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Kritik

Lakmann – Aus dem Schoß der Psychose

"Ich hab' lang genug gewar­tet auf ein Album, das von mir ist. Mother­fu­cker, ich bin back – ganz kurz vor der 40!" – Hier fin­det Ihr ab so­fort die Kri­tik zu Lak­manns ak­tu­el­lem Release "Aus dem Schoß der Psy­cho­se" aus den Rei­hen der MZEE​.com Redaktion.

Ich hab' lang genug gewar­tet auf ein Album, das von mir ist.
Mother­fu­cker, ich bin back – ganz kurz vor der 40!

Über 15 Jah­re beglückt Lak­mann nun schon die deut­sche Rap­sze­ne mit sei­nen Bei­trä­gen. Inhalt­lich blieb sich der Wit­te­ner stets treu. Als glü­hen­der Ver­fech­ter der Alten Schu­le legt er sein Haupt­au­gen­merk auf klas­si­sche Wer­te des Raps: Real­ness und Authen­ti­zi­tät. Beson­ders bei HipHop-​Puristen lässt des­halb jeder Vers von Lak­mann das Herz höher schla­gen. Hier­an scheint er auch mit sei­nem neu­es­ten Werk nichts ändern zu wol­len. Schon der Titel ist eine Anspie­lung auf die Mas­si­ven Töne-​Musik aus der "guten, alten Zeit". Doch klingt "Aus dem Schoß der Psy­cho­se" trotz Oldschool-​Anspruch frisch genug, um mit sei­ner Tra­di­tio­na­li­tät nicht zu langweilen?

Tat­säch­lich scheint es fast so, als knüp­fe Lak­mann naht­los an die Gol­de­ne Ära des Hip­Hop an. Die Beats klin­gen alle­samt wie aus den 90ern, Deli­very und Flow presst der Rap­per ver­sier­ter denn je auf den Takt. Beson­ders sei­ne eigen­wil­li­ge Stim­me sorgt dafür, dass die Songs klin­gen, wie ein Lak­mann-Song eben zu klin­gen hat. Mal hart und kom­pro­miss­los, mal deep und nach­denk­lich – aber immer authen­tisch. Wenn dann auf "Fast ver­ges­sen" mit Flip­star für einen Track lang die Wie­der­ver­ei­ni­gung von Creutz­feld & Jakob gefei­ert wird, ist das Oldschool-​Fest per­fekt. Doch beschränkt sich der MC the­ma­tisch nicht nur auf HipHop-​Nostalgie, son­dern hat auch eini­ge fri­sche Ideen. So reka­pi­tu­liert Lak­mann bei­spiels­wei­se auf "Kriegs­be­rich­te" sei­nen bis­he­ri­gen Wer­de­gang anhand von Kriegs­schau­plät­zen in der Geschich­te. Das ernüch­tern­de Resü­mee: Sein Leben "war von Schei­ße geprägt". Trotz­dem bleibt es nicht aus, dass sich auf den immer­hin 20 Tracks von "Aus dem Schoß der Psy­cho­se" irgend­wann Ermü­dungs­er­schei­nun­gen breit machen. Lak­manns Stimm­ein­satz ist zwar ein­zig­ar­tig, doch ab einem gewis­sen Punkt auch gleich­för­mig und vor­her­seh­bar. Hin­zu kommt, dass die ewi­ge Realkeeper-​Attitüde an man­chen Stel­len etwas zu sehr über­hand­nimmt, sodass das Fei­ern der alten Zeit fast schon wie ein ver­zwei­fel­tes Hin­ter­her­trau­ern klingt.

Den­noch ist "Aus dem Schoß der Psy­cho­se" genau das Album gewor­den, das sich Lak­mann-Fans wün­schen dürf­ten. Oldschool-​Freunde wer­den an den Gol­den Era-​Beats und dem bewähr­ten Style des Rap­pers ihre hel­le Freu­de haben. Doch auch für alle ande­ren Rapfreun­de dürf­te sich ein Blick loh­nen. Denn wenn man die­se album­ge­wor­de­ne Nost­al­gie in klei­nen Dosen genießt, kann sie auch dem moder­nen Hörer eine Men­ge Unter­hal­tung bieten.

(Flo­ri­an Peking)

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