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Kritik

Telly Tellz – Durch

"Der Drink ist frisch gemischt, Cock­tails an der Strand­bar. Hau den Blunt an, Dig­ger, es ist Sams­tag." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Tel­ly Tellz' aktu­el­lem Release "Durch" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Der Drink ist frisch gemischt, Cock­tails an der Strandbar.
Hau den Blunt an, Dig­ger, es ist Samstag.

Tel­ly Tellz dürf­te jedem ein Begriff sein, der sich regel­mä­ßig mit Ham­bur­ger Rap beschäf­tigt. Bis zur Schlie­ßung des Labels als "Rat­tos Locos"-Mitglied in der deut­schen Hip Hop-​Szene unter­wegs, war er in der Ver­gan­gen­heit vor allen Din­gen durch die Zusam­men­ar­beit mit Nate57 bekannt. Nach­dem er zuletzt Ende letz­ten Jah­res auf sei­nem frei ver­füg­ba­ren "Flow­va­ter Mix­tape" zu hören war, ver­öf­fent­licht er nun sein neu­es Album "Durch".

Der Release­ti­tel wie auch der ers­te Track des Albums "Ich brauch Action" erwe­cken den Ein­druck, dass ein zwölf Tracks andau­ern­der Abriss bevor­steht. Es bleibt zwar durch­ge­hend Trap-​lastig, doch die Grime-​Einflüsse auf "Ich brauch Action" wei­chen schnell Sounds, die eher an Clou­drap und stel­len­wei­se auch etwas an West Coast-​Beats erin­nern. Doch vor allem wird es deut­lich ent­spann­ter als erwar­tet. Neben Kas­sim Beats tra­gen Cam­ar­beats, Skool Boy, Maru und Tel­ly selbst zu den chil­li­gen Vibes des Albums bei. Aber wäh­rend die Instru­men­tals über­zeu­gen, kann inhalt­lich lei­der fast nur von Stan­dard gespro­chen wer­den. Parts über Ham­burgs Stra­ßen, Par­ty­näch­te und den eige­nen Style sind wenig inno­va­tiv und man ver­misst einen gewis­sen Charme oder ein spe­zi­el­les Allein­stel­lungs­merk­mal. So besit­zen die Tex­te über die kom­plet­te Spiel­zeit des Albums hin­weg kaum Span­nungs­mo­men­te. Die Fea­ture­parts von KVSSIM und McKo fügen sich zwar stim­mig in das Album ein, kön­nen aber eben­falls nicht wirk­lich für Abwechs­lung sorgen.

"Durch" ist ohne Zwei­fel gut gerappt und pro­du­ziert. Trotz­dem fehlt das i-​Tüpfelchen, das gewis­se Etwas. Die Plat­te kann inhalt­lich nicht wirk­lich über­zeu­gen und läuft des­halb Gefahr, schnell zu blo­ßer Hin­ter­grund­mu­sik zu wer­den. Scha­de, denn das Poten­zi­al für mehr merkt man Tel­ly durch­aus an.

(Stef­fen Uphoff)