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Interview

Gregpipe

"Die Leu­te in Deutsch­land ste­hen immer noch ein biss­chen zu sehr auf die­se Schen­kel­klop­fer­wit­ze und sind noch nicht so offen für Word­play und Sche­mes." – Greg­pi­pe im Inter­view über die Ent­wick­lung der Battlerap-​Szene und sein Come­back. Dazu gibt's Ant­wor­ten auf Fra­gen des MZEE​.com Forums.

Der aus Frank­furt stam­men­de Rap­per Greg­pi­pe ist vie­len seit der "Feu­er über Deutschland"-Reihe bekannt. Sei­ne Lie­be zum Batt­ler­ap pflegt er somit seit eini­gen Jah­ren und ist ein Spe­zia­list in die­sem Bereich gewor­den. 2009 erschien sein Debüt­al­bum "El Mági­co" und nach eini­gen Jah­ren Ruhe brach­te der MC Ende letz­ten Jah­res sei­ne zwei­te Plat­te "Dopa­min" raus. Uns erzähl­te Greg­pi­pe, wie er zu Batt­ler­ap kam, wel­cher Geg­ner ihn noch beson­ders rei­zen wür­de, aber auch, wie er sich auf sei­nem aktu­el­len Album wei­ter­ent­wi­ckelt hat.

MZEE​.com: Zwi­schen "El Mági­co" und "Dopa­min" lie­gen ja doch ein paar Jah­re, vie­le hät­ten wohl auch gar nicht mehr mit einem neu­en Release von dir gerech­net. Zu Beginn des Inter­views wür­den wir ger­ne von dir wis­sen, wie es dazu kam, dass zwi­schen dei­nen bei­den Alben sechs Jah­re liegen?

Greg­pi­pe: Ich hab' wirk­lich vier Jah­re lang von 2009 bis 2013 gar nichts mehr gemacht und auch fast gedacht, dass ich kei­ne Musik mehr machen wür­de. Mein Album kam raus und zu der Zeit war Deutschrap auch ziem­lich im Arsch und vom aktu­el­len Hype war noch kaum was zu spü­ren. Die Reak­tio­nen auf "El Mági­co" waren okay, aber außer bei den Die-​hard-​Fans nicht der Über­ab­rei­ßer. Ich war auch mit dem gan­zen Pro­zess, wie das Album ent­stan­den ist, nicht beson­ders zufrie­den – dadurch habe ich ein biss­chen die Moti­va­ti­on ver­lo­ren. Ich muss­te zu der Zeit auch wirk­lich mal was mit mei­nem Stu­di­um machen, mei­ne Abschluss­ar­beit schrei­ben und gucken, womit ich spä­ter mein Geld ver­die­nen will. Rap war es zu die­sem Zeit­punkt auf jeden Fall nicht. (grinst) Natür­lich hat man zwi­schen­durch auch mal klei­ne Träu­me und fragt sich, ob man alles auf eine Kar­te set­zen soll, aber die­se Ent­schei­dung habe ich glück­li­cher­wei­se nicht getrof­fen. Mir ging es zu die­ser Zeit auch kopf­mä­ßig nicht ent­spre­chend, wes­halb ich das nicht straight hät­te durch­zie­hen kön­nen. Des­halb habe ich mich erst mal für den klas­si­schen Weg ent­schie­den, um mei­ne finan­zi­el­le Zukunft zu sichern. Als alles eini­ger­ma­ßen gere­gelt war, habe ich auch wie­der die Moti­va­ti­on gefun­den, mei­ner Krea­ti­vi­tät frei­en Lauf zu las­sen. Gegen Mit­te 2013 hab' ich dann ange­fan­gen, die ers­ten Free­tracks raus­zu­hau­en und seit­dem bewegt sich auch alles in eine posi­ti­ve Richtung.

MZEE​.com: Du hast gera­de schon den aktu­el­len Hype um Deutschrap ange­spro­chen. Was erwar­test du dir im Zuge des­sen von "Dopa­min"?

Greg­pi­pe: Das klingt jetzt schon ein biss­chen so, als wür­de ich ver­su­chen wol­len, den aktu­el­len Hype aus­zu­nut­zen, weil es sich gera­de lohnt. Aber dem ist defi­ni­tiv nicht so. (lacht) Ich hof­fe natür­lich, dass das Album mehr Anklang fin­det als der Vor­gän­ger. Gera­de, weil ich mir auch in Sachen Pro­mo mehr Mühe gege­ben und die gan­zen Pro­zes­se drum­her­um selbst gesteu­ert habe. Da steckt auch mei­ne eige­ne Koh­le drin. Ich hof­fe ein­fach, dass die Leu­te sehen, dass mehr Fee­ling in der Plat­te steckt als in der ers­ten und dass ich auf jeden Fall auch auf Tracks über­zeu­gen kann. Es gibt ja immer die­ses Vor­ur­teil, dass Battle-​MCs nicht auf Tracks rap­pen kön­nen. Ich freue mich, wenn das Album gut ange­nom­men wird und die ent­spre­chen­de Auf­merk­sam­keit erhält, die ich mir aus­ma­le. Mir geht es ja im Prin­zip nur dar­um, mei­ner Lei­den­schaft, gei­le Mucke zu machen, nach­zu­ge­hen. It's just a hob­by that I like. Wenn da mehr geht, neh­me ich mir aber auch ger­ne ein paar Jah­re Aus­zeit vom Beruf. (lacht)

MZEE​.com: Wie lan­ge hast du inten­siv an dem Album gearbeitet?

