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Kritik

Kontra K – Labyrinth

"Sam­mel dei­ne Kno­chen wie­der auf, wenn sie bre­chen. Wisch dir dei­ne Trä­nen weg und zeig ihnen kei­ne Schwä­che." – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Kon­tra Ks aktu­el­lem Release "Laby­rinth" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Sam­mel dei­ne Kno­chen wie­der auf, wenn sie brechen.
Wisch dir dei­ne Trä­nen weg und zeig ihnen kei­ne Schwäche.

Gut 15 Mona­te nach sei­nem letz­ten Album ver­öf­fent­licht Kon­tra K nun sei­nen nächs­ten Lang­spie­ler. Mit "Laby­rinth" macht der Ber­li­ner genau da wei­ter, wo er auf­ge­hört hat. Auf 18 Tracks lie­fert er eine Mischung aus extrem moti­vie­ren­den Zei­len und gesell­schafts­kri­ti­schen Gedan­ken – zwei­fel­los ein her­aus­ste­chen­des Merk­mal sei­ner Tex­te. Kon­tra K bie­tet dem Hörer dabei eine sehr bild­haf­te Spra­che, was dazu führt, dass zum Teil gemäl­de­ar­ti­ge Sze­nen im Kopf entstehen.

Die Aus­wahl der Beats ist durch­aus abwechs­lungs­reich und ver­mischt dyna­mi­schen Sound mit ruhi­ge­ren Klän­gen, was eine Grund­la­ge für Varia­tio­nen im Flow bie­tet. Genau das gelingt Kon­tra K, denn in sei­ner Art zu rap­pen besitzt er die­se Viel­fäl­tig­keit. "Ika­rus" und "Jetzt erst recht" wer­den dadurch zu den abso­lu­ten High­lights von "Laby­rinth"; gleich­zei­tig spre­chen die­se Titel für Kon­tra Ks Qua­li­tä­ten als Künst­ler. Bei ande­ren Songs nutzt der Rap­per den Gesang – zum Teil selbst per­formt ("Ika­rus") oder aber von Gäs­ten des Albums. Aller­dings wir­ken die Titel mit frem­den Gesangs­bei­trä­gen für mei­nen Geschmack etwas zu kit­schig. Die tie­fe und raue Stim­me von Kon­tra K selbst passt da doch mehr ins Gesamt­bild. Mit "Gut Böse" und "Brot sta­peln" befin­den sich außer­dem zwei grö­ßer ange­leg­te Fea­tur­etracks auf dem Album. Wäh­rend auf ers­te­rem unter ande­rem Bonez MC und RAF Camo­ra ver­tre­ten sind, wird auf "Brot sta­peln" mit den alten Weg­be­glei­tern Rico, Skin­ny Al und Fatal deut­lich mehr in Rich­tung Stra­ßen­rap gegan­gen. Das dürf­te Kon­tra K-Fans der ers­ten Stun­de beson­ders freu­en. Lei­der sind dies so ziem­lich die ein­zi­gen Songs, die sich inhalt­lich vom Rest abhe­ben. Gera­de beim mehr­ma­li­gen Hören merkt man, dass nahe­zu immer wie­der die­sel­ben Din­ge the­ma­ti­siert wer­den. Dadurch zeigt sich eine Schwä­che, die bei moti­vie­ren­den Tex­ten nicht gera­de unüb­lich ist: Man bekommt das Gefühl, vie­le bekann­te Phra­sen oder Sprich­wör­ter zu hören.

All der klei­nen Kri­tik­punk­te zum Trotz lie­fert Kon­tra K mit "Laby­rinth" ein Album, das in jedem Fall sei­nen bis­he­ri­gen Hörern alles bie­tet, wor­auf sie gehofft haben. Wer den Künst­ler gera­de erst für sich ent­deckt hat oder nach einem Rap­per von der Stra­ße sucht, der sich vom vor­herr­schen­den Ton abhebt, wird an die­ser Plat­te sei­ne Freu­de haben.

(Ben­ja­min Borowitza)

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