Kategorien
Interview

Olexesh

"Wie­so gibt es auch die­se gan­zen Gelän­de wie Area 51, wo Ver­su­che ge­macht wer­den? Wie­so sagt denn kei­ner, was da gemacht wird?" – Ole­xesh im Inter­view über Ver­schwö­rungs­theo­rien, sein aktu­el­les Release "Maka­dam" und das Inter­es­se sei­ner ukrai­ni­schen Fami­lie an sei­ner Musik.

In den letz­ten vier Jah­ren kam man in Sachen Stra­ßen­rap nicht um Ole­xesh her­um. Zuerst fiel der Darm­städ­ter noch haupt­säch­lich mit Feature-​Parts, bei­spiels­wei­se auf Haft­be­fehls legen­dä­rem Remix zu "Chab­os wis­sen wer der Babo ist", durch sei­ne ein­zig­ar­ti­ge Beto­nung und Tech­nik auf. Mit der Zeit wuchs er im Umfeld der Azz­lackz jedoch vom New­co­mer zu einer ernst­zu­neh­men­den Sze­ne­grö­ße her­an und über­zeug­te die Hörer mit sei­nen eige­nen Releases. Nach­dem der Rap­per so bereits zwei­mal auf Platz 5 der deut­schen Album­charts lan­den konn­te, ver­öf­fent­lich­te er kürz­lich sein drit­tes Stu­dio­al­bum "Maka­dam". Mit dem neu­en Werk konn­te er die bis­he­ri­gen Erfol­ge noch ein­mal über­tref­fen und sich in der ers­ten Ver­kaufs­wo­che Chart­platz 2 sichern. Wir tra­fen Ole­xesh zum Inter­view, um mit ihm über Ent­ste­hung und Inhal­te von "Maka­dam" sowie das Inter­es­se sei­ner Fami­lie für sei­ne Musik zu spre­chen. In die­sem Zusam­men­hang fiel das Gespräch schnell auf sein Hei­mat­land, die Ukrai­ne. Neben Tipps für typi­sche Natio­nal­ge­rich­te und Tra­di­tio­nen woll­ten wir von Ole­xesh wis­sen, wie er die dor­ti­ge Kri­se aus der Fer­ne wahr­ge­nom­men hat. Dar­über hin­aus konn­ten wir es uns auch nicht ver­knei­fen, ihn zu Ver­schwö­rungs­theo­rien und sei­ner Begeis­te­rung für Fuß­ball zu befragen.

MZEE​.com: Zu Beginn des Inter­views wür­de ich ger­ne wis­sen, was der aller­ers­te Deutschrap-​Song war, den du je gehört hast?

Ole­xesh: Ich glau­be, das war etwas vom Rödel­heim Hart­reim Pro­jekt damals im Asy­lan­ten­heim. Davon hat­te ich eine CD.

MZEE​.com: Hörst du das manch­mal noch?



Ole­xesh: Hören nicht, aber ich erin­ner' mich dran, wenn ich die Fra­ge gestellt bekomme.

MZEE​.com: Spre­chen wir über dein aktu­el­les Release: Der Titel dei­nes neu­en Albums trägt den Namen "Maka­dam", was für eine spe­zi­el­le Art von Stra­ßen­bau steht. War­um hast du die­sen Namen gewählt?

Ole­xesh: Er beschreibt einer­seits den Weg, den ich mit mei­ner Mut­ter und wegen ande­rer Sto­ries gegan­gen bin. Ander­seits steht er für alles, was einem auf der Stra­ße pas­siert. Auf dei­ner erbau­ten Stra­ße, die du betrittst. Und du siehst: Kei­ner läuft auf die­ser Stra­ße außer mir und mei­ner Mut­ter. Prak­tisch ist es ein Weg für eine even­tu­ell bes­se­re Zukunft oder doch etwas Schlech­tes. Man weiß es nicht, das Leben läuft ein­fach so. Ich hab' mir des­halb gedacht, dass ich es "Maka­dam" nen­ne, auch weil es ein Fremd­wort ist – statt "Stra­ße" oder "Asphalt". Es hört sich gut an und hat gepasst.

