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Kritik

CONNY – Lieder über Lara

"Bin ich schon ver­lo­ren oder bin ich noch ver­liebt?" – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu CON­NYs (Der Plot) aktu­el­lem Release "Lie­der über Lara" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Bin ich schon ver­lo­ren oder bin ich noch verliebt?

War die fünf­köp­fi­ge Düs­sel­dor­fer HipHop-​Band zunächst nur einem klei­nen Kreis als The Plot & Dir­ty Sán­chez bekannt, erlang­te sie 2012 im Rah­men des "Video Crew Batt­le" als Der Plot die Auf­merk­sam­keit eines brei­te­ren Publi­kums. Zwei Alben und den Abgang eines Mit­glieds spä­ter gibt es nun eine wei­te­re Ver­än­de­rung: Front­mann CONNY bringt in Koope­ra­ti­on mit dem metro­pol Thea­ter Köln eine eige­ne EP heraus.

Dabei han­delt es sich nicht um ein Standard-​Release, son­dern um eine Art Sound­track. "Eine Art" des­halb, weil die Hand­lung des dazu­ge­hö­ri­gen Thea­ter­stücks ähn­lich wie bei einem Musi­cal auch inner­halb der sechs Titel statt­fin­det, ohne dass es expli­zit eines ist. Der Haupt­prot­ago­nist ist Lou­is, des­sen Rol­le CONNY ein­nimmt. Lou­is ist ein­sam und sehnt sich nach dem ver­lo­ren­ge­gan­ge­nen Gefühl des Ver­liebt­seins. In der Hoff­nung, die­ses wie­der­zu­fin­den, flüch­tet er sich wie "der gro­ße fuck­ing Gats­by" auf Par­tys. Dort trifft er die titel­ge­ben­de Lara, fin­det im kur­zen Gespräch nicht den Mit­tel­weg zwi­schen Beschei­den­heit und "dem cools­ten Typen der Welt" und wie es das Schick­sal so möch­te, ver­liert man sich aus den Augen. Die Sehn­sucht – das Gefühl, bei­na­he nach etwas Ungreif­ba­rem grei­fen zu kön­nen – ist jedoch längst wie­der­her­ge­stellt. Dabei geht es gar nicht um Lara, wie auf "Vom Ver­ges­sen" deut­lich wird. Es geht dar­um, abs­trak­te Emo­tio­nen emp­fin­den zu kön­nen – ein "Pflas­ter" zu brauchen.

Die EP könn­te genau­so gut den Titel "Lie­der über Ste­fa­nie" oder "Lie­der über Lisa" tra­gen. Doch Lou­is trifft Lara auf der Par­ty. Er sucht dabei nicht nach Lie­be, son­dern strebt der Idee des Ver­liebt­seins nach. "Lie­der über Lara" erzählt die­se Geschich­te auf authen­ti­sche Wei­se und ist eine wun­der­vol­le Hom­mage an die­ses Gefühl, die auch ohne das Thea­ter­stück funktioniert.

(Micha­el Collins)