Kalligrafie

Swite

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Jan 30, 2003
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eines vorweg, ich hab mit graffiti eigentlich nix am hut. ich feier das zeug auf ganzer linie, bin aber kein fan von spraydosen. ich mag auch die stinkigen edding marker nicht und schon garnicht will ich etwas in eine ubahn taggen oder ein piece an die wand klatschen, dafür sind andere besser geeignet. hab zwar schon einige wände bemalt aber die waren a) wohnräume und b) motivtechnisch "klassisch" gehalten... soviel dazu :D

papier ist schon immer mein medium gewesen. und schön schreiben. aktuell beschäftige ich mich wieder vermehrt mit kalligrafie und will deshalb einfach mal fragen ob das thema heutzutage überhaupt von belang ist.
also jetzt nicht der stil an sich, denn der stirbt ja eigentlich niemals, ich meine eher das klassische schreiben mit verschiedenen federn und einem tusche-/tintenfässchen... und die entwicklung unterschiedlicher schriftfamilien und -typen. ich denke da liegen jetzt nicht dramatische welten zwischen kalligrafie & graffiti. obwohl es bei dem einen eher um ein schriftbild geht und beim anderen um einzelne buchstaben.
gibts hier kalligrafie interessierte die gerne mit bandzugfedern & co. schreiben, malen, zeichnen?

in meinem umfeld bin ich irgendwie der einzige der sich für dinge wie kalligrafie & typografie interressiert.
und das sag ich als gelernter buchbinder, mediendesigner und angestellter einer druckerei... :)
also ich würds echt toll finden wenn hier sowas wie eine diskussion enstehen würde.
 
:)

das ist in etwa die antwort die ich erwartet hab, muha mein tattoostudio :D
aha, untergrund von der strasse für die strasse... das erzählst du einem wiener über ein internetforum? schmerzt das nicht ein wenig?
das hier ist unter anderem ein künstlerforum auch wenn relativ wenige künstler vertreten sind... und digga ich bin untergrund bis zum geht nicht mehr, meine mukke is der inbegriff dafür.

aber sag mal, worum gehts eigentlich? um buchstaben oder vandalismus? bei buchstaben bin ich dabei und vandalismus is nicht automatisch streetart in meinen augen... bitte um aufklärung.

man kann hier gerne zu machen wenns so stört aber ich frag mich was hier eine daseinsberechtigung hat...?
 
das hier ist unter anderem ein künstlerforum auch wenn relativ wenige künstler vertreten sind
stimmt,
lad doch mal ein paar Bilder rein, wäre doch eine Bereicherung...mich interessiert es.
 
wow. respekt für den beitrag, ernsthaft.
ich würd mich nur szeneintern rapper nennen, ansonsten seh ich mich schon als künstler. rapper ist irgendwie abwertend für mich, aber das kann jeder sehen wie er möchte.
mir gehts im prinzip auch nicht um die differenzen sondern eher die gemeinsamkeiten. buchstaben & ästhetik. und das es sehr wohl zusammenpasst sieht man zb am azad logo. und im prinzip ist schreiben mit einer keilspitze schon kalligrafie... also jeder der mit edding durch die gegend taggt könnte sich auch kalligraf nennen. btw. viele (gute) schriften sind ewig alt, von leuten erschaffen die ihr leben lang nichts anderes gemacht haben (garamond zb.). also ich bin der meinung das die writing/sprayerszene nicht autark zur kalligrafie entstanden ist. deshalb ist es irgendwie wie mit den fantas und rap. klar, aus aktueller sicht, bei dem meer an möglichkeiten... aber du weisst schon, wurzeln und so.

mein "tag" ist mit der feder entstanden, aber ich kanns mit jeglichem werkzeug auf jegliches medium bringen. ich find es schon etwas komisch da so strikte grenzen zu ziehen. ich bin immer noch der selbe mit einem stift, sogar das typische schriftbild der feder lässt sich beinahe mit allem simulieren. das "getrolle" deinerseits schieb ich da eher auf eine sicht der dinge die in realität kaum belang hat. ist auch nicht böse gemeint. ich versteh nur nicht warum ich writer bin wenn ich das selbe stück statt mit der feder mit einem marker anreiss. ab ner gewissen federbreite und der richtigen farbe würde man kaum einen unterschied erkennen...

oder überseh ich da grundlegendes auf metaebene? ich weiss es nicht aber allein dein zweiter beitrag hat mir schon einiges eröffnet was bisher bei dem thema an mir vorbeigegangen ist.

