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Kritik

Audio88 – Sternzeichen Hass

"Gleich­ge­wicht, Kar­ma – net­te Theo­rien. Würd's Gerech­tig­keit geben, wär' die Petry nicht am Leben." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zum aktu­el­len Release von Audio88, "Stern­zei­chen Hass", aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Gleich­ge­wicht, Kar­ma – net­te Theorien.
Würd's Gerech­tig­keit geben, wär' die Petry nicht am Leben.

Nach­dem Audio88 die letz­ten Jah­re meist nur im Ver­bund mit Yas­sin zu genie­ßen war, ist es 2017 für ihn wie­der an der Zeit, allei­ne zu über­zeu­gen. Doch Gott sei Dank muss sich der Hörer nun nicht gänz­lich umge­wöh­nen, denn der Kern­ge­dan­ke ist seit jeher iden­tisch: "Stern­zei­chen Hass". Und eben­je­ner Hass wird zelebriert.

Wer Audio88 bereits kennt, kann sich wohl den­ken, was auf der EP pas­siert: So ziem­lich alles und jeder bekommt sein Fett weg. Und genau die­ser typisch sar­kas­ti­sche Charme, mit dem der Ber­li­ner sei­nem Frust und Hass frei­en Lauf lässt, ist die Stär­ke des Werks. Dabei fokus­siert man sich auf all­ge­mein gesell­schaft­li­che oder auch expli­zit poli­ti­sche Kri­tik. Qua­si zwi­schen "Wenn man besof­fen vor einen Baum fährt, ist der Baum schuld. Und jeder, der nicht den Baum fällt" und "Gemach­te Men­schen oder Men­schen machen. Oder doch wie­der zum Men­schen­af­fen". Was dabei die musi­ka­li­sche Unter­ma­lung angeht, domi­nie­ren wei­ter­hin Synthie-​Beats, auch wenn die­se für eine Audio88-Ver­öf­fent­li­chung fast schon erschre­ckend ange­nehm und bei­na­he mas­sen­taug­lich klin­gen. Gene­rell wirkt das gesam­te Pro­jekt "Stern­zei­chen Hass" deut­lich ein­gän­gi­ger als ver­gan­ge­ne Wer­ke, was nicht zuletzt der Tat­sa­che geschul­det ist, dass unty­pi­scher­wei­se ab und an sogar gereimt wird.

Wo "Stern­zei­chen Hass" drauf­steht, ist auch Hass drin – genau das gilt für das neue Audio88-Release. All das, was von die­sem Künst­ler erwar­tet wird, bekommt man auch. Alte Fans wer­den wohl ohne­hin ihren Spaß mit der sehr kurz­wei­li­gen EP haben. Doch auch neue Hörer wer­den sich auf­grund der ein­gän­gi­gen Art und des spit­zen Humors leicht begeis­tern las­sen können.

(Lukas Mai­er)