Kölner Rapfans ist Veedel Kaztro schon einige Zeit ein Begriff. Über die letzten Monate und Jahre machte sich der junge Künstler auch über die Grenzen der Domstadt einen Namen. Den nächsten Schritt möchte er mit dem "Büdchen Tape III" machen, das seit dem 31. März 2017 in den Läden steht. Politische Statements, Ironie, Selbstkritik und eine Portion Cleverness zeichnen die Platte aus. Und genau das "ist stets absoluter Hörgenuss und inhaltlich extrem unterhaltsam", wie unser Redakteur Daniel Fersch in seiner Review befindet. Die Themen für das Interview, welches wir mit Veedel Kaztro in den heiligen Hallen des Labels Melting Pot Music führten, waren daher schnell gefunden. So sprachen wir mit ihm über Politik in der Rapmusik und seiner Heimatstadt sowie den schmalen Grat zwischen Lokalpatriotismus und Rassismus beziehungsweise Nationalismus. Darüber hinaus machten wir seine Sicht auf die deutsche Rapszene und natürlich sein neuestes Werk zum Thema.
MZEE.com: Am 31. März 2017 erschien das "Büdchen Tape III", angekündigt mit den Worten "straight up nächstes Level". Was hat sich im Vergleich zu den letzten Veröffentlichungen verändert?
Veedel Kaztro: Ich würde sagen, dass es inhaltlich so ist, wie es immer schon war. Deswegen ist es auch eine Fortsetzung der Tapes und Geist, Humor, Themenauswahl und Haltung bestehen fort. Nun ist es eben so, dass sich seit dem letzten Teil 2014 soundmäßig einiges verändert hat. Das ist dort eingeflossen. Es ist auch so, dass es nicht mehr ausschließlich Samplebeats sind. Es sind jetzt viele Synthie-Sachen, diese rollende Hi-Hat … Und ich würde sagen, es wird schneller gerappt. Ich habe darauf Wert gelegt, dass die Sachen live abgehen und knallen. Ich bin damit zufrieden, dass das eine mit dem anderen so harmoniert. Außerdem haben wir an der Reihenfolge gefeilt, sodass die Kontraste nicht so hart nebeneinanderstehen und damit Brücken gebaut werden.
MZEE.com: Was sind dabei deiner Meinung nach die größten Änderungen?
Veedel Kaztro: Stichwort Cloudrap und Trap. Das gab es in Amerika, klar, aber hierzulande noch nicht so viel. Mittlerweile sind ja sehr viele an den Start gekommen und der Mainstream klingt auch sehr danach. Wir wollten uns da nicht irgendwie anbiedern oder so. Aber ich mache das eigentlich schon immer. Wenn man an den Song "Liegen Fliegen" oder "Veedel Kaztro seine Videosingle" und "Gästeliste" denkt, dann haben wir schon diese Art von Beats beackert. Ich glaube, wir waren relativ früh damit, bevor die ganz große Explosion kam und, wie gesagt, inzwischen recht viel so klingt. Ich glaube aber, dass wir weiterhin beides machen und den Spagat gut hinbekommen.
MZEE.com: Mir sind in deinem Pressetext ein paar Statements aufgefallen wie: "Veedel K bleibt lässig, trägt das Herz am rechten (sprich linken) Fleck und zeigt Haltung, wo andere MCs Elternteile beleidigen oder einfach nur die Haare schön haben." – Das klingt nach Kritik an der aktuellen Rapszene. Warum verspürst du diese Art von Abneigung?
Veedel Kaztro: Der Name Veedel K deckt andere Themen ab, als sie im Mainstream üblich sind. Was ich am schlimmsten finde, ist, dass man etwas hört, was man schon tausend Mal gehört hat, und sich Leute gegenseitig kopieren. Und es ist halt im Rap viel Oberflächlichkeit, Geprolle und materialistisches Gepose – wobei ich aber natürlich auch das teilweise feiere, was in diese Richtung geht. Mein Anspruch ist aber, etwas anderes zu erzählen. Bei mir gibt es das zwar auch, zum Beispiel die dritte Single "Gib ihm", wo es eben nur um Sprüche geht, aber mir würde das halt nicht reichen, sowas ausschließlich zu machen. Deswegen habe ich breit gefächerte Themenbereiche.
