Was dauert im Leben alles 300 Sekunden? Das Warten auf die nächste U-Bahn zum Beispiel. Oder bis man im Supermarkt abkassiert wird. Vielleicht auch eine kurze Raucherpause oder die Zeit, bis dein Mitbewohner endlich im Bad fertig ist. Es sind kleine fünf Minuten, die einem manchmal wahnsinnig lang vorkommen – und in denen einem ein Künstler sicherlich Dinge erzählen könnte, die sonst in Interviews oft keinen Platz finden. Weil sie zu unbedeutend oder nebensächlich zu sein scheinen, um "das Fass aufzumachen", einem aber zusammengenommen ein ganz anderes Gesamtbild einer Person geben könnten. Im MZEE.com Format "300 Sekunden" sollen nun ausschließlich diese kleinen und kurz zu beantwortenden Fragen ihren Platz – und ihre Antworten – finden, während wir einen Ort sehen und erklärt bekommen, den der Künstler extra für unser Interview ausgewählt hat …
Als uns der Drehort für die aktuelle Ausgabe von "300 Sekunden" mitgeteilt wurde, waren wir zunächst etwas stutzig. Kein geringerer Ort als die bekannte "Harry's New York Bar" am Frankfurter Mainufer sollte als Schauplatz für unser Video-Format dienen. Während wir uns noch – zu unrecht – Sorgen darüber machten, ob wir nicht zu underdresst waren, wartete Dú Maroc bereits bei einer Tasse Kaffee auf uns. Schnell stellte sich heraus, dass dieses "300 Sekunden" nicht nur aufgrund der Location kein normales Interview werden würde. In einem lockeren Gespräch mit vielen Lachern verriet uns der Deutsch-Marokkaner unter anderem, welchen 16er von einem anderen Rapper er selber gerne geschrieben hätte, wer dieses Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft gewinnen wird und ob seine Wahl auf Nador oder doch Frankfurt fallen würde, müsste er sich entscheiden. Außerdem gelang es uns in diesem Zusammenhang, Dú Maroc mit einigen Überraschungen aus Nordafrika zu beeindrucken …
(Laila Drewes)
(Kamera & Nachbearbeitung: Michael Münch)