Alles, was immer vorhanden ist, ist Bier.
Einmal in der Woche vor die Tür.
Nach dem dritten Teil seiner "Büdchen Tape"-Reihe veröffentlicht Veedel Kaztro mit "Frank und die Jungs" kurz vor Ende des Jahres noch sein zweites Release für 2017. In Zusammenarbeit mit Produzent TEKA entstand ein Album, welches sich deutlich von früheren Werken abhebt.
Es wird schnell klar, dass es auf Veedels neuestem Album zwar "kein' Glanz und kein' Glamour" gibt, dafür aber entspannte Vibes, "rheinischen Singsang" und "gute Jungs". Ein wenig überraschend ist dabei die deutliche Nähe zum Cloudrap, die sich bei allen elf Tracks bemerkbar macht. Dieser Sound ist wohl ebenfalls TEKAs Produktionen zu verdanken, bei denen er gekonnt Cloud-Elemente mit Samples, die zum Großteil auch in Boom bap-Beats funktionieren würden, miteinander verbindet. Zusammen mit Veedel Kaztros legerem Rap und neu entdecktem Autotune-Singsang entsteht so die perfekte Klangkulisse für entspannte Sessions auf der Couch. Doch so relaxt und lässig der Sound des Albums auch daherkommen mag – inhaltlich ist durchaus Tiefe vorhanden. Der Track "Ohnmacht" beispielsweise reflektiert das Gefühl, etwas in der Welt verändern zu wollen, es aber einfach nicht zu können. Auf anderen Songs verarbeitet der Kölner Themen wie Kommerz, Freundschaft und Verlust. Damit greift Veedel Inhalte auf, mit denen sich wohl viele aus den jüngeren Generationen identifizieren können.
"Frank und die Jungs" ist nicht unbedingt ein Album, welches man von Veedel Kaztro erwartet hätte. Und gerade der Autotune-Gesang dürfte nicht zwingend für jeden etwas sein. Trotzdem ist diese Platte definitiv eine Empfehlung wert. Der lockere Sound und die Leichtigkeit, mit der die Themen behandelt werden, sorgen durchweg für viel Spaß beim Hören.
(Steffen Uphoff)