulten
und MIDI-Sequenzern programmierbar). Auch die Bearbeitung eines Samples, mit der sich
Sample-Abschnitte verkürzen bzw. Klänge mit zu hartem Attack "aufweichen" lassen.
Tip: Wenn nicht triftige Gründe vorliegen, sollte ein Fade erst bei der Schlussbearbeitung
zum Einsatz kommen, genau so wie alle übrige

Fader
Engl.: Schieberegler, Flachbahnregler. a) Bei analogen Mischpulten veränderbare Widerstände
in Flachbauweise, die das durchfliessende Signal abschwächen. b) Bei digitalen Geräten ist
der Effekt zwar derselbe, doch wird nicht das Signal selbst direkt beeinflusst, sondern mit
der Faderbewegung eine Rechenoperation bewirkt. Diese Fader können auch zur Veränderung von
Parameterwerten (z. B. bei Synthesizern) eingesetzt werden. c) In Software findet man
virtuelle Fader als Teil der graphischen Benutzeroberfläche. Sie werden mit der Maus
bedient. Da dies für anhaltendes Arbeiten zu mühsam ist, wurden inzwischen Hardware-Fader
entwickelt, mit denen diese virtuellen Software-Fader bedient werden können.
 
.....

Filter
Bauelement oder Funktion zur gezielten Veränderung des Frequenzgangs eines Audiosignals.
Passive Filter können nur Frequenzen dämpfen (was jedoch bewirkt, dass andere Frequenzen
stärker in Erscheinung treten), aktive Filter können meist auch verstärken. Zu den
bekanntesten aktiven Filtern gehören Equalizer (= Entzerrer), die vorwiegend in der
Klangbearbeitung eingesetzt werden. Andere Filter werden besonders in der Klangerzeugung
verwendet. Wichtige Angabe bei einem Filter ist die Cutoff-Frequenz, die den Einsatzpunkt
des Filters angibt.

Filtercharakteristik
Art des Filters. Dazu gehören z. B. Tiefpass-, Hochpass-, Bandpass- und Sperrpass-Filter.
Das Hochpassfilter lässt Frequenzen oberhalb einer Cutoff-Frequenz passieren und beschneidet
solche darunter. Ein Tiefpassfilter arbeitet genau umgekehrt. Das Bandpassfilter lässt nur
einen (einstellbaren) Bereich um die Cutoff-Frequenz durch, während das Sperrpassfilter eben
diesen Bereich sperrt und den Rest passieren lässt.

Flanger
Effektgerät oder -funktion aus der Gruppe der Delays. Durch die leicht zeitverzögerte
Zweitwiedergabe des Signals entstehen Phasenverschiebungen und periodische Auslöschungen,
die zu Klangverfärbungen führen. Flanging ist die extremste Form des Choruseffekts, Phasing
verursacht weniger starke Veränderungen.

Frequenz
Anzahl der Vollschwingungen (= Schwingungsperioden) in einer Sekunde. Die Frequenz eines
Tones ist verantwortlich für die (vom menschlichen Gehör wahrgenommenen) Tonhöhe. Als
Einheit gilt Hertz (Hz). Als internationaler Kammerton gilt das a = 440 Hz (leider nicht
fest verankert und deshalb dauernd im Steigen begriffen; dürfte sich momentan bei a = 442
Hz befinden). Eine Verdoppelung der Frequenz ergibt eine Tonerhöhung von einer Oktave. Wenn
also a = 440 Hz, dann ist a' = 880 Hz und a'' = 1760 Hz usw.

Frequenzgang
Gibt Auskunft über das Übertragungsverhalten eines einzelnen Audiogerätes oder eines ganzen
Audiosystems. Als ideal gilt ein linearer Frequenzgang, der keine Frequenzen anhebt oder
absenkt. Sobald Mechanik hineinspielt (Mikrofone, Lautsprecher) wird die Sache wesentlich
komplexer. Der Frequenzgang von Mikrofonen und Lautsprechern lässt sich in speziell dafür
konstruierten Räumen messen und wird auf einem individuellen Messprotokoll den meisten
Produkten beigelegt. Die Toleranzen bei rein elektronischen Geräten sind wesentlich geringer
und die Frequenzkurven dieser Geräte werden im allgemeinen Datenblatt abgedruckt.

