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Kritik

Spinning 9 – Hinter der Hauptrolle

"Melo­dien aus dei­nen Dreams – wir sind Sky­wal­ker auf Beats." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zum aktu­el­len Release von Spin­ning 9, "Hin­ter der Haupt­rol­le", aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Melo­dien aus dei­nen Dreams – wir sind Sky­wal­ker auf Beats.

Wenn deut­sche Rap­per US-​Künstler auf einen Track holen, flie­ßen oft gro­ße Sum­men oder es wer­den vom Label eini­ge Hebel in Bewe­gung gesetzt. Wünscht Spin­ning 9 sich einen ame­ri­ka­ni­schen Gast­part, blät­tert er schnell im Kurz­wahl­spei­cher. Der Wup­per­ta­ler ist als Soul­ja Boy-Homie aber nicht nur bes­tens nach Über­see ver­netzt. Mit der Glo Up Dine­ro Gang ist er zudem Teil eines flo­rie­ren­den Move­ments hier­zu­lan­de. Doch rei­chen die­se Kon­tak­te aus, um die eige­ne Kar­rie­re anzu­ge­hen und "hin­ter der Haupt­rol­le" ande­rer hervorzutreten?

Der Titel­track des neu­en Releases "Hin­ter der Haupt­rol­le" wirkt, was die instru­men­ta­le Unter­ma­lung angeht, bom­bas­tisch auf­ge­zo­gen. Und auch der Flow von Spin­ning 9 über­zeugt. Ein guter ers­ter Ein­druck, doch im wei­te­ren Ver­lauf schwä­chelt der Künst­ler stark. Tracks wie "100 Stacks", "Heu­te noch­mal" oder "Wenn er droppt" machen klar: Der Groß­teil der 15 Anspiel­sta­tio­nen kann das anfäng­li­che Niveau nicht hal­ten. Abseits von ein paar Makeln kann Spin­ning 9 zwar durch­aus rap­pen – jedoch erzeu­gen die Inhal­te das Gefühl, er hät­te nicht wirk­lich viel zu erzäh­len. Wer kein Inter­es­se an Phra­sen vol­ler Angli­zis­men oder Geschich­ten über hef­ti­ge Turn Ups und maß­los viel Geld hat, wird hier nicht wirk­lich fün­dig. Zum Teil erkennt man zwar, wor­auf ein­zel­ne Songs abzie­len sol­len, oft­mals wir­ken sie dabei jedoch so kon­stru­iert, dass ihnen die Glaub­wür­dig­keit abhan­den­kommt. So ver­sucht sich etwa "Retro" am lau­schi­gen Som­mer­hit und "Irgend­wo Anders" an der nach­denk­li­chen Reka­pi­tu­la­ti­on von Spin­nings Wer­de­gang – wirk­lich zün­den kann aller­dings kei­ne der bei­den Track­ideen. Letzt­lich kön­nen auch der dahin­plät­schern­de Gast­part von Soul­ja Boy oder die Bei­trä­ge von Frau­en­arzt und Money Boy das Ruder nicht mehr her­um­rei­ßen. Die Gäs­te steh­len Spin­ning 9 eher die Show, als dass sie den Gesamt­ein­druck aufwerten.

Die weni­gen Licht­bli­cke von "Hin­ter der Haupt­rol­le" las­sen zwar Poten­zi­al ver­mu­ten, so wirk­lich ent­fal­ten kann Spin­ning 9 die­ses aber selbst mit nam­haf­ten Con­nec­tions noch nicht. Viel­leicht sind es genau die­se gro­ßen Namen, die dem Künst­ler letzt­lich eher scha­den und Erwar­tun­gen an ihn erzeu­gen, denen er ein­fach aktu­ell nicht gerecht wer­den kann. Zu wün­schen wäre ihm auf jeden Fall, dass er schon bald selbst die Haupt­rol­le spielt.

(Dani­el Fersch)

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