MZEE.com: Neben der Rapszene hast du auch politische Themen aufgegriffen. So wird unter anderem ein "LMS 2017" an alle AfD-Wähler, Rassisten und Sexisten ausgerufen …
Veedel Kaztro: Es ist ein Kommentar zum aktuellen Geschehen. 2016 war natürlich das Entstehungsjahr und das Jahr, in dem ich die Texte geschrieben habe. Ich hatte das Gefühl, dass es geprägt war von Gutbürgertum, Panikmache in den Medien, Angst und einer allgemeinen Hysterie in der Bevölkerung – dieses Gefühl habe ich heute noch. Mein Ding ist halt, die Themen anzusprechen, die mich beschäftigen. Es sind sehr komplexe Themenfelder und es ist schwer, in zwei Mal 16 Zeilen die Welt zu erklären. Das will ich auch gar nicht, aber es ist mir sehr wichtig, diese zur Sprache zu bringen. Rap ist dafür da, dass er Sprachrohr ist und Sachen anprangert.
MZEE.com: Wenn man an deine politischen Statements denkt: Wie findest du es, wenn man dich nur auf diese Themen reduziert?
Veedel Kaztro: Ich würde es auf jeden Fall nicht gut finden, wenn man mich als Politrapper bezeichnen würde. Es ist eben nur eine Facette, aber bisher ist es tatsächlich nicht vorgekommen, dass jemand nur das sieht. Es ist bei diesem Album und bei denen davor so, dass es viele verschiedene Themen gibt. Das bekommen die Leute auch mit und das ist gut so.
MZEE.com: Bei dir neigt man dazu, nach politischen Themen zu fragen – sicher auch, weil sie einen selbst beschäftigen. Dass die Leute darüber nachdenken, ist vermutlich das, was du erreichen willst, oder?
Veedel Kaztro: Na klar. Es ist in letzter Zeit auch stärker ausgeprägt, dass Songs dieses Thema behandeln.
MZEE.com: In deiner Musik sprichst du dich gegen Rassismus und Nationalismus aus. Als Kölner bist du wiederum großer Lokalpatriot. Ist das für dich in Einklang zu bringen oder wurde dir schon vorgeworfen, dass da ein Widerspruch besteht?
Veedel Kaztro: Das ist eine gute Frage, weil es ein schmaler Grat ist. Ich finde, da kommt es drauf an, mit welcher Wortwahl, was für einem Stil und mit welcher Sensibilität man da ran geht. Stumpfe Lobhudelei wäre mir da zu billig. Anderseits gibt es genug Karnevalsbands, die nur von dem schönen Köln erzählen. Etwas unreflektiert, nur auf Emotionen aus und die ganze Zeit das Herz berühren und gemeinschaftlich singen – das ist nicht meins. Aber im Rap ist das auch Standard und nicht verwerflich, seine Stadt zu representen und aus dem Battle-Gedanken zu zeigen, dass hier was abgeht. Dabei schließt man auch sein Umfeld und die Freunde mit ein, die ich representen will. Ich finde, man muss nur darauf achten, wie man es rüberbringt.
MZEE.com: Du sagst, dass das Thema unreflektiert rübergebracht wird und es in Karnevalssongs keine Kritik gibt. Gibt es Sachen, die du an Köln kritisieren würdest?
Veedel Kaztro: Es gibt da sicher viel, das man kritisieren könnte. Das will ich jetzt nicht machen. Aber wenn, ist es die Selbstgefälligkeit – und da wären wir wieder bei der Lobhudelei. Wenn man sich zu geil findet in seinem Kölner Dasein und der Traditionspflege. Das habe ich selbst noch nicht so krass erlebt, aber wenn ich etwas nennen müsste, dann das auf jeden Fall. Das ist ja das Ding, wenn man sich so geil fühlt, dass andere unter einen gestellt werden, dann hört der Spaß auf. Das ist aber unabhängig von Köln so.
MZEE.com: Köln ist in letzter Zeit gefühlt zur Demo-Hauptstadt geworden. Dazu gehört auch die AfD-Veranstaltung am 22. April, zu der sich viele Musiker kritisch geäußert haben und Proteste angekündigt wurden. Zudem schweben die Ereignisse von Silvester 2015 noch immer über der Stadt. Wie siehst du die politische Entwicklung? Ist von der Kampagne gegen rechte Gewalt "Arsch huh, Zäng ussenander!" noch etwas geblieben?