Gain
Eingangsregler an einem Mischpult oder Effektgerät, der das Eingangssignal dem Line-Pegel
der nachfolgenden Stufen anpasst (verstärkt oder dämpft).

Gain-Reduction
Bei einem Kompressor: die Signaldämpfung, -abschwächung.

Hall
a) Der Nachhall, der durch die Schallreflexionen in einem Raum entsteht, löst in unserem
Gehör den Eindruck der Raumgrösse und Beschaffenheit aus. Hall (engl. Reverb) wird in zwei
Stufen, in die ersten Reflexionen (Early Reflections) und den diffuseren Nachhall
unterteilt. Das Zeit- und Laustärkeverhältnis der ersten Reflexionen vermitteln den
Eindruck der Distanz der Schallquelle, der Nachhall erzeugt den Raumeindruck. Pop- und
Rockproduktionen werden oft so trocken wie möglich (in gedämpften Studios) aufgenommen;
der Hall wird erst bei der Abmischung beigemischt. Somit ist es wesentlich einfacher, aus
einer grossen Anzahl von Spuren ein einheitlich klingendes Ganzes zu schaffen.
b) In einem Hallgerät: Die Bezeichnung für ein Reverb-Programm, das eine grosse Halle
simuliert.

Hardware-Sequenzer
Im Gegensatz zum heute üblichen Software-Sequenzer, der jedoch nur in Verbindung mit einem
Computer verwendet werden kann, ist ein Hardware-Sequenzer ein eigenständiges Gerät mit
einem unabhängigen Rechner in einem eigenen Gehäuse. Meist verfügt ein Hardware-Sequenzer
nur über ein kleines LC-Display und ist wesentlich weniger flexibel in der Handhabung,
dafür klein und leicht transportabel. Hardware-Sequenzer sind heute meist mit einer eigenen
Klangerzeugung ausgestattet, so dass sie sich in idealerweise als elektronisches Notizbuch
verwenden lassen.

Inline-Pult
Bei (analogen) Mischpulten: In der Inline-Bauweise (= in einer Linie) werden in einem Modul
die Eingangs- und die Monitorabteilung zusammengefasst. Das bedeutet, dass z. B. auf
Eingangskanal 1 sowohl das Mikrofonsignal als auch - durch das Betätigen eines
Kippschalters - das aufgezeichnete Mikrofonsignal ab Band (Spur 1) zu hören ist. Die
kompakte Inline-Bauart wurde vor allem für grössere Mehrspurmischpulte (ab 32 Kanälen)
entwickelt, da sie ein flexibleres Arbeiten und eine kompaktere Bauart ermöglicht.

Input
Engl.: Eingang. Bezeichnet den Anschluss eines Geräts, in den ein externes Signal
einfliessen kann. Bei analogen Inputs ist die exakte Anpassung zu beachten (Pegel,
Impedanz).

Insert
Beim Mischpult: Spezielle Jackbuchse mit integrierten Schaltkontakten, die im Leerzustand
den Signalweg verbindet. Ein Stecker (Stereoklinke) trennt den Signalweg auf, so dass ein
externes Gerät (Effektgerät, Dynamikprozessor usw.) eingeschleift werden kann. Insert-
Buchsen gibt es auch bei Kofferverstärkern.
Tip: Die Insert-Buchse kann auch als Direct-Out verwendet werden (ohne dass das Signal auf
den Mischbus zurück geleitet wird), indem ein Mono-Klinkenstecker nur halb (bis zum ersten
Rastpunkt) eingeschoben wird.

Jump-Funktion
Bei Synthesizern (z. B. von Roland) und Computerprogrammen: Programmierbare Funktion,
die ein Zurückspringen (= jump) zu einer vordefinierten Seite ermöglicht. Ist beispiels-
weise im Programm Logic Audio (Emagic) in idealer Form integriert, da man 99 Seiten-
kombinationen vordefinieren und mit der Zehnertastatur direkt anspringen kann.

Klangparameter
Beim Klangerzeuger (Synthesizer, Sampler, usw.): Veränderbare Werte (vgl. Klangdatenliste),
die den Klang direkt beeinflussen und in ihrer Gesamtheit den bestimmten Sound im
entsprechenden Klangerzeuger ausmachen.

