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Kritik

Sparky – Leuchtraketen

"Das Pro­blem: kein Flücht­ling, kein Wort aus der Zei­tung … Auch kei­ne Far­be – das Pro­blem: dei­ne Mei­nung." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Spar­kys aktu­el­lem Release "Leucht­ra­ke­ten" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Das Pro­blem: kein Flücht­ling, kein Wort aus der Zeitung …
Auch kei­ne Far­be – das Pro­blem: dei­ne Meinung.

Es ist etwas ruhig gewor­den um die Sek­tor­west­büd­chen­gang. Natür­lich erscheint immer wie­der mal eine Sin­gle, aber die letz­tes Jahr auf Face­book ange­kün­dig­te Release­wel­le aus Köln blieb aus. Nun macht Spar­ky mit sei­nem Debüt­al­bum "Leucht­ra­ke­ten" jedoch den Anfang, wäh­rend die ande­ren Künst­ler wohl noch an Fein­hei­ten arbei­ten. Aber wer ist der Rap­per mit dem für mich recht fröh­lich klin­gen­den Namen überhaupt?

Spar­kys Musik ist jeden­falls eher das Gegen­teil von fröh­lich. Wie schon auf "Klei­ne Lie­der für Ver­lie­rer", malt er auch auf sei­nem neu­en Werk die Welt wie­der in tris­ten Far­ben. So rappt er am Anfang unter ande­rem von sei­nem bes­ten Freund, wel­cher "einen Schlag­an­fall beim Speed­zie­hen" bekam. Dar­um ist der Köl­ner jetzt wohl auch "ganz allein auf dem Pla­ne­ten" und betrach­tet kri­tisch sei­ne Umge­bung. Bei einem genaue­ren Blick stellt Spar­ky unter ande­rem fest, wie alle ande­ren zu spie­ßi­gen "Zom­bies" mutie­ren und der Frem­den­hass immer wei­ter wächst. Er beschreibt die­se Welt so, dass einem das Lachen im Hal­se ste­cken bleibt, wodurch der Titel "Leucht­ra­ke­ten" bei­na­he spöt­tisch wirkt. Doch zum einen gibt es am Ende immer Hoff­nung: "Die Flam­me bleibt". Und zum ande­ren kann man sich ja noch in den Kel­ler flüch­ten und mit Fea­ture­gäs­ten wie Bim­bo Beut­lin einen "Nach­tisch" genie­ßen. Die rich­ti­ge Stim­mung bei all die­sen The­men kommt dabei von Yourz, wel­cher Altes mit Neu­em gekonnt kom­bi­niert. Trap-​Einflüsse wie 808-​Drums zu dump­fen Bäs­sen, aber auch rohe Gitar­ren­klän­ge und melan­cho­li­sche Melo­dien wer­den von ihm glei­cher­ma­ßen in Beats ein­ge­setzt. Schwer ein­zu­ord­nen also – dafür aber viel­sei­tig, ein­gän­gig und pas­send zu Spar­kys kratzig-​rohem Rap.

Ledig­lich der Track "Robert Earl Davis" passt nicht wirk­lich aufs Album, denn hier setzt der Köl­ner statt sei­nem Kön­nen lie­ber einen Ver­zer­rer ein. Die tief gepitch­ten, kur­zen Lines wir­ken etwas deplat­ziert auf der sonst so ein­heit­li­chen, tief­grün­di­gen Plat­te. Da es aller­dings Spar­kys Debüt ist, kann man dar­über durch­aus hin­weg­se­hen. Zumal er mit sei­ner offe­nen Art und Ehr­lich­keit tat­säch­lich eine klei­ne "Leucht­ra­ke­te" zwi­schen so vie­len Rohr­kre­pie­rern ist.

(Lukas Päck­ert)

 

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