Veedel Kaztro: Ja, auf jeden Fall. Die Leute haben gerade einen Grund, rauszugehen – und es wird dann auch dort ausgetragen. Ich finde, wenn irgendwelche AfD-Ottos kommen, dann ist die Gegenseite sehr präsent. Ich empfinde gerade allerdings eine sehr aufgeheizte Stimmung. Ich bin mir aber relativ sicher, dass es hier viele Leute gibt, die AfD und Fremdenhass nicht wollen, dafür rausgehen und denen nicht das Feld überlassen. Aber ob das in Köln stärker ist als anderswo? Das in der Silvesternacht hätte auch überall passieren können, ist halt jetzt hier passiert, aber das ist sehr viel ausgeschlachtet worden – teilweise sehr fragwürdig. Der Diskurs ist natürlich wünschenswert und ich sehe das als etwas Positives an, wenn etwas thematisiert wird und zu Protesten kommt, anstatt dass keiner etwas sagt und alle ruhig sind.
MZEE.com: Kommen wir noch mal auf deine musikalische Entwicklung zu sprechen. Ist es für dich eine Option, den Weg als Rapper hauptberuflich zu gehen?
Veedel Kaztro: Ja, das kann ich mir auf jeden Fall vorstellen. Ich möchte natürlich von so vielen Leuten wie möglich gehört werden. Und es ist tatsächlich so in Bezug auf "Musik hauptberuflich machen": Ich mache zwar noch Sachen parallel, aber vor allem in letzter Zeit so viel mit Rap, dass es ein Job ist. Viele Sachen, auch außerhalb der Musik, sind wichtig. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass Facebook-Likes und Social Media-Reichweite das fünfte HipHop-Element geworden sind. Es gibt tatsächlich viel zu tun, aber das ist gut so.
MZEE.com: Mir ist aufgefallen, dass der Sound auf "Büdchen Tape III" im Vergleich zu vorherigen Releases breiter gefächert ist. Wie du bereits sagtest, warst du 2014 einer der Ersten, die Trap und Cloudrap für sich entdeckt haben. Hast du mal Gedanken daran gehabt, soundtechnisch eine neue Richtung einzuschlagen – auch anders als das, was du aktuell auf dem neuen Album gemacht hast?
Veedel Kaztro: Die hatte ich auf jeden Fall, die habe ich auch immer noch. Wir müssen mal gucken. Ich bin jetzt sehr zufrieden damit, die Kombination ist sehr eigen, aber ich höre privat ganz viele verschiedene Sachen und Rap ist dabei ein kleiner Prozentsatz. Ich habe aber ein paar Eisen im Feuer, ein paar Visionen … Und damit wird Rap oder Musik vielleicht gar nicht mehr so viel zu tun haben, sondern da geht es um künstlerisches Schaffen auf anderer Ebene. Da gibt es sehr viele Sachen, die mich aufrichtig interessieren und in die ich mich reinfuchsen will.
MZEE.com: Anderes Thema: Vor kurzem postete ich einen Vega-Song auf der MZEE-Facebookseite und jemand schrieb, dass er von einem Snaga-Track gebitet wurde. Dieser war allerdings älter. Kannst du dir vorstellen, dass es dir auch passiert und Leute gar nicht wissen, dass du schon Trap gemacht hast, als das noch gar nicht so üblich war?
Veedel Kaztro: Auf jeden Fall, das ist auch schon passiert. Das war in Kommentaren zu lesen, zum Beispiel bei dem "Respek"-Video. Da kann man nicht viel machen. Es ist am Ende eben einer von vielen Songs, die sehr ähnlich sind zu dem, was es heute gibt. Wobei halt immer mein eigenes Ding mit drin ist und ich kenne sonst keinen Song, der solche Inhalte hat – auch in der Kombination mit dem Beat. Da kann man den Leuten nur raten: Schaut euch mal um und forscht etwas rum, was es noch so gibt. Aber das ist vielleicht etwas viel verlangt. Es ist auch nicht so schlimm. Die Leute erzählen immer irgendwas und ich mache einfach das, was ich gut finde. Und wenn es denen gefällt: perfekt. Diese Kommentarkultur ist bescheuert, aber auch irgendwie unterhaltsam. Da kommentiert einer: "Gefällt mir nicht", und der andere antwortet dann mit: "Du Hurensohn." (Gelächter) Aber ich mein', ich bringe schon etwas länger Videos raus und da hast du es immer wieder. Damit musst du dich arrangieren und da kannste nichts machen. Da einzuknicken und sich den Kommentaren anzupassen, wäre am schlimmsten.