MZEE​.com: Kom­men wir auf den Ent­ste­hungs­pro­zess dei­nes Albums zu spre­chen: Wel­che Musik hast du wäh­rend der Pro­duk­ti­on gehört?

Ole­xesh: Nur Beats. Wenn du das durch­ziehst, hast du am Ende auch ein Ergeb­nis. Bei mir klappt das immer so. Sobald ich mich mit irgend­was ablen­ke, scha­det es der Pro­duk­ti­on. Du kannst schon mal was ande­res hören, aber sich wäh­rend der Pro­duk­ti­ons­pha­se inten­siv mit frem­der Musik zu beschäf­ti­gen, macht dei­ne Arbeit am Ende viel­leicht auch ein biss­chen schlecht. Manch­mal beein­flusst das viel. Ein­fach sei­ne eige­nen Sachen hören und dar­an fei­len. Du musst dich stän­dig damit befas­sen, dann erreichst du auch Tag für Tag dein Ziel. Track für Track, du brauchst Zeit zum Ler­nen. So ist es mit allem, auch mit Füh­rer­schein und Schu­le – man braucht die­se Zeit. Und die musst du auch beim Musik­ma­chen haben.

MZEE​.com: Hast du denn nur Instru­men­tals für dein Album gehört oder auch ande­re Beats von unbe­kann­ten Produzenten?

Ole­xesh: Eigent­lich waren alle Beats von Leu­ten, die wir ken­nen, aber manch­mal auch von unbe­kann­te­ren, die mir ihre Sachen geschickt haben. Ich hab' kei­ne Instru­men­tals von Ludacris auf You­Tube gesucht oder so. (grinst) Das war alles selbst aus­ge­wählt und zwei, drei Stück auch selbst komponiert.

MZEE​.com: Im Teaser zum "Maka­dam" sieht man unter ande­rem Vide­os aus dei­nem Pri­vat­le­ben, auch das Album­co­ver wirkt sehr persönlich …

Ole­xesh: Ja, das Album ist schon sehr per­sön­lich. Aber ich hab' auch Geschich­ten aus ande­ren Per­spek­ti­ven erzählt. Von Men­schen, die ger­ne etwas sagen wür­den, aber nicht kön­nen. Somit erzäh­le ich deren Sto­ry. Dabei kom­men Fil­me und Flash­backs, aber auch kaput­te Tracks wie "Töd­li­che Ver­spre­chen" oder "Mut­pro­be" raus. Da ver­set­ze ich mich in ande­re Men­schen und ver­bin­de ihre mit mei­nen eige­nen Sachen. Dann wird aber auch wie­der auf die Kacke gehau­en wie bei "64 Kam­mern", "Weyauu" oder "Buya­ka". Das Album ist wie die Son­ne, die auf- und wie­der unter­geht. Beim Track "Gebo­ren in der Groß­stadt" zum Bei­spiel geht sie auf. Danach geht sie direkt wie­der unter, da wird es dann wie­der hart. Das Album ist einfach …

MZEE​.com: … wie eine Stra­ße mit Schlaglöchern.

Ole­xesh: Ja, so ist ein­fach der Weg. Das Leben besteht nicht immer nur aus Spa­ghet­ti essen und Fifa zocken, son­dern auch aus Inter­views und Busi­ness. (lacht) Du weißt, wie es ist.

MZEE​.com: Das Video zu "Gebo­ren in der Groß­stadt" wur­de in dei­ner ukrai­ni­schen Hei­mat gedreht. Wis­sen dei­ne Ange­hö­ri­gen dort um dei­nen Erfolg als Rap­per? Wie haben sie dar­auf reagiert?

Ole­xesh: Sie haben sich sehr gefreut, sie hören mei­ne Musik auch selbst. Okay, nicht alles, aber die gan­zen guten Lie­der. Und sie zei­gen das auch ihren Nach­barn – zumin­dest das, was man zei­gen kann. Sowas wie "Gebo­ren in der Groß­stadt" kön­nen sie jetzt wie­der zei­gen, weil es was Nor­ma­les ist. Auch die älte­ren Leu­te kön­nen sich das anse­hen, ohne etwas komisch zu fin­den … außer den Mit­tel­fin­ger. Sie freu­en sich für mich und es ist unglaub­lich! Manch­mal sagt man, dass das Geld, das man im Leben bekommt, einen nicht rich­tig glück­lich und gesund macht. Manch­mal gibt es die­ses eine Gefühl, wenn du jeman­den nach zehn Jah­ren ein­fach dort wie­der­triffst. Das gibt dir ein­fach so viel Glück und neue Lebens­en­er­gie. Damit kann man auch lan­ge leben.