Kompressoren/Limiter
Ein Kompressor funktioniert quasi als "automatischer" Regler: Wenn das Eingangssignal einen
bestimmten Wert (Threshold) überschreitet, wird die Verstärkung des Kompressors verringert,
das Ausgangssignal also gedämpft (der gewünschte Threshold eines Kompressors liegt
normalerweise einige Dezibel unter dem erlaubten maximalen Pegel).

Loop
a) Im Sampler: Die endlose (solange eine Taste gedrückt wird) Wiederholung eines mit
Loop-Start und Loop-End bestimmten Sample-Abschnittes, das (wenn die beiden Punkte richtig
gesetzt sind) die Illusion eines unbegrenzt langen Samples gibt, das nur mit enormem
Speicherplatzverbrauch zu realisieren wäre. Die meisten Sampler bieten automatisches
Loop-Optimieren sowie diversen Loop-Optionen. Loops benötigt man für gehaltene Klänge wie
Streicher oder Chöre.
b) In Multitrackern und Sequenzern: Endlos wiederholbarer, durch das setzen zweier Locators
(Autolocator) festgelegter Abschnitt eines Musikstückes (bei Bandmaschinen wird immer
wieder automatisch zurückgespult!) zum Üben oder automatischen Hinzufügen mehrerer neuer
Spuren (bei jedem Durchlauf wird eine neue Spur auf Aufnahme geschaltet).

Loop-Länge
Die Länge eines Loops wird bestimmt durch den Loop-Start und das Loop-Ende. Bei einfachen
Wellenformen genügt es, eine einzige Vollschwingung zu loopen. Je komplexer jedoch das
Soundsample, desto länger sollte der Loop gewählt werden. Damit kann man vermeiden, dass
Wiederholungen all zu offensichtlich werden. Wichtig ist auch, dass man aus einem langen
Sample die beste Stelle auswählt, in der möglichst wenig aussergewöhnliche Klangmuster
enthalten sind. Beispiel: In einem Sample "Wartende Zuschauer vor einer Theateraufführung"
sollte ein Abschnitt gewählt werden, in dem weder Lacher noch klar erkennbare Worte zu hören
sind.

Loop Modi
Zu den allgemein anzutreffenden Loop Modi gehören:
Backward Loop (der Abschnitt wird rückwärts ausgelesen), Alternate Loop (das Auslesen des
Loops erfolgt abwechlungsweise (alternierend) vorwärts und rückwärts), Loop until release
(der Loop wird aus ausgelesen, solange die Taste gedrückt wird).

Loop Points
Die Loop-Punkte sind im Sampler Start- und Endpunkt einer Loop, beim Sequenzer oder
Multitracker der Einstiegs- und der Ausstiegspunkt (Autolocator) der aktuellen Arbeits-
passage (Rehearsal).

Loop Tuning
Im Sampler: Ein Loop muss dann gestimmt werden, wenn er nicht der Grundstimmung des Samples
entspricht. Loop Tuning, also die Feinabstimmung der Loop-Frequenz, erfolgt in Cent-
Schritten.

Low Cut
Filter, der die tiefen Frequenzen abschneidet. Hochpassfilter.
 
MADI
Digitale Audioschnittstelle: Das Multichannel Audio Digital Interface Protokoll. Mit
interessanten technischen Daten (bis 56 Audiokanäle, Sampling-Raten von 32 bis 48 kHz und
einer Auflösung von bis zu 24 Bit) war MADI zukünftig gerüstet. Leider wurden die erst Jahre
später eingeführten ADAT- und TDIF-Protokolle wegen ihrer weiten Verbreitung und großen
Akzeptanz vieler Hersteller zum tatsächlichen Standard.

MIDI
Midi Glossar des Producing
Forums.

Mute
Beim Mischpult: Mit der Mute-Funktion lassen sich einzelne Kanäle oder Subgruppen stumm
schalten. Dies kann per Knopfdruck oder (je nach Mischpult) durch einen MIDI-Befehl oder
auch durch einen anderen Befehlsimpuls geschehen.

Noise
Rauschen. Audiosignal, in dem alle Frequenzen, statistisch gleichmäßig verteilt, enthalten
sind. In digitalen Systemen tritt das sog. Quantisierungsrauschen auf. Mit Rauschunter-
drückungssystemen kann das unvermeidliche Rauschen minimiert werden. Man unterscheidet
Weißes und Rosa Rauschen.

