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Adventskalender

Adventskalender: Türchen #5 EstA & GReeeN

Wir prä­sen­tie­ren: der MZEE​.com Jah­res­rück­blick in Form eines Advents­ka­len­ders. 49 Per­sön­lich­kei­ten der deut­schen Rap­sze­ne beant­wor­ten fünf Fra­gen zum ver­gan­ge­nen Jahr. Die­ses Mal: EstA & GReeeN.

Wie­der neigt sich ein lan­ges und ereig­nis­rei­ches Jahr – auch für deut­schen Rap – dem Ende ent­ge­gen. Um die­ses gebüh­rend abzu­schlie­ßen, prä­sen­tie­ren wir Euch unse­ren MZEE​.com Jah­res­rück­blick in Form eines Advents­ka­len­ders. Zwi­schen dem 1. Dezem­ber und Hei­lig­abend war­ten somit 24 Tür­chen auf Euch, hin­ter denen sich ins­ge­samt knapp 50 Inter­views ver­ste­cken: Neben Rap­pern und Pro­du­zen­ten las­sen auch Jour­na­lis­ten und Ver­an­stal­ter bei uns das ver­gan­ge­ne Jahr Revue pas­sie­ren, indem sie auf fünf Fra­gen zum Jah­res­en­de Rede und Ant­wort ste­hen. Dar­aus ergibt sich ein bun­tes Mosa­ik, das Euch die High­lights aus 2016 noch ein­mal aus unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven erle­ben lässt. Wir wün­schen Euch viel Spaß beim Lesen, eine schö­ne Weih­nachts­zeit und ein fro­hes Fest mit Euren Liebsten! 

Eure MZEE​.com Redaktion

 

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EstA

MZEE​.com: Ob alte Hasen oder New­co­mer: Was prägt ein Jahr mehr als neue Releases? Des­halb wüss­ten wir zu Beginn ger­ne dei­ne per­sön­li­che Top 3 der 2016 erschie­ne­nen Deutschrap-Platten.

EstA: Shin­dy mit "Dreams", Samy Delu­xe mit "Berühm­te letz­te Wor­te" und Kool Savas mit "Essah­da­mus". Das ist mei­ne Top 3 – natür­lich unter Vor­be­halt, da eini­ge poten­zi­el­le Nummer-​eins-​Alben noch nicht releast wur­den und ich mein Album bewusst nicht auf­ge­zählt habe. (grinst)

MZEE​.com: Wer­den wir ein wenig klein­tei­li­ger, von Alben hin zu Tracks: Wer hat die­ses Jahr die bes­te Line in einem deut­schen Rap­song gebracht und wel­che war das?

EstA: Die prä­gnan­tes­te Line die­ses Jah­res war aus mei­ner Sicht ganz klar: "Was los, Dig­ga? Ahn­ma!" Die Line hat­te in mei­nem kom­plet­ten Umfeld so einen Impact, dass es mich zum Ende hin schon gestresst hat und ich das Lied nicht mehr hören konn­te. Daher Props an Gzuz, alles rich­tig gemacht!

MZEE​.com: Kom­men wir zu dem, was vor einem Jahr noch nicht abseh­bar war: Was hat dich in Bezug auf deut­schen Rap im ver­gan­ge­nen Jahr so rich­tig posi­tiv überrascht?

EstA: Da gibt es sicher­lich meh­re­re Sachen. Zum einen macht es mich als gro­ßer Fan sehr glück­lich, dass Deutschrap so krass boomt. Deutschrap ist aktu­ell ganz klar die Spra­che der Jugend und das wird sich hof­fent­lich auch nicht ändern in den nächs­ten paar Jah­ren. Zum ande­ren freut es mich, wie viel­sei­tig und facet­ten­reich deut­scher Rap gewor­den ist. Natür­lich ist es immer Geschmack­sa­che und man kann nie alles fei­ern, aber mitt­ler­wei­le haben wir doch kras­sen Trap, kras­sen Gangs­ter­rap, kras­sen Poprap, kras­sen Dancehall-​Reggae und noch vie­le wei­te­re Stil­rich­tun­gen inner­halb der Rap­mu­sik. Ich fei­er' das extrem und hof­fe, es kom­men zukünf­tig noch eini­ge neue, fres­he Ele­men­te hinzu.

MZEE​.com: Und im Gegen­teil: Was war in die­sem Deutschrap-​Jahr so rich­tig unnö­tig? Warum?

