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Kritik

Johnny Rakete – Peng Peng

"Setz mich unter Druck – ich blei­be Dia­mant, wo Koh­le brennt. Setz mich unter Druck – ich schreib' 'ne Plat­te in zwei Mona­ten." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu John­ny Rake­tes aktu­el­lem Release "Peng Peng" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Setz mich unter Druck – ich blei­be Dia­mant, wo Koh­le brennt.
Setz mich unter Druck – ich schreib' 'ne Plat­te in zwei Monaten.

Es stimmt mich ja fast ein wenig trau­rig, dass das neu­es­te Release von John­ny Rake­te nicht nach einem Dou­glas Adams-​Buch benannt ist. Aber gut, schwe­ren Her­zens akzep­tie­re ich, dass auf "Per Anhal­ter durch die Gala­xis" und "Das Leben das Uni­ver­sum und der gan­ze Rest" nun eben "Peng Peng" folgt. Wenn schon nicht in Sachen EP-​Titel, wird der Für­ther ja zumin­dest sei­nem Stil treu blei­ben, oder?

Jein. Klar, John­ny rappt noch immer tie­fen­ent­spannt auf Boom bap-​lastigen Oldschool-​Beats, aller­dings kom­men sie die­ses Mal nicht nur aus der Feder von Haw­kO­ne. Für jeden der fünf Tracks auf "Peng Peng" hat sich der Rap­per einen ande­ren Pro­du­zen­ten ein­ge­la­den. So zeich­nen auf John­nys neu­em Pro­jekt neben Haw­kO­ne auch Ruuben, John­ny Huff, Cap Kendricks und Figub Braz­le­vic für die instru­men­ta­le Unter­ma­lung ver­ant­wort­lich. Beatt­ech­nisch kann also eigent­lich gar nichts mehr schief­ge­hen. Tut es auch nicht. Die fünf wun­der­vol­len Old­school­bret­ter ste­hen Rake­te und sei­nem Flow bes­tens zu Gesicht, wäh­rend er von der eige­nen Dope­ness, sei­ner Hei­mat­stadt und einer Schatz­su­che nach dem Guten erzählt. Wie eh und je rappt John­ny sei­ne Parts mühe­los und flüs­sig durch, zeigt sich tech­nisch ver­siert, voll­kom­men ent­spannt und inhalt­lich irgend­wo zwi­schen kla­rer Aus­sa­ge und Sci-​Fi-​Roman. Unter­stüt­zung erhält er dabei zusätz­lich von Scho­te auf "Kein Limit" und Lazy Lu auf "Unter Was­ser". Bei­de Gäs­te pas­sen text­lich wie flow­tech­nisch bes­tens zum Style des Haupt­prot­ago­nis­ten. So kul­mi­nie­ren Fea­tures, Beats und Rake­te selbst in einem wun­der­schö­nen Gesamtwerk.

Bei John­ny Rake­te liegt die Wür­ze mal wie­der in der Kür­ze – die fünf Tracks star­ke "Peng Peng"-EP ist schnel­ler an mir vor­bei­ge­zo­gen, als mir lieb ist. Mehr braucht der Rap­per aber gar nicht, um nach eini­gen Mona­ten der Abwe­sen­heit direkt wie­der auf gan­zer Linie zu über­zeu­gen. Und so las­se ich die neue Plat­te auch direkt noch mal auf Repeat lau­fen und ver­zei­he John­ny Rake­te sogar, dass die EP trotz Fisch auf dem Cover nicht "Macht's gut, und dan­ke für den Fisch" heißt.

(Dani­el Fersch)

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