Noise Gate
In der Audioaufzeichnung: Das "Geräusch-Tor" schließt sich automatisch, wenn die Lautstärke
des Eingangssignals eine einstellbare Schwelle (Threshold) unterschreitet. Über dieser
Schwelle bleibt das Tor offen, das Signal wird also ungehindert durchgelassen. Mit dem Noise
Gate lassen sich Leerlaufgeräusche von Gitarrenverstärkern oder auch leeren Tonbandspuren
effektiv unterdrücken. Einige Modelle bieten noch weitere Regelmöglichkeiten an (Attack,
Release und Hold), die wir von anderen Dynamikprozessoren (siehe Kompressor) her kennen.

Noise-Generator
a) Im Synthesizer: Zusätzliche Klangquelle
b) In Messgeräten: In Verbindung mit speziellen Mikrofonen und Monitorlautsprechern zur
Raumeinmessung.

Noise-Limiter
Rauschbegrenzer, Rauschunterdrückungssystem.

Noise-Reduction
Elektronischer Baustein zur Minimierung des Rauschens in Audiosystemen:
a) Encoder/Decoder System (für analoge Band- und Kassettengeräte): Das Signal wird bei der
Aufnahme kodiert resp. komprimiert und bei der Wiedergabe dekodiert bzw. expandiert. Die
bekanntesten Verfahren sind dbx und Dolby. Außer Dolby SR im professionellen Bereich haben
diese Systeme durch die zunehmende Digitalisierung der Audiosysteme an Bedeutung verloren.
b) Single Ended System: Gerät, das durch geeignete Schaltungen oder Algorithmen den
Rauschanteil jedes Audiosignals verringern kann. Ideal auch für den Einsatz mit rauschenden
Synthesizern.
c) Digitales System: Computersoftware oder Standalone-Gerät zum nachträglichen Entfernen
aller Nebengeräusche wie Rauschen, Brummen, Klicks usw. dank entsprechender Algorithmen.
Durch Preemphasis und Deemphasis können bei digitalisierten Audioaufnahmen sowohl ein
Grundrauschen als auch Quantisierungsrauschen vermindert werden.

Normalize
In der Audio-Nachbearbeitung, beim Sampler: Funktion, die automatisch das Sample resp. den
gesamten Audioabschnitt nach der höchsten vorhandenen Amplitude durchsucht und dann die
Differenz zu 0 dB (evt. auch einstellbar) errechnet und alle Samples entsprechend erhöht.
Nicht alle Normalize-Funktionen sind gleich gut programmiert, da bei einer linearen Addition
Pausen plötzlich rauschen.
Tipp: Bei einer CD-Produktion sollten nicht blindlings alle Stücke einzeln "normalisiert",
also auf den höchstmöglichen Pegel gebracht werden, da sonst die sanfte Ballade
verhältnismäßig lauter erscheint.

Optimize
(=Normalize) In der Audio-Nachbearbeitung, beim Sampler: Funktion, die automatisch das
Sample resp. den gesamten Audioabschnitt nach der höchsten vorhandenen Amplitude durchsucht
und dann die Differenz zu 0 dB (evt. auch einstellbar) errechnet und alle Samples
entsprechend erhöht. Nicht alle Optimize-Funktionen sind gleich gut programmiert, da bei
einer linearen Addition Pausen plötzlich rauschen.
Tipp: Bei einer CD-Produktion sollten nicht blindlings alle Stücke einzeln "normalisiert",
also auf den höchstmöglichen Pegel gebracht werden, da sonst die sanfte Ballade
verhältnismäßig lauter erscheint.

