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Kritik

MC Bomber – Predigt

"Wie­der komm' Ber­li­ner, um zu zei­gen, wie man's rich­tig macht." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu MC Bom­bers aktu­el­lem Release "Pre­digt" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Wie­der komm' Ber­li­ner, um zu zei­gen, wie man's rich­tig macht.

MC Bom­ber ist zurück – mit einem Deal beim neu­en Frau­en­arzt-Label Pro­le­tik und sei­nem ers­ten Solo­al­bum im Gepäck. Eine Woche vor­her ver­öf­fent­lich­te bereits sein Nordachse-​Kollege Shacke One sein Debüt, jetzt legt der Bom­ber der Her­zen mit "Pre­digt" direkt nach. Es heißt, mit den Jungs von der Nord­ach­se gebe es wie­der rich­tig aso­zia­len Rap wie zur Jahr­tau­send­wen­de. Doch schafft der Ber­li­ner es wirk­lich, mit sei­nem neu­en Release in die Fuß­stap­fen von West­ber­lin Mas­ku­lin und Co. zu treten?

Das Sound­bild erin­nert durch­aus an die Legen­den: roher, rotz­fre­cher Rap auf knar­zen­dem Boom bap. Dafür hat sich MC Bom­ber mit Kev­Beats erneut auf nur einen Pro­du­zen­ten ein­ge­schos­sen, der sein Hand­werk aller­dings beherrscht. Fünf­und­vier­zig Minu­ten lang klat­schen Kick und Sna­re zu Kla­vier und ande­ren Instru­men­ten, durch­ge­hend wird man zum Kopf­ni­cken ani­miert. Per­fek­te Grund­la­ge also für einen Old­schoo­ler wie Max, so Bom­bers bür­ger­li­cher Name, der sei­ne aso­zia­len Zei­len dar­auf spit­tet. Erneut geht es pri­mär ums "Fei­ern und Ficken" sowie das Zer­stö­ren "ima­gi­nä­rer Batt­le­geg­ner". Doch auch Kon­zept­tracks hat der Ber­li­ner die­ses Mal am Start. So sind vor allem der Track gegen "Kampf­wes­pen" oder auch die Idee eines "Gewalttinder"s, um in der S-​Bahn Dampf ablas­sen zu kön­nen, zwei posi­ti­ve Über­ra­schun­gen. Text­lich prä­sen­tiert sich Bom­ber also ähn­lich dre­ckig, wie man es schon von den Battl­etapes her kennt. Und mit Frau­en­arzt oder auch Kara­te Andi hat er zudem die pas­sen­de Unter­stüt­zung gefun­den. Doch lei­der sieht er gera­de neben die­sen bei­den Gäs­ten rap­t­ech­nisch etwas alt aus. Denn MC Bom­ber hat immer noch einen leicht holp­ri­gen Flow und lässt sei­ne Zei­len ger­ne etwas gewöh­nungs­be­dürf­tig in die nächs­ten übergehen.

Das soll­te einen aber kei­nes­falls davon abhal­ten, "Pre­digt" zumin­dest ein­mal anzu­hö­ren. Wenn man den aso­zia­len Humor mag, unter­hält das Album auf jeden Fall ähn­lich wie damals WBM. Zumal es dem Hörer sicher­lich auch des Öfte­ren ein dre­cki­ges Grin­sen ent­lockt. Und was die Flow­feh­ler angeht, kann der Prenz­l­ber­ger wohl nur müde lächeln, denn: "Obwohl ich nicht den Anspruch habe, dass mein Flow per­fekt ist, sind Kev und ich die Lich­tung in dem wei­ten Wald der Wack­ness". 

(Lukas Päck­ert)

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