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Kritik

AzudemSK, Slowy & Dennis Real – Chrom

"Fick Deutschrap, ich hör' nicht mal mein' eige­nen Scheiß!" – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zum aktu­el­len Release von Azu­demSK, Slo­wy & Den­nis Real, "Chrom", aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Fick Deutschrap, ich hör' nicht mal mein' eige­nen Scheiß!

Azu­demSK, Slo­wy und Den­nis Real schlie­ßen sich das ers­te Mal für ein Album zusam­men und ver­ei­nen somit ihre Skills auf "Chrom". Pas­send zu ihrem gewohn­ten Oldschool-​Sound wird das Cover von einem Who­le­train geziert, der auch schon vor dem Hören des Albums erah­nen lässt, dass wei­ter an die­sem Sound­ent­wurf fest­ge­hal­ten wird.

Die drei Rap­per sowie Adlib Sway­ze als aus­füh­ren­der Pro­du­zent sind durch und durch Kön­ner ihres Fachs. Die Drums sit­zen, die Samples sind geschmack­voll aus­ge­wählt und jeder der Rap­per weiß, was er tut. So wird stil­si­cher auf klas­si­schen Boom bap-​Beats die Realkeeper-​Fahne hoch­ge­hal­ten, Wack MCs wer­den belei­digt, aber auch Geschich­ten aus dem Leben erzählt. Dass Azu­demSK, Slo­wy und Den­nis Real dem Zuhö­rer zudem Ein­bli­cke in ihre Gefühls­welt gewäh­ren, ist ein ange­neh­mer Aspekt der Plat­te, die so eine the­ma­ti­sche Viel­falt erlangt. Denn trotz der hand­werk­lich her­vor­ra­gen­den Mach­art und der kur­zen Dau­er mit nur zehn Tracks ist es schwer, dem Album durch­gän­gig sein Ohr zu lei­hen. Nach eini­gen Titeln wir­ken das Sound­bild und der Flow doch zu ein­tö­nig, wes­halb man mit den Gedan­ken abdrif­tet. Außer­dem kommt hin­zu, dass sich die Rap­per in Stimm­la­ge und Vor­trags­wei­se durch­aus ähneln, sodass man sich häu­fi­ger fragt, wes­sen Part man denn gera­de hört. Es dürf­te zwar klar sein, dass eine mög­lichst gro­ße Vari­anz nicht das erklär­te Ziel der Plat­te ist, jedoch hät­te ein wenig Abwechs­lung auch nicht geschadet.

Die drei Rap­per lie­fern mit "Chrom" ein Album, wel­ches man genau so auf­grund ihrer bis­he­ri­gen Solo-​Releases erwar­ten konn­te. Die Pro­duk­tio­nen von Adlib sind abso­lut stim­mig und den Prot­ago­nis­ten auf den Leib geschnei­dert. Letzt­lich ist der Sound der Plat­te aber zu sta­tisch, wodurch kei­ner der Tracks wirk­lich auf­fal­len kann.

(Lenn­art Wenner)