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Kritik

DCVDNS – Der Erste Tighte Wei$$e

"Big­ger als Pun, fet­ter als Joe. D-​C-​V, der zwei­te deut­sche Rap­per, der flowt!" – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu DCVDNS' aktu­el­lem Release "Der Ers­te Tigh­te Wei$$e" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Big­ger als Pun, fet­ter als Joe.
D-​C-​V, der zwei­te deut­sche Rap­per, der flowt! 

"Ich wer­de mei­nem Label sagen: 'Hier habt ihr das bes­te deut­sche Rap-​Album, was es jemals gab. Jetzt macht, dass die Leu­te das end­lich ver­ste­hen.'" Mit die­ser Ansa­ge ver­ab­schie­de­te sich DCVDNS vor weit über zwei Jah­ren in eine media­le Pau­se und wer­kel­te klamm­heim­lich an sei­nem Opus Magnum. Mit "Der Ers­te Tigh­te Wei$$e", einer Remi­nis­zenz an Taktloss, will er nun den Wor­ten auch Taten fol­gen lassen.

Und tat­säch­lich: Das drit­te Solo-​Album des Saar­län­ders beginnt epo­chal, atmo­sphä­risch und düs­ter. Schon die ers­ten Wor­te geben eine kla­re Leit­li­nie vor: "Wer denkt, die Erde sei eine Schei­be und macht ber­ge­wei­se Schei­ne? Es ist I-​C-​H, der ers­te tigh­te Wei­ße." Auf fast allen der zwölf Tracks geht es dar­um, wie ein "inter­na­tio­na­ler Pimp" sich an die Spit­ze der Deutschrap-​Hierarchie gear­bei­tet hat. Abwei­chun­gen von die­sem roten Faden exis­tie­ren nur, wenn er mit Gene­tikk aus der Ver­gan­gen­heit in St. Ing­bert erzählt oder zum nun­mehr zwei­ten Mal sei­nen Mer­ce­des anpreist. Dass es sonst beim übli­chen Rap über Rap bleibt, ist kei­nes­falls nega­tiv anzu­las­ten – DCVDNS ver­packt sei­ne Inhal­te die gesam­te Spiel­zeit über krea­tiv und inno­va­tiv. Mal in schnel­len Doubletime-​Passagen, mal melo­disch, aber stets unter­halt­sam rat­tert er über die rela­tiv kurz bemes­se­ne Spiel­dau­er.  Das ist gleich­zei­tig auch schon der größ­te Kri­tik­punkt an der Schei­be: Mit zwei Intro-​Tracks und einem Free­style ist die Plat­te qua­si schon vor­bei, als sie so rich­tig an Fahrt aufnimmt.

"Das bes­te deut­sche Rap-​Album, was es jemals gab" wird "Der Ers­te Tigh­te Wei$$e" ver­mut­lich nicht, doch das bis­her größ­te High­light in der Dis­ko­gra­phie von DCVDNS ist es alle­mal. Sein drit­ter Lang­spie­ler strotzt nur so vor fres­hen Ideen und der Lie­be zum Detail, die man durch zahl­rei­che Anspie­lun­gen zu spü­ren bekommt. Wer es DCVDNS also immer noch nicht geglaubt hat, kriegt es spä­tes­tens 2017 zu spü­ren: "Ich bin so Rap, ich ster­be an Tupa­co­lo­se".

(Sven Aum­il­ler)