MZEE.com: Wie kommst du denn eigentlich auf die ganzen Themen und Inhalte deines musikalischen Schaffens? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass du über andere Musik viel Input bekommst und so die Gefahr besteht, dann doch etwas doppelt zu machen.
Veedel Kaztro: Ich sitze jetzt nicht vor jedem Song und muss mich zwingen, noch mal ein neues Thema zu machen, das ergibt sich halt von selber. Wichtig ist immer, Input zu kriegen, wenn man etwas erschaffen will. Da muss man halt mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen, die Sensibilität entwickeln und seine Fühler überall hinstrecken. Man muss auch interessiert sein und ich habe zum Glück viele Interessen und kann mich begeistern. So kommst du auf die Themen. Ich lese viel und unterhalte mich viel mit Leuten. Das ist cool hier, denn zum Glück lebe ich in der Stadt, da bist du viel draußen, triffst Menschen und unterhältst dich. Die Welt ist groß und da gibt es viel zu entdecken.
MZEE.com: Du liest viel – ist das aktuell schwere Kost oder eher humoristisch?
Veedel Kaztro: Ja, aktuell ist es schwere Kost, aber sonst alles Mögliche. Bei uns gibt es so Bücherschränke draußen, da kannst du Bücher reinlegen und welche rausnehmen. Da lese ich gerade die Klassiker, zum Beispiel Max Frisch aus der Schweiz, der ist sehr nice. Gerade ist es etwas aus den 60ern, "Stille" heißt das. Eigentlich lese ich alles, teilweise schwere Kost, teilweise auch nicht … obwohl … eigentlich ist es nur schwere Kost. (lacht)
MZEE.com: Kommen wir zu einem ganz anderen Thema. Du hast kürzlich mit "Saufen in Kölle" einen Song zur fünften Jahreszeit gebracht. Alteingesessenen Kölner kritisieren genau das.
Veedel Kaztro: Den Song?
MZEE.com: Nein, nicht den Song. (Gelächter) Die Thematik, das "Saufen rund um Karneval". Dass es nicht mehr ohne geht …
Veedel Kaztro: Ja, das weiß ich. Ich habe den Song gemacht, um mich deren Kritik anzuschließen. Da geht es um die Problematik "mein Leben läuft aus der Bahn, deswegen saufe ich in Kölle". Diese beiden Schlagwörter sollen das runterbrechen, es ist ein rhetorisches Mittel. Ich kenne die Stimmen und kann mich diesen komplett anschließen, auch, dass Karneval zum Ballermann wird und das ist natürlich nicht wünschenswert.
MZEE.com: Da gibt es eine alte Band wie Brings, die "Besoffe vör Glück" rausbringt, wo man nur dieses "Besoffe" hört, das in diese Kerbe schlägt. Dazu sieht man in der Bahn nur Besoffene, Kotze auf dem Boden und, und, und – da geht doch ein Stück Karnevalskultur verloren.
Veedel Kaztro: Das ist richtig ekelhaft. Die haben schon recht, dass es mehr geworden ist. Ich wurde da schon mehrfach nach gefragt und ich habe das immer verteidigt, auch, weil ich mehr darin sehe. Wenn man mal in kleine Eckkneipen in Seitenstraßen geht, weg von dem Massenspektakel, dann tanzen die Menschen auf den Straßen. Es gibt ganz viele Sachen, die das ausmacht. Allein die Musik, da gibt es ein ganzes Genre und das ist gut. Ich lebe in der Südstadt und so, wie ich das mitbekommen habe, mache ich mir keine großen Sorgen, dass es ausstirbt. Und so wie es aussah, lebt es noch.
