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Last but released

Last but released: 02 /​ 18 – mit Dexter, Lea-​Won & Waldoe

"Last but released" stellt Euch kurz und knapp drei Releases aus dem letz­ten Monat vor, die auf­grund der Releas­e­flut in der hie­si­gen Rap­sze­ne nicht die nöti­ge Auf­merk­sam­keit bekom­men. Die­ses Mal mit Dex­ter, Lea-​Won und Waldoe.

Monat für Monat bringt die deut­sche Rap­sze­ne mehr Releases her­vor, als ein ein­zel­ner Mensch über­haupt hören kann. Auch uns als Redak­ti­on geht es da nicht anders. So fal­len bei der Flut an Neu­erschei­nun­gen immer wie­der Wer­ke unter den Tisch, denen man lie­bend gern noch sei­ne Auf­merk­sam­keit geschenkt hät­te. Letz­te­res möch­ten wir hier­mit machen und Euch genau die Plat­ten näher­brin­gen, die ansons­ten viel­leicht nicht so sehr im Fokus ste­hen. Kurz und knapp vor­ge­stellt am Ende jedes Monats, sind die­se Wer­ke "Last but released".

 

Dex­ter – Nicht auf Arbeit son­dern Tour

Wenn Platin-​Produzent Dex­ter nicht gera­de Beats macht, dann rappt er – zuletzt zu hören auf sei­nem Album "Haa­re nice, Socken fly" aus dem ver­gan­ge­nen Jahr. Wenn er aber nicht gera­de neue Raps recor­det, dann wie­der­um geht er auf Tour. Pas­send dazu ver­öf­fent­lich­te er die vier Tracks star­ke EP "Nicht auf Arbeit son­dern Tour". Sound­tech­nisch wird natür­lich an die Wavy­ness ver­gan­ge­ner Pro­duk­tio­nen ange­knüpft. Und auch text­lich bringt uns Dexy wie­der mit gekonn­ter Leich­tig­keit ein­gän­gi­ge Zei­len vol­ler Witz. Gedie­ge­ne Raps und atmo­sphä­ri­sche Instru­men­tals gehen hier Hand in Hand und brin­gen schon etwas Som­mer­fee­ling in das noch kal­te Frühjahr.

 


Lea-​Won – Zu schön um falsch zu sein

Ob er sich "hin­ter Glas ver­ste­cken" will oder ande­re dazu bringt, ihn lie­ben zu ler­nen – was immer Lea-​Won auch macht, macht er unab­hän­gig von kon­ven­tio­nel­lem Rap oder der Mei­nung ande­rer. So dürf­te es auch nie­man­den ver­wun­dern, dass das neu­es­te Werk aus der Feder des Münch­ners eigent­lich gar nicht fer­tig ist. Viel eher besteht es aus fünf Skiz­zen, die gefühlt irgend­wo zwi­schen voll­stän­di­gem Track und expe­ri­men­tel­ler Auf­nah­me lie­gen, alle­samt aber vor allem eines sind: "zu schön um falsch zu sein". Wer sich dar­auf ein­lässt, der bekommt ent­spann­ten, atmo­sphä­ri­schen Sound mit scho­nungs­los ehr­li­chen Tex­ten und dem Lea-​Won-typi­schen Mut, Inhal­te, Raps und Beats anders zu nut­zen, als man das vom über­wie­gen­den Teil der Sze­ne gewohnt ist.

 


Wal­doe – High Of Life

Im Musik­vi­deo zu "Jetzt", mit dem "High of Life" erst­ma­lig ange­kün­digt wur­de, lag Wal­doe regungs­los auf einer Matrat­ze. Wid­met man sich dann dem Rest der EP, stellt man fest, dass genau das ein sehr pas­sen­der Modus ist, um Wal­does relax­ten Flow auf ent­spann­ten, atmo­sphä­ri­schen Sounds von Nu Mak und Ena­ka zu genie­ßen. Inhalt­lich geht es glei­cher­ma­ßen gechillt wei­ter. Erns­te­re The­men wer­den, sofern sie über­haupt vor­kom­men, höchs­tens kurz ange­schnit­ten und mit Humor abge­würgt. So lädt "High of Life" zu einem sorg­lo­sen Tag im Bett ein.

(Flo­ri­an Peking, Dani­el Fersch, Stef­fen Uphoff)