Philosophie-Thread

Du darfst mir gerne hier im passenderen Thread erklären was genau du daran dumm findest. Das Verstand und Worte nur durch Relation existieren können ist ja keine Frage.
Ok brudi ich machs kurz:

Aller Relation und/oder Normativität zum Trotz gibt es besser begründbare und weniger gut begründbare Prinzipien. Der Relativismus verschließt sich wie auch der Skeptizismus vor den praktischen Gegebenheiten des Lebens. Ich weiß nicht, ob ich in der Matrix bin, aber es macht auch keinen Unterschied für mich. Es gibt keine absolute Wahrheit in ethischen Fragen, aber es gibt vernünftige Gründe für und wider und es ist überhaupt nicht von Belang, ob man sie letztgültig begründen kann oder nicht. Dieser Stellenwert einer "objektiv begründbaren Moral" speist sich nur aus den leider immer noch schwelenden alten metaphysischen Denkmustern.

Stichworte für dich: Pragmatismus, Kontextualismus und www.soundcloud.com/farmermc
 
Aller Relation und/oder Normativität zum Trotz gibt es besser begründbare und weniger gut begründbare Prinzipien.
"besser", "gut", das sind ja auch schon nur relative Begriffe, relative Kategorisierungen, sie können also nicht "Aller Relation zum Trotz" existieren.
Selbstverständlich ist jede Wertung, jede Aussage, jeder Gedanke getrennt von den praktischen Gegebenheiten des Lebens. Diskussionen können eben nur relativ sein, sie haben herzlich wenig mit praktischen Gegebenheiten des Lebens zu tun. Sie haben keine nennenswerte Relevanz. Daher betrachte ich Diskussionen einfach nur als Freude der Unterhaltung, mehr nicht. Und in diesen Diskussionen die eben nur auf einer relativen Ebene stattfinden relativiere ich dann auch mal gerne.
Letzten Endes ist jedes Gerede eben nur das, Gerede.

Jede ausgesprochene Wahrheit ist eine Lüge.
~ Laotse

Ich würde mich übrigens durchaus als Pragmatiker bezeichnen. Ich habe nichts mit Moral, Ethik oder ähnlichem Zeug am Hut.
 
Ok brudi ich machs kurz:

Aller Relation und/oder Normativität zum Trotz gibt es besser begründbare und weniger gut begründbare Prinzipien. Der Relativismus verschließt sich wie auch der Skeptizismus vor den praktischen Gegebenheiten des Lebens. Ich weiß nicht, ob ich in der Matrix bin, aber es macht auch keinen Unterschied für mich. Es gibt keine absolute Wahrheit in ethischen Fragen, aber es gibt vernünftige Gründe für und wider und es ist überhaupt nicht von Belang, ob man sie letztgültig begründen kann oder nicht. Dieser Stellenwert einer "objektiv begründbaren Moral" speist sich nur aus den leider immer noch schwelenden alten metaphysischen Denkmustern.

Stichworte für dich: Pragmatismus, Kontextualismus und www.soundcloud.com/farmermc

utilitarismus ftw, baby.
 
wieso sollte das aus dem utilitarismus folgen? zwang geht immer mit negativem nutzen einher. das wäre vielleicht in einem "i am legend"-mäßigen weltuntergansszenario so.
F*** nich mit den beispieln, F*** mit dem prinzip.
der Utilitarismus kann das Individuum nicht achten. eben weil er ein "allgemeines gut" konstruiert, dem man einzelne individuen jederzeit opfern kann.
 
F*** nich mit den beispieln, F*** mit dem prinzip.
der Utilitarismus kann das Individuum nicht achten. eben weil er ein "allgemeines gut" konstruiert, dem man einzelne individuen jederzeit opfern kann.

ich kann mit jedem deiner beispiele fícken, das ist die sache. nach dem 10ten beispiel hast du dann so langsam auch begriffen, dass das utilitaristische prinzip keineswegs zynisch ist. natürlich kann man individuen dem gemeinwohl opfern. wie würde die welt denn aussehen, wenn man das nicht tun würde?

du stehst vor der wahl, ob du ein SWAT-team das bataclan stürmen lässt. du weißt, dass du deine einsatzkräfte damit in lebensgefahr bringst. warum schickst du sie trotzdem rein? weil du sie gegebenenfalls dem gemeinwohl opferst. du stehst vor der wahl, ob du stalins kommandozentrale, in der dieser gerade am roten knopf sitzt, um die USA mit atombomben einzudecken, mit einem bombenabwurf zerstörst. problem: er hat gerade eine schulklasse zu besuch. würdest du diese dem gemeinwohl opfern?