MZEE​.com: Seit wann weiß dei­ne Fami­lie, dass du erfolg­reich bist?



Ole­xesh: (über­legt) Seit "Authen­tic Ath­le­tic", also seit 2012. Aber da bin ich wirk­lich mit Geld zurück­ge­kehrt und hab' ihnen gesagt, dass sie zum Arzt müs­sen. Jetzt ist alles ein biss­chen erns­ter und erwachsener.

MZEE​.com: Wie ist es für dich, wenn du in dei­ne Hei­mat zurückkommst?

Ole­xesh: Es ist trau­rig. Eigent­lich muss ich mich freu­en, aber inner­lich frisst es mich auf. Ich weiß nicht, was, aber irgend­was … Man über­legt auch, was jetzt wäre, wenn man immer da gewe­sen und nie weg­ge­gan­gen wäre … Was wär' aus einem gewor­den? Es ist ver­rückt, aber es macht Spaß, dar­über nachzudenken.

MZEE​.com: Was wäre dei­ner Mei­nung nach denn gewe­sen, wenn du geblie­ben wärst? 

Ole­xesh: Ich weiß es nicht, das kann kei­ner sagen. Sowas kann man nicht wissen.

MZEE​.com: Du hast aber noch Fami­lie und Freun­de dort, oder? 

Ole­xesh: Ich hab' nur Oma und Opa, Tan­te, Onkel und Cou­sin da, sonst gar kei­nen. Die Fami­lie von mei­nem Vater wohnt in Ame­ri­ka bei Los Ange­les. Sie sind damals abge­hau­en, als ich einen Monat alt war. Sie sind dort­hin und wir woll­ten nach Deutsch­land. Des­halb gab es die­se Familientrennung.

olexmakadam-49_fotor1

MZEE​.com: Ich habe vor­hin erst dei­nen Free Track "Mr. Pre­si­dent" gehört. Kann es sein, dass dich die­ses The­ma immer noch beschäftigt?

Ole­xesh: (grinst) Nein. (schüt­telt den Kopf) Gar nicht. Das ist nur ein Track, der ein­fach so ent­stan­den ist. Aus dem Nichts, zu Hau­se auf einem Beat. Es könn­te zwar pas­sen, aber das hat­te nichts damit zu tun. Eigent­lich soll­te es nicht dar­auf hinaus.

MZEE​.com: Hast du die tief­grün­di­gen Songs des Albums im Vor­feld Bezugs­per­so­nen außer­halb dei­nes musi­ka­li­schen Umfel­des vor­ge­spielt, bei­spiels­wei­se dei­ner Mut­ter? Gibt es da Feed­back, auf das du ganz beson­ders stolz bist?

Ole­xesh: Bis jetzt kam nur gute Pres­se, es hat kei­ner schlecht dar­über gere­det. Das Intro hat vie­le weg­ge­schla­gen und die Mei­nun­gen waren alle gut. Jeder hat­te eine ande­re Ant­wort dar­auf, aber alle Ant­wor­ten waren gut. Aber mei­ne Mut­ter hat vor­ab nichts gehört.

MZEE​.com: Woll­test du bestimm­te Din­ge vor ihr zurück­hal­ten und hast des­halb bewusst bis zum Release­tag gewartet?

Ole­xesh: Ich rate ihr, bestimm­te Tracks zu hören und bestimm­te nicht. Bei man­chen Songs schal­tet sie auch schon von selbst weg, weil sie zu hart sind. Aber "Walk­man" wür­de sie locker hören. Sie hört auch gern den Track auf "Nu eta da" mit der fran­zö­si­schen Sängerin.

MZEE​.com: Zwei Alben, ein Mix­tape mit 40 Songs und ein Free Track jeden Sonn­tag bis zum Release­tag, all das in nur einem Jahr. Setzt man bei die­sem sehr hohen Out­put manch­mal nicht auto­ma­tisch Quan­ti­tät über Qualität?

