'Nenn mich Döner, du Pommes!'
Es gibt vermutlich nur sehr wenige Rapfans in Deutschland, denen diese Zeile nichts sagt. Die oft und gern zitierte Line stammt von niemand Geringerem als Dimitris Saroglou – besser bekannt als Iron Basic –, der diese im Jahr 2007 seinem damaligen Gegner Gregpipe entgegenblaffte. Nicht zuletzt durch diese Rivalität hatte Basic sich seinen definitiven Legendenstatus in der Szene mehr als verdient. Mit dem Tod des Kreuzbergers am 26. November 2016 stirbt jedoch noch viel mehr als einer der unterhaltsamsten Battlerapper des Landes.
Müsste man einen der wichtigsten Grundpfeiler für den heutigen Erfolg der deutschen Live Battle-Szene benennen, dann wäre die "Feuer über Deutschland"-Reihe – und insbesondere eben das Aufeinandertreffen von Gregpipe und Basic – einer der heißesten Anwärter auf diesen Titel. Das Duell von ausgefeilter, detailverliebter Technik gegen brachiale, impulsive Authentizität verkörpert die Battlementalität wie kein zweites. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass sich aus der fast schon fehdenartigen Rivalität von damals im Laufe der Zeit eine tiefe Freundschaft entwickelte. So war es auch kein Wunder, dass das sportliche Aufeinandertreffen der beiden MCs bis in die Gegenwart prägend für hiesige Battles war und noch immer ist. Nicht zuletzt auch durch den Einsatz, den Basic über all die Jahre vor und hinter den Kulissen zeigte. Mit Rat und Tat stand er jedem, der Teil dieser Kultur war oder es noch werden wollte, zur Seite – auch weit über die Grenzen von Kreuzberg und Berlin hinaus. Daneben war er aktiver Battlerapper, Juror und Host bei DLTLLY und RAM und verkörperte die HipHop-Mentalität in allem, was er für die Szene tat. Somit nimmt Rapdeutschland Abschied von einem Vorbild, Mentor und Freund, dessen Legende stets weiterleben wird.
Nicht jedes Rapbattle kann klar in Sieger und Verlierer aufgeteilt werden. Und bei manch einem besonders guten Battle gewinnt das gesamte Publikum sowie jeder, der dabei war. Darum sollte man sich auch im Falle von Dimitris Saroglou darum bemühen, sein Ableben nicht nur als großen Verlust zu betrauern, sondern auch sein Leben und Wirken als Gewinn für die gesamte Szene und alle, die ihn kannten, zu feiern.
(Daniel Fersch)