Oszillator
In der Elektronik/beim Synthesizer: Ein Oszillator erzeugt Schwingungen, die - zwischen 20
Hz und etwa 20 kHz vom menschlichen Gehör als Ton erkannt werden. Diese Töne sind die
Grundlage der elektronischen Klangerzeugung. Sie werden in der Folge von Klangformern
(z.B. Filtern, Hüllkurven) bearbeitet. Analoge Oszillatoren in den ersten Synthesizer-
generationen konnten nur einige wenige Wellenformen erzeugen, die durch die weitere
Bearbeitung erst zu musikalisch einsetzbaren Klängen wurden.
Die digitalen Oszillatoren der Nachfolgemodelle sind nur noch dem Namen nach mit ihren
analogen Vorfahren verwandt, da sie komplexen Wellentabellen (Wavetables) folgen und
deshalb schon selbst komplexe Klangstrukturen erzeugen. In vielen Syntheseverfahren
geschieht die Klangformung durch die Anordnung des Oszillatoren und ihre gegenseitige
Beeinflussung (FM-Synthese, Additive Synthese usw.)
Ein häufig anzutreffender Oszillator, der keine Töne, sondern Schwingungen unterhalb der
menschlichen Hörgrenze erzeugt, ist der LFO, der Low Frequency Oszillator, der für
Modulationsschwingungen (Vibrato, Tremolo) eingesetzt wird.

Pad
a) Beim Mischpult: Zuschaltbarer Dämpferbaustein, der Signale am Mikrofon-Eingang (um
normalerweise –20 dB) dämpft, um eine Übersteuerung der Vorstufe zu verhindern.
b) Beim Synthesizer: Flächen- oder Hintergrundsound (z.B. LA Pad).
c) Bei MIDI-Eingabegeräten: Schlagempfindliche Oberfläche zum Triggern eines Klanges. Siehe
auch Drumpad.

Pan
Bei Mischpulten: Das Stereoklangbild wird als Pan (Panorama) bezeichnet; der Panoramaregler
beim Eingangskanal des Mischpults ermöglicht die Platzierung des Monosignals in diesem
Stereopanorama. Auch MIDI kennt den Panorama-Regler (Controller #10). In Synthesizern und
Effektgeräten können zusätzlich z.B. durch spezielles Programmieren von LFOs oder der
Anschlagdynamik Panorama-Effekte erzeugt werden.

Parallel
In der Elektronik: Nebeneinander Schalten von Bauelementen, z.B. von Widerständen, im
Gegensatz zu seriell, wo die Bauelemente hintereinander geschaltet werden. Im Tonstudio
wichtig, wenn man mehrere Lautsprecherboxen an einen Verstärkerausgang hängen will, da sich
beim parallelen Verdrahten der Scheinwiderstand drastisch verringert und zum Exitus der
Endstufe führen kann.

Parallele Schnittstelle
Bei der Datenübertragung: Durch das gleichzeitige (parallele) Übertragen sind parallele
Schnittstellen wesentlich schneller als serielle, in den meisten Fällen jedoch auch Fehler
-anfälliger. Beispiele paralleler Schnittstellen: SCSI, FireWire.

Parameter
In der Elektronik: Programmier- resp. veränderbarer Wert. In Synthesizern finden wir z.B.
Parameter für LFOs, für Filterfrequenzen usw., in einem Effektgerät z.B. Delay-Zeiten,
Early Reflection- und Mix-Anteil-Parameter. Jede Klangsynthese, jede digitale Audio-
Nachbearbeitung wird mit möglichst vielen, klar definierten Parametern erzeugt.

Parametrische Klangregelung
Klangregelung, die durch Parameterveränderungen erfolgt, also viel exakter eingesetzt
werden kann, als die reine Anhebung oder Absenkung von Frequenzbändern. Der parametrische
Equalizer ermöglicht die genaue Definition des zu verändernden Frequenzbandes, dessen
Einsatzfrequenz sowie dessen Güte (Q-Faktor = Bandbreite). Während bei analogen Mischpulten
vollparametrische Klangregler nur in der Profiklasse zu finden waren, verfügen die meisten
digitalen Mischpulte über vierbandige parametrische EQs, deren Wirkung dann noch auf dem
grafischen Display dargestellt wird.

Pattern
Bei Drumcomputern und frühen Sequenzern: Ein sich wiederholendes Muster. Um Speicherplatz
zu sparen, wurde ein Song in zwei bis vier Pattern aufgeteilt, die dann nach Wunsch
zusammengestellt den Song ergaben, z.B. Intro (P1), Strophe (P2), Refrain (P3), Ending
(P4). Ein Song wurde dann z.B. folgendermaßen zusammengestellt: P1, P2, P3, P2, P3, P3
um einen Halbton erhöht, P4. Alle modernen Sequenzer sind jedoch von dieser eher primitiven
Kompositions-Methode abgekommen, die allerdings durch Copy & Paste nach wie vor eingesetzt
werden kann.
 
