Maxstah, da geht was – gründlich zu Bruch.
"Schreib' über Rap seit den 90ern", rappt Maxstah auf dem Titeltrack seines neuen Albums. Schon krass, wenn man bedenkt, dass er erst 2016 mit seinem letzten Werk "Rap und die Beats" so richtig an die breite Öffentlichkeit trat. Mit "Boom Bap Hooray" führt er seine Oldschool-Trilogie nun fort. Doch zieht so ein Konzept in der heutigen Zeit überhaupt noch?
Wenn man die Beats hört, welche ausschließlich von B-Doub produziert wurden, ist die Antwort in den meisten Fällen wohl: Ja, Oldschool-HipHop funktioniert noch. Denn wie hier Boom bap-Samples auf laute Basedrums, Kicks und Snares treffen, ist eine wahre Freude. B-Doub versteht es, den besagten Sound zu rekonstruieren, ohne dass dieser veraltet klingt. Gleichzeitig liefert er auch genau die richtigen Voraussetzungen für Maxstahs etwas eigenen Rapstil. Denn der Mülheimer weiß, wie er seinen Style zu variieren hat, sodass sein Album trotz der wenigen Features nie langweilig wird. Zeitgleich probiert er aber stets, eine gewisse Melodik und Gesang miteinzubringen, was bei den Hooks dann doch nicht immer gelingen will. Gerade "Ich bin hier" ist wegen der hohen Stimmlage anfangs eher unangenehm zu hören. Dabei handelt es sich jedoch glücklicherweise eher um die Ausnahme der Regel. Textlich hingegen offenbaren sich auf "Boom Bap Hooray" größere Probleme. So versucht Maxstah zwar, seine Inhalte abwechslungsreich zu verpacken und liefert durchaus schöne Neuinterpretationen von Eins Zwo oder auch Culcha Candela, am Ende aber ist es fast ausschließlich Rap über Rap. Und das wirkt etwas eintönig.
Insgesamt macht "Boom Bap Hooray" seinem Titel alle Ehre. Die Beats sind genau das, was man hier erwartet, wirken gleichzeitig aber modern. Und auch wenn es inhaltlich keine große Abwechslung gibt, lässt Maxstah durch die Vortragsweise seiner Texte keine Langeweile aufkommen. Wer also frischen Oldschool-HipHop möchte, sollte dem Ruhrpotter dringend eine Chance geben.
(Lukas Päckert)