das, was du meinst, kommt nur in extrembeispielen wie den genannten zum tragen, wenn man den utilitarismus richtig versteht. natürlich wurde der utilitarismus von einem haufen trotteln als monstranz vor sich hergetragen, die damit z.b. irgendeine neoliberale scheiße rechtfertigen wollen, weil sie nutzen mit kapital verwechseln und auch menschlichem leben einen monetären wert zuweisen. es ist ein beliebter fehler bei leuten, die mit dem utilitarismus argumentieren, alles, was man nicht exakt beziffern kann, zu ignorieren. aber mit den falschen parametern ist jedes system scheiße. der beste motor läuft nicht rund, wenn du ihm zu viel benzin und zu wenig luft zuführst.

schlusswort: gemeinwohl und wohl der allgemeinheit sind exakt dasselbe. wenn du den inhärenten nutzen der persönlichen freiheit mit all ihren facetten (also z.b. auch der sicherheit, nicht "geopfert" zu werden) nicht außer acht lässt, verliert der utilitarismus jeden schrecken. "individuen zu opfern" ist nur in extremfällen eine option, womit sich der utilitarismus nicht vom "gesunden moralempfinden" der allgemeinheit unterscheidet.
 
natürlich kann man individuen dem gemeinwohl opfern.
nein. wer kann das?

b du ein SWAT-team das bataclan stürmen lässt
nein, diese jungs haben sich für diesen job entschieden, der einsatzleiter zwingt sie nicht dazu, schlechtes beispiel

problem: er hat gerade eine schulklasse zu besuch. würdest du diese dem gemeinwohl opfern?
ja, aber es bleibt ein moralisches dilemma, in dem man sich mit schuld belädt. genau diese tatsache negiert der utilitarismus.

weil sie nutzen mit kapital verwechseln und auch menschlichem leben einen monetären wert zuweisen
ja, aber das ist nicht der punkt.

gemeinwohl und wohl der allgemeinheit sind exakt dasselbe
ja, aber ich sprach vom wohl aller, das heißt: jedes einzelnen.

wenn du den inhärenten nutzen der persönlichen freiheit mit all ihren facetten (also z.b. auch der sicherheit, nicht "geopfert" zu werden) nicht außer acht lässt
individuelle rechte mit nutzen zu rechtfertigen verfehlt jegliche rechtsicherheit. es bleibt kalkulation und diese ergeht sich auch im kleinen in der nichtachtung des einzelnen.
 
nein. wer kann das?
derjenige, der die macht dazu hat, also im idealfall der repräsentant der allgemeinheit/des volks.
nein, diese jungs haben sich für diesen job entschieden, der einsatzleiter zwingt sie nicht dazu, schlechtes beispiel
irrelevant, sie werden dem gemeinwohl geopfert, das war das kriterium.
ja, aber es bleibt ein moralisches dilemma, in dem man sich mit schuld belädt. genau diese tatsache negiert der utilitarismus.
also egal, wie man sich entscheidet, man "belädt" sich mit "schuld"? das ist doch bescheuert.
ja, aber das ist nicht der punkt.
das ist ein beispiel für dieses problem der messbarkeit. im allgemeinen wird bei der diskussion über den utilitarismus leider oft alles nicht-messbare außen vor gelassen, anstatt es halt so gut es geht mit "gesundem menschenverstand" abzuschätzen.
ja, aber ich sprach vom wohl aller, das heißt: jedes einzelnen.
und was heißt das jetzt? wenn du entscheidungen für eine menge von individuen treffen willst, dann musst du deren präferenzen auf die eine oder andere art aggregieren. wie?
individuelle rechte mit nutzen zu rechtfertigen verfehlt jegliche rechtsicherheit. es bleibt kalkulation und diese ergeht sich auch im kleinen in der nichtachtung des einzelnen.
rechtssicherheit schafft nutzen. es ist utilitaristisch, ein system fester regeln zu schaffen, die dem einzelnen sicherheit bieten. die kalkulation geschieht bei der gesetzgebung, nicht bei der anwendung. wo soll da rechtssicherheit flöten gehen?
 
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