Peak
a) Bei Audiosignalen: Der Spitzenwert, der höchste Pegel.
b) Bei Filtern: Die Resonanz resp. die Güte.

Peak-Entzerrer
Im Mischpult/als eigenständiges Gerät: Spezieller Equalizer zum Anheben oder Dämpfen eines
einzigen Frequenzbereichs. Zu den Peak-Entzerrern gehören auch Notch-Filter, die zum
Ausfiltern von Störfrequenzen eingesetzt werden. Digitale Equalizer sind in den meisten
Fällen sowohl auch als Peak-Entzerrer als auch als Notch-Filter einsetzbar.

Peak-Hold
Bei Pegelanzeigen: Funktion, die den höchsten Ausschlag speichert und als z.B. roten Balken
für eine gewisse Zeit oder bis zur manuellen Entriegelung darstellt. Peak-Hold ist vor
allem bei digitalen Mischungen wichtig, da sofort ersichtlich ist, ob eine Übersteuerung
und somit eine untolerierbare Verzerrung vorliegt.

Peak-Meter
Pegelanzeigeinstrument, das in der Lage ist, kurze Pegelspitzen anzuzeigen. Im Gegensatz
zum VU-Meter besteht ein Peak-Meter aus einer resp. zwei dreifarbigen LED-Ketten: grün für
Pegel bis -10 dB, gelb bis -2 dB und rot an 0 dB.

Positional-Crossfade
Bei Sampler und Synthesizer: Normalerweise ist der Übergang zwischen zwei Split-Zonen auf
einem Keyboard hart, d.h. das C ist noch der Piano-Sound, die H-Taste ein Kontrabassklang.
Mit Positional-Crossfade lassen sich nun diese beiden Klänge nahtlos und sanft vereinen.
Gerade im Sampler hilft diese Art Überblendung klangliche Unterschiede zweier benachbarten
Samples abzudämpfen.

Post-Fader
Im Mischpult: Signalabgriff nach dem Kanal-Fader. Von hier wird das Signal in den meisten
Fällen zu einem Effektgerät geleitet, da ja das Effektsignal sich mit der Lautstärke des
Originalsignals verändern und deshalb nach dem Fader abgegriffen werden sollte. Im Gegensatz
dazu steht der Begriff Pre-Fader, hier wird das Signal vor dem Fader abgezweigt.

Pre-Delay
a) In Effektgeräten: Die meist veränderbare zeitliche Verzögerung zwischen dem Hauptsignal
und dem Einsetzen des Effekts (meist Reverb).
b) Beim MIDI-Sequenzer: Minuswert des Delay-Parameters, der bewirkt, dass die entsprechende
Spur oder ein gewisser Abschnitt mit der eingestellten Verzögerung ausgegeben wird. Kann
als Effekt oder zur Korrektur für langsam reagierende Sounds verwend

Pre-Fader
Im Mischpult: Abgriff des Signals vor dem Kanalfader. Wird selten für Effektrouting, mehr
für separate Musikermischungen und Submixes verwendet, da das weitergeleitete Signal nicht
durch die Kanalfaderstellung beeinflusst wird. Vgl. Post-Fader.

Preamplifier
Vorverstärker.
Im HiFi-Bereich: Gerät oder Baustein, der zwischen diversen Eingangsquellen umschalten lässt
und diese auf den Arbeitspegel des Endverstärkers bringt. Vorverstärker enthalten meist eine
einfache Klangregelung, einen oder zwei Monitorwege (für Aufzeichnungsgeräte) und den Laut-
stärkeregler.

Punch-In/Punch-Out
Bei Mehrkanalmaschinen und Sequenzern: Funktion, die es ermöglicht, während der Wiedergabe
in den Aufnahmemodus ein- resp. aus demselben auszusteigen. Punch-In und Punch-Out können
mit einem Tastendruck ausgelöst oder automatisiert werden. Bei Tonbandgeräten wird dann die
entsprechende Stelle gelöscht und durch die neue Aufnahme ersetzt. Da dieses Vorhaben mit
einem gewissen Risiko verbunden ist, gibt es den Rehearsal Modus, mit dem der später
automatisierte Ein- und Ausstieg geprobt werden kann.
 
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