MZEE.com: Bleiben wir in Köln und sprechen über Büdchen. Was machen die Büdchen aus und kannst du ein spezielles empfehlen?
Veedel Kaztro: Ja, in Köln-Mülheim gibt es ein Büdchen, da kostet das Gilden Kölsch 80 Cent (lacht). Das ist auf jeden Fall bisher der Rekord. Also, ich trinke Gilden am liebsten. Aber mein Stammladen ist auf der Zülpicher, Kiosk König. Halil möchte ich an dieser Stelle grüßen, das ist ein sehr guter Mann. Das ist ein Begegnungsort, du bist der Straße quasi ausgesetzt, jeder kann auf dich zukommen, weil du dich eben im öffentlichen Raum befindest. Das kennt keine sozialen Grenzen, jeder Mensch kann einem da begegnen. Das finde ich halt ganz gut, denn es könnte ja eine Gefahr bestehen, dass man sich ausschließlich in seinen Kreisen aufhält. Wenn man zum Beispiel an die kulturelle Elite oder welche Elite auch immer oder eben das komplette Gegenteil denkt, dass man halt ausschließlich seine Kreise kennt und ein sehr eingeschränktes Bild von der Gesellschaft hat. Vielleicht romantisiere ich auch, aber ich habe es kennenlernt, wenn man draußen ist und viele unterschiedliche Leute unterschiedlicher Couleur trifft, mit denen sprechen kann und darüber verschiedene Einblicke kriegt. Das macht es für mich aus.
MZEE.com: Gibt es interessante, unterhaltsame oder gar sehr ernste Dinge, die dir schon in Büdchen passiert sind? Was fällt dir da spontan ein?
Veedel Kaztro: Da muss ich mal überlegen … Aber ich komme gerade darauf. Wir haben da mal einen Verschwörungstheoretiker getroffen, das war ganz interessant. Wir haben ein bisschen diskutiert, aber irgendwann gemerkt, dass es nicht geht, weil die Fronten so verfestigt waren. Ist jetzt vielleicht nicht die interessanteste Story, aber es passiert halt immer irgendwas. Was ich aber gut finde: Man könnte ja meinen, wenn an irgendwelchen Orten Alkohol getrunken wird, kommt es zu Boxereien. Ich empfinde hier das komplette Gegenteil, zumindest da, wo ich mich rumtreibe – und das sind viele verschiedene Orte. Ich bin noch nie in irgendwelche brenzligen Situationen gekommen.
MZEE.com: Wir haben eben schon über deine Zukunft gesprochen. Wo soll es musikalisch für dich hingehen, auch wenn du andere Dinge ausprobierst?
Veedel Kaztro: Ich werde auf jeden Fall weiterhin Rap machen, das ist safe. Aber ich habe vor einem Jahr mit dem Klavierspielen angefangen, das mache ich sehr leidenschaftlich, das gibt mir sehr viel und macht mir viel Spaß. In diese Richtung würde ich gerne und ich will weiter Songs schreiben, wie ich es aktuell auch mache. Die hätten dann nicht mehr viel mit Rap zu tun und ich möchte das auch nicht kombinieren. Aber da wären wir wieder bei den ungelegten Eiern. Wie gesagt, ich habe viele Interessen, werde da weitermachen und diese durchziehen.
MZEE.com: Wenn man an "Büdchen Tape III" denkt – ist das Projekt wie bei vielen anderen mit einer Trilogie abgeschlossen oder kommen da noch Nachfolger?
Veedel Kaztro: Das Gute ist, die Trilogie ist jetzt schon mal voll. Dass es einen vierten Teil gibt, möchte ich aber nicht ausschließen. Ich werde aber eine Kollabo machen mit Kuchenmann. Das ist ein Rapper aus Erlangen bei Nürnberg, ein sehr talentierter Typ, den ich sehr gerne mag. Wir machen auf jeden Fall eine Kollabo, das ist safe … Was halt cool ist, ist, dass man ständig neue Leute kennenlernt – sowohl Rapper als auch Produzenten – und sich dadurch neue Möglichkeiten eröffnen und der Sound noch mal um eine Facette bereichert werden kann. Es gibt keine Grenzen.
(Fabian Thomas)
(Fotos von Schiko)