@klax: ich stell paar sachen rein wenn ich zuhause am rechner bin :)
 
eigentlich hast du recht, für dich.
ich bin ergebnisorientiert und lege nicht mehr soviel wert auf den weg dorthin.
ich muss mich nicht auf ein werkzeug verlassen, ich hab hunderte (digital: milliarden wenn ich will). klar, ich schreib jetzt keine gebrochene schrift mit einem fineliner... versteht sich eh von selbst. deine aussage zur chinesischen kalligrafie ist natürlich auch korrekt, es gibt einfach techniken die sind ausgereift. die kann man garnicht anders (sinnvoll) umsetzen. aber graffity/writing würd ich jetzt nicht unbedingt dazuzählen... ich mein ich kann das ja bei (deutsch)rap auch nicht so ernst nehmen sonst hätten gewisse leute überhaupt keine daseinsberechtigung und ich würd nur noch jaw hören... :D
ich seh das ziemlich locker mit "was-darf-man-und-was-darf-man-nicht-machen"...

aber ich finds auf jeden fall gut in welche richtung sich das ganze bewegt und bin irgendwie froh den überbegriff "kalligrafie" verwendet zu haben ohne gezielt darauf einzugehen welche persönlichen interessen ich vertrete. ich mag die arabische kalligrafie sehr gerne, auch wegen dem bildverbot. hat irgendwie etwas rebellisches an sich und eine sehr starke ausdruckskraft. aber ich würd jetzt für mich selbst nur stilelemente davon verwenden und den klassischen rest sozusagen ignorieren. aber ich würd dann auch nicht behaupten arabische kalligrafie zu betreiben. das wäre dann auch respektlos bis beleidigend... das problem am handstyle/tag themennamen wäre das ich mir schon ganze schriftsätze aneigne und eben nicht nur ein wort hinklatsche, das würd ich auch nicht kalligrafie nennen. also da sind wir uns schon einig.
mittlerweile kann ich deinen eingangspost auch sehr gut verstehen, aber diese archetypische "writingnazi" einstellung kann ich wohl nie wirklich nachvollziehen ohne erfahrungen in diese richtung.

so und jetzt werd ich mal ein paar bilder reinstellen :D
(hab nur handy zum festhalten und gurk noch viel auf kariertem dreckspapier rum, bin ziemlich ungeübt mit der bandzugfeder und hab noch einen langen weg vor mir ^^ wie man sieht happerts noch sehr in sachen gleichmässigkeit hehe)

Foto.JPG swite-calli.jpg Foto(9).JPG Foto(12).jpg Foto(13).jpg


edit: ich schreib mit hiro leonardt banzugfedern, die sehr gut sind und mit pelikan tinte, die eben tinte ist. das papier bleibt vorerst minderwertig und kariert zwecks hilfslinien. entschuldigenderweise muss hinzufügen das die schriftbilder erstversuche sind, soll heissen die kanzleischrift und die fraktur hab ich noch nicht wirklich intus. hab noch einen haufen zeug hier rumliegen, in besserer ausführung, aber gerade nicht die nerven das mit meiner internetverbindung hochzustellen. aktuell beherrsche ich eine schreibschrift und zwei gebrochene. die kann ich sehr gut umsetzen würd ich mal sagen. werd die tage was hochwertigeres anreissen, irgendwie fühl ich mich mit den bildern gerade sehr unwohl hehe. aber naja versprochen ist versprochen ^^
 
Last edited:
Kalligrafie ist schon ´ne geile Sache. Ich will mich damit auch beschäftigen aber mir fehlt die Zeit. Deinen Shit kann man sich auch gut geben.
Hau mal öfter ein paar Bilder hier rein. Peace.
 
Für mich ist [...] Writer ein Künstler
Dankesehr, wusst ichs doch ;) und @Lullobums da kannse in puncto Zitate verdrehen noch was lernen, du homo

Zum Thema:
Ich fand die Gedanken von @CM Punk zur Abgrenzung von Kunst und Graffiti recht interessant, mir fiel dabei aber auch gleich ein, dass Kalligraphie ja ebenfalls von vielen Regeln geprägt ist. Ich denke allgemein kann man schon sagen dass es Unterformen der Kunst bzw. der künstlerischen Betätigung oder des gestalterischen Arbeitens gibt, die sich durch gewisse - z.T. sehr strikte - Regeln auszeichnen.
 
Werbung für eine gute Freundin, die recht erfolgreich damit ist: http://www.buecher.de/shop/kalligra...ah/products_products/detail/prod_id/44080557/
lieben gruß an hannah.
ffon mir aucj, dope blackletterrs

Ich crepier gleich vor Lachen.:D:D:D:D:D

1214.cd3b92cf.jpg
 
Ich finde es schon witzig, wie man auf einem Graffiti/Stylewriting-Board plötzlich auf Bücher für Hausfrauen zum designen des eignen kleinen veganen Muffinladen kommt.

@milch Keine Ahnung, vielleicht so ein Hipster-Hippieding mit Fritz-Cola-Dressing. Was das mit dem "Crepe der Woche" zu tun hat, weiß ich auch nicht. Ziemlich konfus...
 
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