Das ist kein Rap, das ist durchdachte, echte Logik.
Aber Chaks Pädogik fühlt sich manchmal an wie ein Pofick.
"Das ist Suchen & Zerstören, es liegt ein Fluch auf dieser Platte." – Vielleicht ist genau dieser ja daran Schuld, dass der dritte Teil von Chakuzas Trilogie so lange auf sich warten ließ? Vielleicht brauchten die stolzen 26 Tracks mit zwei zusätzlichen Skits aber auch einfach ihre Zeit, um zu reifen. Eine Frage, die sich dabei unweigerlich stellt: Sind das zu viele für einen stimmigen Abschluss der Reihe?
Vor allem die ersten Minuten der Platte wirken leider wirklich so, als hätte sich der Österreicher zu viel zugemutet. Viele Songs klingen nicht wie sorgfältig durchdachte Battletracks, sondern eher wie zusammenhanglose Reim-Skizzen auf Beats, die nur wenige Emotionen zulassen. Spätestens nach "Rabimmel, rabammel, rabumm – deine Mama hat gerne mal einen Pimmel im Mund." fragt man sich, ob diese Art von Humor auf weiteren 26 Tracks zu ertragen ist. Lichtblicke bieten eher die Anspielstationen, auf denen es etwas ruhiger zugeht, der Rapper sein Handeln kritisch hinterfragt und durchs "Kaleidoskop" aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Hier zeigt sich sein Talent für kritisch-durchdachte oder melancholische Bilder. Solche Momente werden aber leider immer wieder durch seichten Klamauk und das Rezitieren von simpelsten Witzen in Song-Intros unterbrochen. Schade ist es auch um die abwechslungsreichen und kraftvoll ausproduzierten Beats – unter anderem von den Stereoids und Brisk Fingaz –, die auf diese Weise überhaupt nicht zur Geltung kommen.
"Suchen und Zerstören 3" wirkt mehr wie die Suche von Chakuza nach einem validen, roten Faden für das Projekt und das gleichzeitige Zerstören von jedem Versuch, tatsächlich einen aufzubauen. Sein Talent für Songwriting ist überall zu hören, seine Qualitäten als Rapper stehen ebenfalls nicht zur Debatte – nur hat er sie zum Ende seiner Trilogie leider zu selten gezeigt.
(Sven Aumiller)