Ole­xesh: Auf kei­nen Fall. Ab "Maka­dam" wur­de nur noch hart gear­bei­tet. Man lernt aus dem, was man macht. Prak­tisch muss­te ich nicht mal viel ler­nen, weil ich mit mei­nem Mix­tape da gechar­tet bin, wo auch mein Klas­si­ker war: auf Platz 5. Trotz allem woll­te ich etwas Neu­es machen, mehr ins Detail gehen. Und ich glau­be, dass "Maka­dam" auf jeden Fall krass ist. Es ist gut ent­stan­den und soll auch über­ra­schend wir­ken. Das Album ist direk­ter, es wird nicht nur rumgeflowt.

MZEE​.com: Kom­men wir mal auf ein ande­res The­ma zu spre­chen. In vie­len dei­ner Songs fin­den sich Anspie­lun­gen auf Fuß­bal­ler oder ihre Ver­ei­ne – hast du schon mal dar­an gedacht, für den SV Darm­stadt eine Hym­ne zu schreiben?

Ole­xesh: Dar­über gab's schon ein Gespräch! Der Klub ist ganz okay, er ist ja auch da, wo ich woh­ne. Ich den­ke, von daher müss­te ich das schon machen.

MZEE​.com: Bist du denn auch jemand, der immer ins Sta­di­on geht?

Ole­xesh: Ich war lan­ge nicht mehr im Sta­di­on … sogar nur ein­mal, vor acht oder neun Jah­ren in Frank­furt. Danach nur bei Dyna­mo Kiew, aber da hat ja außer mir kei­ner gespielt. Du hast recht, ich muss auf jeden Fall mal wie­der zu Darm­stadt 98 und ein Spiel gucken.

MZEE​.com: Am bes­ten ein voll­kom­me­nes Eska­la­ti­ons­spiel wie Ein­tracht gegen Darm­stadt. Dann kannst du direkt die Jungs mitnehmen.

Ole­xesh: Ja, man! (grinst) Spie­len die bald wieder?

MZEE​.com: Sie haben letz­tens gegen­ein­an­der gespielt, aber es kommt ja noch das Rück­spiel in Frankfurt.

Ole­xesh: Stimmt. Darm­stadt hat gewon­nen, ne? 1:0, glau­be ich.

MZEE​.com: Glaubst du, dass es im Fuß­ball exzen­tri­sche Per­sön­lich­kei­ten wie Aub­ameyang oder Balotel­li braucht? Oder soll­ten Fuß­bal­ler bedach­ter han­deln? Ist das viel­leicht ähn­lich wie im Rap, dass man nach Gesprächs­stoff sucht?

Ole­xesh: Man braucht Gesprächs­stoff. Balotel­li macht halt die­se Moves – man­che brau­chen das, aber es ist schon gewöh­nungs­be­dürf­tig. Das kann man nicht mal mehr gut oder schlecht fin­den, es ist ein­fach da. Die machen das ein­fach und dann läuft es durchs Fern­se­hen und alle Zeitschriften.

MZEE​.com: Du wirst mit dei­ner Musik dem Stra­ßen­rap zuge­ord­net – einem Sub­gen­re, das nur stel­len­wei­se für sei­ne poli­ti­sche Ader bekannt ist. Den­noch offen­ba­ren PA Sports und ande­re Per­so­nen hin und wie­der ihre Mei­nung zu sol­chen The­men – wie stehst du dazu?

Ole­xesh: Ich spre­che auf mei­nem Album kei­ne The­men an, die mir egal sind, son­dern nur wel­che, die mir wich­tig sind. Bei "Mr. Pre­si­dent" bei­spiels­wei­se kämp­fe ich für Frie­den. Ich gehe ja nicht in die Bank rein, um Geld zu holen, son­dern damit der Prä­si­dent kommt und für den Frie­den unter­schreibt. Das ist ein­fach ein kaput­ter Song mit einer kaput­ten Vor­stel­lung, dort pas­sie­ren auch poli­ti­sche Hand­lun­gen. Das Album umfasst ein­fach vie­le Per­spek­ti­ven aus dem Leben und das fin­de ich gut daran.

