Wenn es kommt, wie es kommt …
Kommt es meistens immer mitten in dein Face!
Ein Jahr nach seiner ersten EP "Walter" bringt der Wahlberliner Füffi sein nächstes Kurzwerk an den Start – wieder über Corn Dawg Records, wieder fünf Tracks produziert von Yunis. Doch auch wenn sich auf den ersten Blick nichts verändert hat, sind es "alles neue Freunde".
Neben Yaw Herra bringt der Universal-Ableger Corn Dawg in kurzer Zeit ein weiteres Release auf den Markt und man merkt direkt: Auch mit Füffi wird hier vor allem auf Qualität gesetzt. Der Rapper ist wie auf seiner ersten EP sehr unbequem und durch seine ganz eigene Stimme vermutlich auch nicht für die breite Masse geeignet. Dennoch bleibt er dabei äußerst stilsicher und ein absolutes Unikat. So wird dieses Mal nicht unbedingt gegen die Rapszene, sondern vor allem gegen moderne Szeneleute geschossen. Sei es die Antipathie gegenüber dem Optimierungswahn der jungen Generation oder der Materialismus ebenjener – LeFueff kann dem nicht viel abgewinnen. Diesen Unmut verpackt er dabei in mal mehr, mal weniger verständliche Ansagen, doch auch diese verschachtelte Art des Textens ist ein Alleinstellungsmerkmal des Künstlers. Gewohnt drückend und exzellent klingt auf "Alles Neue Freunde" auch der Sound, für den – wie anfänglich erwähnt – erneut Yunis verantwortlich ist. Der Produzent legt nach wie vor seinen Fokus auf scharfe Drums und einen großen elektronischen Einfluss. So wird eine beißende Atmosphäre geschaffen, die Füffi eine großartige Plattform bietet, um seine Texte pointiert vorzutragen. Dass der Song "Sternenrausch / Insiderstory" dann noch mit einer Art Hidden Track inklusive Tom Thaler Feature aufwartet, gibt der Platte einen runden Abgang.
"Alles neue Freunde" sind es glücklicherweise nicht auf dieser EP geworden. Stattdessen besinnt sich Füffi auf altbekannte Formeln, die auch schon sein vorheriges Release so gut machten. Viel mehr wünscht man sich eigentlich nicht von dem Rapper – außer ein paar zusätzliche Anspielstationen auf dem nächsten Release.
(Lennart Wenner)