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Kritik

257ers – Mikrokosmos

"Ich hab' immer gute Lau­ne, weil ich kann! Und ich halt' nicht die Schnau­ze, weil ich kann!" – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zum aktu­el­len Release der 257ers, "Mikro­kos­mos", aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Ich hab' immer gute Lau­ne, weil ich kann!
Und ich halt' nicht die Schnau­ze, weil ich kann! 

Zum zwei­ten Mal in die­sem Jahr gibt es musi­ka­li­schen Nach­schub aus dem Hau­se Self­ma­de Records. Die 257ers mel­den sich mit ihrem neu­en Album zurück. Aller­dings nur noch als Duo, denn Keu­le hat nach zehn Jah­ren die Crew ver­las­sen. Für ein­ge­fleisch­te Fans war dies natür­lich ein her­ber Schlag. Die dadurch auf­kom­men­de Skep­sis nahm dem Release eini­ges an Vor­schuss­lor­bee­ren. Doch Mike und Shnee­zin ver­spra­chen, den Ver­lust mehr als nur zu kompensieren.

So prä­sen­tie­ren die bei­den Ver­blie­be­nen dem Hörer ihren eige­nen "Mikro­kos­mos" auf 15 Songs. Dabei han­delt es sich fast aus­schließ­lich um The­men­tracks. Dies wirkt zunächst etwas unge­wöhn­lich für ein 257ers-Release. Doch schnell wird klar: Das obli­ga­to­ri­sche "Abgehn!"-Gefühl kommt dank musi­ka­li­scher Unter­ma­lung – meis­tens jen­seits der 120 BPM – nicht zu kurz. Titel wie "Wie­der da" oder "Das Glei­che" sor­gen somit für die nöti­ge Par­ty­stim­mung. Des Wei­te­ren ver­su­chen die bei­den Esse­ner, ihre Mög­lich­kei­ten nach Keu­les Abgang aus­zu­schöp­fen. Sie tei­len ein­zel­ne Parts und wer­fen sich die Lines im Ping-​Pong-​Stil zu. Rein von der Auf­ma­chung her wirkt "Mikro­kos­mos" also zunächst posi­tiv. Doch in ein­zel­nen Fäl­len über­schrei­ten Mike und Shnee­zin – vor allem inhalt­lich – die Fremd­scham­gren­ze. Als Bei­spiel sei hier der Song "Mama" auf­ge­führt. Die­ser mar­kiert mit von Mike gesun­ge­ner Hook und dem Gast­bei­trag von Hornt­je ali­as Guil­do Horn den abso­lu­ten Tief­punkt des Albums. Außer­dem stellt Shnee­zin hin und wie­der sei­nen Kol­le­gen in Sachen Raps­kills und Flow in den Schat­ten – aller­dings längst nicht mehr so gra­vie­rend wie zu den 257ers-Anfän­gen.

Am Ende fällt Keu­les Abgang gar nicht so stark ins Gewicht wie viel­leicht zunächst ver­mu­tet. Klar hat man das Gefühl, dass etwas fehlt – aber die bei­den Rap­per geben sich größ­te Mühe, die­se Tat­sa­che aus­zu­glei­chen. Mit neu­en The­men und häu­fi­ger gemein­sam per­form­ten Parts brin­gen sie fri­schen Wind in das Release. Aller­dings reicht das nicht aus, um Hörer zu über­zeu­gen, die noch nie etwas mit der 257ers-Musik anfan­gen konn­ten. Doch die Jungs haben ja bekannt­lich ihre ganz eige­ne Fan­ge­mein­de. So wer­den alt­ein­ge­ses­se­ne "Mutan­ten" wohl ihre Freu­de mit "Mikro­kos­mos" haben.

(Ben­ja­min Borowitza)

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