MZEE​.com: Wir haben das eben schon kurz ange­spro­chen: Ein Teil dei­ner Fami­lie ist noch in der Ukrai­ne. Wie hast du die Zeit der Kri­se dort erlebt?

Ole­xesh: Ich war zu Hau­se und habe alles nur übers Inter­net mit­be­kom­men. Dort gab es Streams von Leu­ten, die direkt vor Ort alles gefilmt haben. Da ist zum Bei­spiel einer immer durch die Stra­ßen gelau­fen und man konn­te die Bar­ri­ka­den sehen. Auf die­sen Streams waren teil­wei­se eine Mil­li­on Zuschau­er drauf. Mei­ne Mut­ter hat mir die­se Links immer geschickt. Man konn­te das nur so mit­ver­fol­gen, es ist ja nicht um die Ecke.

MZEE​.com: Wenn man dar­über nach­denkt, ist es eigent­lich schon um die Ecke …

Ole­xesh: Es ist wirk­lich nicht weit, mit dem Flug­zeug dau­ert es eine Stun­de und du bist direkt da. Das Pro­blem ist die Poli­tik, die da vor sich geht. Aber nicht mal nur dort, son­dern all­ge­mein auf der gan­zen Welt. Das ist alles ein mie­ser Rein­fall. Alles wird finan­ziert, damit bestimm­te Din­ge pas­sie­ren. Und dann reden alle dar­über, was man tun und ändern soll. Wie­so gibt es Krieg, wie­so ster­ben Kin­der und wie­so gibt es Ter­ro­ris­ten? Das wird alles finan­ziert! Weißt du, was ich mei­ne? Solan­ge das unter­stützt wird, kannst du nichts machen. Gegen nie­man­den. Sogar in das Gericht und die Poli­zei wird inves­tiert, sodass dei­ne Aus­sa­ge kei­ne Bedeu­tung hat. Es ist voll schlimm mit der Poli­tik, glaub mir. Es gab noch nie gute Politik.

MZEE​.com: Wirk­lich noch nie?

Ole­xesh: Noch nie. Poli­tik ist immer eine Ver­ar­schung und wur­de immer als Spie­gel­bild der Men­schen­men­ge bestimmt. Ame­ri­ka bezahlt alles: die Ter­ro­ris­ten und deren Waf­fen. Die Ter­ro­ris­ten tra­gen die­sel­ben Stie­fel wie die US Army Sol­diers. Sie sagen sogar selbst, dass die von denen belie­fert wer­den. Das ist alles komisch … als ob es nicht ernst ist. Leu­te hören das, aber es geht hier rein und da raus.

olexeshneu

MZEE​.com: Denkst du, dass jeder Staats­chef eine Mario­net­te ist?



Ole­xesh: Poli­ti­ker sind Leu­te, die ein­fach nur da sind und von jemand Höhe­rem gelenkt wer­den. Sie sol­len bestimm­te Sachen sagen, weil in bestimm­te Sachen Geld inves­tiert wur­de. Und dann wird das gemacht. So ist es bei jedem hohen Poli­ti­ker. Für uns vor den Fern­se­hern sind die aber die Gro­ßen, weil uns das seit der Kind­heit bei­gebracht wird. Des­we­gen glaubst du das auch. Wir sind nur zu zweit, aber über­leg mal, wie vie­le Kin­der damit noch auf­wach­sen wer­den, das alles nur über den Fern­se­her sehen und dann entscheiden.

MZEE​.com: Bist du denn jemand, der auch an Ver­schwö­rungs­theo­rien glaubt? 

Ole­xesh: Nein, nur an rea­le Sachen, die auch wirk­lich wahr sind.

MZEE​.com: Du hast aber gera­de die Boots der US-​Soldaten angesprochen …

Ole­xesh: (unter­bricht) Meinst du Rep­ti­li­en? Und Ufos? (lacht) Nein, Spaß! Da war doch mal was.

MZEE​.com: Ich glau­be, ich weiß, wel­ches Video du meinst. Aber du musst die­se The­se mit den Ter­ro­ris­ten und den Boots von eben ja irgend­wo auf­ge­grif­fen haben.