EstA: Unnö­ti­ge Aktio­nen … (über­legt) Viel­leicht, dass gewis­se Rap­per Mikro­fo­ne ins Publi­kum wer­fen oder ande­re ange­zeigt wer­den, da sie Was­ser­fla­schen ins Publi­kum gewor­fen haben und damit nur Gutes tun woll­ten. Ich fin­de eigent­lich weni­ge Sachen unnö­tig, da vie­le Aktio­nen oft­mals ein­fach nur einen gro­ßen Enter­tain­ment­fak­tor für Deutschrap dar­stel­len, bezie­hungs­wei­se dar­stel­len sol­len. An die­ser Stel­le möch­te ich DCVDNS zitie­ren: "Deut­scher Rap ist eine Promophase."

MZEE​.com: Zu guter Letzt darfst du hier noch heim­lich, still und lei­se jeman­den aus­zeich­nen: Wel­che Per­sön­lich­keit der deut­schen Rap­sze­ne – ganz gleich, ob Rap­per, Pro­du­zent, Mana­ger oder Jour­na­list – hat in die­sem Jahr beson­ders durch eine Leis­tung geglänzt oder konn­te her­vor­ste­chen? Womit und warum?

EstA: Also, ich muss ehr­lich geste­hen: Aktu­ell beein­dru­cken mich Shaho Casa­do und sein Team. Was die an Vide­os raus­hau­en im Moment, ist unglaub­lich – vor allem die Fre­quenz. Gefühlt jedes zwei­te Video ist von denen. Und alle sind qua­li­ta­tiv echt sehr hoch­wer­tig. Dann muss ich noch Niko von der Back­spin posi­tiv erwäh­nen. Natür­lich habe auch ich mir das "epi­sche Inter­view" mit Fler ange­schaut und muss ihm dafür Respekt zol­len, dass er so cool und sach­lich geblie­ben ist, wäh­rend Fler nahe­zu eska­liert ist. Davor zie­he ich defi­ni­tiv den Hut.

 

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GRee­eN

MZEE​.com: Ob alte Hasen oder New­co­mer: Was prägt ein Jahr mehr als neue Releases? Des­halb wüss­ten wir zu Beginn ger­ne dei­ne per­sön­li­che Top 3 der 2016 erschie­ne­nen Deutschrap-Platten.

GRee­eN: MC Bom­bers "Pre­digt", Gary Washing­tons "Tape24" und Ali As' "Eupho­ria".

MZEE​.com: Wer­den wir ein wenig klein­tei­li­ger, von Alben hin zu Tracks: Wer hat die­ses Jahr die bes­te Line in einem deut­schen Rap­song gebracht und wel­che war das?

GRee­eN: "Irgend­wann wirst du mer­ken, dass du einen Dia­man­ten fal­len gelas­sen hast, um Stei­ne auf­zu­sam­meln", vom Maeckes-​Track "Marie-​Byrd-​Land".

MZEE​.com: Kom­men wir zu dem, was vor einem Jahr noch nicht abseh­bar war: Was hat dich in Bezug auf deut­schen Rap im ver­gan­ge­nen Jahr so rich­tig posi­tiv überrascht?

GRee­eN: Money Boy hat vor Kur­zem einen Track ver­öf­fent­licht, den ich sogar fei­er': "YSL".

MZEE​.com: Und im Gegen­teil: Was war in die­sem Deutschrap-​Jahr so rich­tig unnö­tig? Warum?

GRee­eN: Nix, alles hat sei­ne Berechtigung.

MZEE​.com: Zu guter Letzt darfst du hier noch heim­lich, still und lei­se jeman­den aus­zeich­nen: Wel­che Per­sön­lich­keit der deut­schen Rap­sze­ne – ganz gleich, ob Rap­per, Pro­du­zent, Mana­ger oder Jour­na­list – hat in die­sem Jahr beson­ders durch eine Leis­tung geglänzt oder konn­te her­vor­ste­chen? Womit und warum?

GRee­eN: Mein Pro­du­zent Slick, der ein­fach über­kras­se Beats schraubt und kom­plett auf mei­nen Geschmack ein­geht. Und mir die Mög­lich­keit gibt, die Beats mit­zu­for­men. Dan­ke für die Zusammenarbeit!

(Lai­la Drewes)
(Foto von Jan­nick Plu­me (EstA))
(Gra­fik von Dani­el Fersch)