Hallo Deutschrap, sag' guten Tag.
Dardan mein Name, ich hol' mir dein' Arsch.
Es ist schon beinahe verrückt, wie charmant Straßenrap doch eigentlich sein kann. Da taucht vor nicht einmal einem Jahr der junge Stuttgarter Dardan auf der Bildfläche auf, tritt mit "Wer macht Para?" die Tür ins Rapgeschäft förmlich ein – und was folgt absurderweise? Er grüßt erst mal die Runde: "Hallo Deutschrap".
Und ganz im Sinne der Etikette hat Dardan 16 Lieder als Gastgeschenk im Gepäck, die alles bieten sollen, was das Herz begehrt. Da wären beispielsweise Ohrwurmhooks en masse ("Kripos jagen mich", "Walking Dead" oder "Miami Vibes") und Flowmassaker, entweder alleine oder zusammen mit Olexesh ("Cocaine Cowboys") zu erwähnen. Beides geschieht auf mitreißenden Trap-Beats, welche wiederum mit zahlreichen Grime-Elementen gespickt sind. Durch diesen Facettenreichtum wirkt die Platte trotz vergleichsweise langer Spielzeit erstaunlich kurzweilig. Zudem macht der allgemeine Vibe Lust auf Sommer- und Clubnächte. Aber bekanntermaßen steckt der Teufel im Detail. In diesem Fall beläuft es sich zwar auf einen vernachlässigbaren Makel, allerdings werden vereinzelt Zeilen von Dardan und seinen Featuregästen dargeboten, die sowohl abstrus, als auch ungewollt komisch sind. Doch für den Fall, dass Passagen wie "Ich fühl' mich frei, weil ich kacken war" tatsächlich trocken humoristisch gemeint waren: Chapeau.
Was entgegnet man also auf die Begrüßung "Hallo Deutschrap"? Bei Dardan ist das wohl eindeutig: Schön, dass du da bist. Nimm Platz, mach's dir bequem und erzähl uns ruhig noch mehr von dir, denn der Ersteindruck ist mehr als zufriedenstellend.
(Lukas Maier)