Ole­xesh: Das war in voll vie­len Zei­tun­gen, da gibt es vie­le Bil­der drü­ber. Wenn ich sowas sehe, fin­de ich es schon krass, aber recher­chie­re nicht so darüber.

MZEE​.com: Aber es gibt schon ein paar inter­es­san­te, unge­klär­te Dinge.

Ole­xesh: Über ein biss­chen hab' ich schon recher­chiert … (über­legt) Da sind kaput­te Sachen dabei wie NSA und CIA. Je mehr du dich damit befasst, des­to ver­rück­ter wirst du als nor­ma­ler Mensch. Man­che ver­fol­gen das – die gehen dar­an kaputt und wol­len das jedem wei­ter­erzäh­len. Ein Freund von mir hat vor­ges­tern auch gesagt, dass die Erde flach sei. Da gibt es mie­se Theorien.

MZEE​.com: Du kannst nicht alles bewei­sen. Man­che sagen auch, dass sie erst glau­ben, dass die Erde rund ist, wenn sie es gese­hen haben. Warst du schon oben? Nein. War ich oben? Nein. Kei­ner von uns hat es mit eige­nen Augen gesehen …

Ole­xesh: Ich find's kor­rekt, dass du so denkst! Es kann ja kei­ner wis­sen. Wie­so gibt es auch die­se gan­zen Gelän­de wie Area 51, wo Ver­su­che gemacht wer­den? Wie­so sagt denn kei­ner, was da gemacht wird? Allein nur das … Solan­ge das kei­ner sagt, wird es immer geheim­nis­voll bleiben.

Nach­trag der Redak­ti­on (28.03.2019): An die­ser Stel­le möch­te wir uns dafür ent­schul­di­gen, wenn der Ein­druck ent­steht, dass wir die­se Aus­sa­gen inhalt­lich unter­stüt­zen. Heu­te wün­schen wir uns, wir hät­ten damals kri­tisch nachgehakt.

MZEE​.com: Zum Abschluss des Inter­views wür­de ich gern von dir wis­sen, ob es eine typisch ukrai­ni­sche Spei­se oder Tra­di­ti­on gibt, die uns emp­feh­len kannst?

Ole­xesh: Plom­bir müsst ihr auf jeden Fall pro­bie­ren! Das gibt es jetzt auch im REWE an der Eistheke.

MZEE​.com: Was ist das?

Ole­xesh: Lass dich über­ra­schen! Geh hin und sag, dass du Plom­bir haben willst. Das ist auf jeden Fall etwas sehr, sehr Lecke­res. Im Pen­ny gibt es das auch. Aber geh' lie­ber zum REWE, dort gibt es das sicher und es ist baba! Das ist das bes­te Eis, das es bei uns auf der Stra­ße gibt … Schei­ße … Jetzt hab' ich's verraten.

Celo: (aus dem Hin­ter­grund) Ist das das Eis oder der Kuchen?

Ole­xesh: Das ist Eis, aber nicht in die­ser har­ten Waf­fel, die man kennt, son­dern aus rich­tig wei­chem Teig. Das schmeckt brutal!

Celo: Das gibt es doch auch mit Erdbeer-​Geschmack, oder?

Ole­xesh: Das gibt es in vie­len Sor­ten, auch mit Karamell.

Celo: Aber es gibt doch auch die­sen Kuchen aus Blät­ter­teig. Weißt du, was ich meine?

Ole­xesh: Ja, den gibt es auch, aber das ist eher Haus­kü­che von der Mut­ter. Das hab' ich noch nicht im REWE gesehen.

Celo: Doch! Ich hab's letz­tens da gesehen.

Ole­xesh: Weißt du, wo es das sicher geben wird, Bru­der? Im Mix Markt, da gibt es alles … Da gibt es auch rich­tig viel Plom­bir, sogar in klein.

MZEE​.com: Ich mer­ke schon, du bist voll­kom­men begeistert.

Ole­xesh: Glaub mir, ich würd' jetzt sau­gern in den Mix Markt fah­ren und Plom­bir essen … Aber ich häng' lie­ber noch ein biss­chen hier rum.

(Lai­la Drewes)
(Fotos von Adal Giorgis)