Regen

SyDArG

Frischling
Registriert
12. Januar 2008
Beiträge
8
ich mach den kleinsten wind zum orkan/ sorge für blitz und donner/
bei Gott, ich hinterlasse hier für dich nichts vom sommer/
ich lass es hageln und wackeln/ ein schneesturm zieht herbei/
das ist nicht das gewitter, mein freund...das ist ein kriegerschrei/
und das da ist kein regen auf dem boden, junge...das sind bluttropfen/
daheim musst du erst einmal organreste von deinem schuh klopfen/
ey, wenn ich einmal zuboxe/ hörst du, wie der vom rundfunksender sagt/
"vom osten ist gefahr im anzug....jungs, unwetter naht/"
der boden bebt und glüht/ wie dich der anblick der wege trübt?!/
junge, was glaubst du, was heute nacht der regen spült?/
es sind bei weitem nicht bloß die knochen per post/
deine nachbarn im schlafmantel erblicken einen rollenden kopf/
und sie stottern im chor/ nochmal und nochmal im chor/
deine augen sind zu, doch du hast das erste mal im leben ein offenes ohr/
für die folgenden worte/ das opfer erblickend/
“saya kommt, und für dich heißt es, nur Gott kann ihn richten”/

und in deinen ohren erklingt/ der tobende wind/
deine augen erblicken, wie das blutbad auf dem boden zerrint/
ich ertränke dich in angst und leid/ und der nebel macht sich breit/
schließ deine augen, doch du schläfst heute nacht nicht ein.../

mach die augen wieder auf....siehst du das blaulicht aus den seitenstraßen?/
höre genau hin....das ist musik, die sirenen der ankommenden einsatzwagen/
sei leise, warte.../ das gelblicht ist kein feuerwehrwagen/
sondern der grund, wieso deine freunde für die tat keine zeugen mehr haben/
dein kopf auf den boden gesenkt/ jaaaa, es brodelt und brennt/
schau hoch, sag doch, hast du gerade noch mehr tote gezählt?/
willst du jetzt nach hilfe suchen? Aber dir fehlen die worte?/
suchst du in der nacht das licht? Im regen die sonne?/
du erhoffst dir ein vogelgezwitscher/....doch das sind pechschwarze raben/
sowie lodern und knistern/ mit einem großen gewitter/
und an deiner haut nur eine eiseskälte/ denn blitz und feuer
erwärmen dich nicht genug in anwesenheit dieser leichenreste/
so langsam erkennst du am himmel das erblühende morgenlicht/
so langsam kommts dir wieder in den sinn wie das chor es singt/
und du fängst an zu brennen, all die opfer erblickend/
saya kommt, und für dich heißt es, nur Gott kann sie richten/
 
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