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Kritik

Samson Jones – Angekommen

"Schenk dem Leben ein Lächeln und es lächelt zurück. Teil die Ener­gie der Lie­be und bewe­ge ein Stück." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Sam­son Jones' aktu­el­lem Release "Ange­kom­men" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Schenk dem Leben ein Lächeln und es lächelt zurück.
Teil die Ener­gie der Lie­be und bewe­ge ein Stück.

Der Frank­fur­ter Sam­son Jones – vie­len noch unter sei­nem alten Künst­ler­na­men Jones­mann ein Begriff – ist bereits seit über 20 Jah­ren in der HipHop-​Szene aktiv. Mitt­ler­wei­le fabri­ziert er unter sei­nem bür­ger­li­chen Namen eine Mischung aus Hip­Hop, R'n'B, Soul und Pop­mu­sik. Rich­tig gele­sen: Pop­mu­sik. In die­se Ker­be schlägt auch sein neu­es Album "Ange­kom­men".

Erwar­tet man den Rap­per Sam­son Jones, so muss man sich bis zum vier­ten Anspiel­punkt des Albums, "Klet­te­re hoch", gedul­den. Die ers­ten drei Songs bestä­ti­gen zunächst jedoch, dass Sam­son mit einer groß­ar­ti­gen Gesangs­stim­me geseg­net wur­de. Ein Umstand, den man bereits auf frü­he­ren Ver­öf­fent­li­chun­gen immer wie­der fest­stel­len konn­te. Wäh­rend der Ope­ner "Ange­kom­men" durch mini­ma­lis­ti­sche Pro­duk­ti­on und souli­gen Vibe zu über­zeu­gen weiß, ist "Flieg mit mir" bereits ein Vor­ge­schmack dar­auf, was einen größ­ten­teils erwar­tet: Pop­mu­sik, wie sie auf deut­schen Radio­sen­dern gespielt wird. Was sol­cher Musik aller­dings zumeist fehlt, sind Ecken und Kan­ten. Die­se sind auf "Ange­kom­men" durch­aus vor­han­den, bei­spiels­wei­se auf dem Rap­track "Immer­noch" und dem dar­auf­fol­gen­den "Neben­wir­kung", einem tanz­ba­ren Stück R'n'B. Danach rutscht das Album jedoch immer mehr in Rich­tung Radio­pop à la Andre­as Bou­ra­ni, Adel Tawil oder Mark Fors­ter ab. Die­se Art von Musik hat sicher­lich ihre Daseins­be­rech­ti­gung, Jones und sei­ne Pro­du­zen­ten wis­sen sie auch manier­lich in die Tat umzu­set­zen. Sei­ne alten Fans wird er damit hin­ge­gen kaum über­zeu­gen kön­nen. Zwi­schen­durch gibt es immer wie­der auch Rap­tracks zu hören, die eben­falls eine gute Por­ti­on Pia­no­pop abbe­kom­men haben. Das Aus­maß an Kitsch, das auf "Sand­sturm" oder "Schiff im Sturm" bereits sehr hoch ist, erreicht dann im Fal­le von "Welt ret­ten" aller­dings sei­nen Höhe­punkt. Der opti­mis­ti­sche Inhalt wür­de auf viel ange­neh­me­re Art und Wei­se sei­nen Weg in den Gehör­gang fin­den, wenn er etwas weni­ger naiv for­mu­liert und die musi­ka­li­sche Unter­ma­lung nicht ganz so schmal­zig gera­ten wäre.

Mit "Ange­kom­men" begeht Sam­son Jones neue Wege. Das ist mutig. Bei sei­nem gesang­li­chen Talent hät­te man sich auf künst­le­ri­scher Ebe­ne jedoch etwas mehr Frank Oce­an und etwas weni­ger Rea Gar­vey gewünscht. Zudem lei­det das Album unter der Auf­tei­lung zwi­schen Rap und Gesang. Wäre ein deut­li­che­rer Schwer­punkt vor­han­den, wür­de "Ange­kom­men" bedeu­tend kohä­ren­ter klin­gen. So ver­kommt das Come­back des Frank­fur­ters zu einer leicht zwie­späl­ti­gen Ange­le­gen­heit, die die Fra­ge auf­wirft, ob der sin­gen­de Rap­per – bezie­hungs­wei­se rap­pen­de Sän­ger – sich auf sei­nem nächs­ten Album für etwas mehr Tief­gang oder voll­ends für Radio­freund­lich­keit entscheidet.

(Stef­fen Bauer)

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