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Kritik

Ufo361 – Ich bin 2 Berliner

"Ja, sie wür­den jetzt ger­ne so klin­gen. Lang­sam werd' ich hier der King." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zum aktu­el­len Release von Ufo361, "Ich bin 2 Ber­li­ner", aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Ja, sie wür­den jetzt ger­ne so klingen.
Lang­sam werd' ich hier der King.

Bereits das zwei­te Mal in die­sem Jahr mel­det sich der jun­ge und über­aus hung­ri­ge Ufo361 zu Wort. Denn mit "Ich bin 2 Ber­li­ner" erschien Ende Sep­tem­ber der unmit­tel­ba­re Nach­fol­ger zum letz­ten Mix­tape des Ber­li­ners aus dem ver­gan­ge­nen Früh­jahr. Durch sei­ne künst­le­ri­sche Neu­erfin­dung im Zuge des Vor­gän­gers brach­te sich der Rap­per bei vie­len Hörern auf die Kar­te. Des­halb hat er nun einen ordent­li­chen Hype im Rücken – was auch mit gewis­sen Erwar­tun­gen an das neue Release ver­knüpft ist.

Im Sti­le einer klas­si­schen Fort­set­zung fährt Ufo wei­ter kon­se­quent sei­nen Trap­film. Dabei merkt man sofort, dass ihm gera­de die musi­ka­li­sche Kom­po­nen­te im Blut liegt. Erneut har­mo­niert sei­ne schril­le Stim­me per­fekt mit den wuch­ti­gen und tie­fen Bäs­sen, was den Hörer direkt zum Mit­ni­cken ani­miert. Doch die Hoff­nung, dass der Ber­li­ner mal einen Schritt wei­ter­geht und sich an eine etwas düs­te­re Sound­ku­lis­se wagt, hegt man lei­der ver­ge­bens. Er kann oder möch­te die­se Mög­lich­keit, die gera­de auf Trap­beats super funk­tio­niert, nicht nut­zen und schlägt eher eine recht par­ty­mä­ßi­ge Rich­tung ein. Dadurch geht ihm über die Spiel­dau­er des Mix­tapes die Tie­fe ver­lo­ren. Oft hat man das Gefühl, gera­de eine kras­se Line gehört zu haben, ist aber zumeist nur dem gan­zen Drum­her­um auf den Leim gegan­gen. Ufo zeigt so gut wie gar nicht, dass er auch Ecken und Kan­ten hat, son­dern öff­net lie­ber die gefühlt ein­hun­derts­te Fla­sche Bom­bay Gin. Dadurch ver­schwim­men vie­le Songs doch eher zu einer ein­heit­li­chen Mas­se, als dass irgend­wo ech­te High­lights gesetzt wer­den. Trap ist zwar viel­leicht nicht die Musik der gro­ßen Dich­ter und Den­ker, den­noch soll­te es mög­lich sein, dem Gan­zen noch etwas mehr lyri­sche Tie­fe zu verleihen.

Musi­ka­lisch kann man Ufo361 mit sei­ner ein­gän­gi­gen Stim­me kei­ner­lei Vor­wür­fe machen. Er weiß in die­ser Hin­sicht auf gan­zer Linie zu über­zeu­gen. Den­noch reicht das nicht aus, um über die the­ma­ti­sche Ein­tö­nig­keit und zum Teil auch text­li­che Ein­falls­lo­sig­keit auf "Ich bin 2 Ber­li­ner" hinwegzutäuschen.

(Ben­ja­min Borowitza)

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