Greg­pi­pe: Ich wür­de mal sagen, es waren ins­ge­samt 13 bis 15 Mona­te. Der Zeit­raum ist rela­tiv kom­pakt im Ver­gleich zum ers­ten Album. Auf dem waren Kon­zep­te und Tracks drauf, die teil­wei­se fünf Jah­re alt waren. Wenn das dann alles so lang rum­liegt und du das alles schon tau­send­mal gehört hast, ver­liert man schnell den Spaß. Des­we­gen ist es schön, dass ich inner­halb die­ses über­schau­ba­ren Zeit­raums Tracks geschrie­ben und auf­ge­nom­men habe. Dann ist der Kopf schnel­ler wie­der frei und ich kann wei­ter­ma­chen, um den nächs­ten Step in der künst­le­ri­schen Ent­wick­lung wahr­zu­neh­men. (grinst)

MZEE​.com: Laut Wiki­pe­dia "gilt Dopa­min im Volks­mund auch als Glücks­hor­mon und die psy­cho­to­pe Bedeu­tung, also das, was die mensch­li­che Psy­che beein­flusst, wird haupt­säch­lich im Bereich der Antriebs­stei­ge­rung und Moti­va­ti­on ver­mu­tet." – wur­de bei dir Dopa­min aus­ge­schüt­tet, als du die Plat­te gemacht hast, oder soll­te das pas­sie­ren, wäh­rend das Album gehört wird?

Greg­pi­pe: Defi­ni­tiv wur­de es das bei mir. Es hat gro­ßen Spaß gemacht, dar­an zu arbei­ten und die Beat­aus­wahl zu tref­fen. Ich hat­te das Ziel, einen sehr posi­tiv auf­ge­la­de­nen Sound zu kre­ieren. Der Name soll­te zum Album und dem Fee­ling, das es ver­mit­telt, pas­sen. Mir war es wich­tig, ein Album zu machen, das man ein­legt und das einem Moti­va­ti­on und ein gutes Fee­ling gibt. Jeder kennt die­se alten HipHop-​Tracks, die einen damals krass geflasht haben. Es läuft einem warm das Rücken­mark her­un­ter, wenn man an bestimm­te Beats denkt. Es war mir wich­tig, die­ses Gefühl zu erzeu­gen. Das Sound­bild soll­te "Dopa­min" ver­mit­teln. So nach dem Mot­to: "Mor­gens gut gelaunt auf­ste­hen und sich fresh füh­len". (lacht)

MZEE​.com: Hat sich dei­ne Her­an­ge­hens­wei­se an Musik seit­dem geän­dert? Wenn ja, inwie­fern? Ach­test du mitt­ler­wei­le auf ande­re Din­ge als noch vor eini­gen Jahren?

Greg­pi­pe: Ich wür­de sagen, dass ich schon ein biss­chen locke­rer gewor­den bin, was das Tex­te­schrei­ben anbe­langt. Frü­her habe ich mir viel mehr einen Kopf über bestimm­te Lines gemacht. Heut­zu­ta­ge schrei­be ich alles frei­er run­ter und erhal­te trotz­dem posi­ti­ves Feed­back von den Leu­ten. (lacht) Es ist viel bes­ser, wenn man das ein­fach so flie­ßen lässt. Im End­ef­fekt kommt dann auch mehr bei rum. Ich habe gelernt, dass es auch kaum was bringt, wenn man eine Stun­de an einer Line sitzt. Am Ende wird die dann viel­leicht nur mini­mal bes­ser – oder auch nur in dei­nem Kopf. Ich den­ke, das wirkt sich auch posi­tiv auf mei­nen Out­put aus.

MZEE​.com: Wie ist das, wenn du schreibst? Notierst du dir direkt eine Line, die dir gefällt, in dei­nem Han­dy oder bist du eher der Typ, der sich mit Stift und Papier hin­setzt, um einen gan­zen Track direkt runterzuschreiben?

Greg­pi­pe: Ich mache das mal so und mal so. Das ist immer unter­schied­lich und tages­form­ab­hän­gig. Natür­lich fällt mir manch­mal, wenn ich bei­spiels­wei­se in Frank­furt über die Zeil lau­fe, ein gei­ler Rhy­me oder ein lus­ti­ges Bild ein. Dann habe ich es mir zum Glück zur Maxi­me gemacht, das direkt auf­zu­schrei­ben. Frü­her war ich immer so ein­ge­bil­det zu den­ken, dass mir das spä­ter noch mal ein­fal­len wird, aber am Ende war die Line dann ein­fach weg und ich hab' mich mega geär­gert. Mitt­ler­wei­le tip­pe ich die wich­tigs­ten Sachen in mein Han­dy ein, aber es kann auch sein, dass ich chil­le, ein gei­ler Beat läuft und ich einen 16er in zehn Minu­ten run­ter­schrei­be. Das ist ganz unter­schied­lich, da hab' ich kei­ne stan­dar­di­sier­te Herangehensweise.

MZEE​.com: Die Tracks, die sich jetzt auf dem Album befin­den, sind alle rela­tiv neu, oder? Ist da nichts dabei, was du vor ein paar Jah­ren geschrie­ben hast und jetzt aus­ge­feilt wurde?

Greg­pi­pe: Ich wür­de sagen, der ältes­te Gedan­ke oder der ältes­te Part ist von Mit­te 2013, aber sonst sind die Tracks zwi­schen 2014 und 2015 ent­stan­den. Ich arbei­te auch Voll­zeit, da ist es manch­mal schwie­rig, alles unter einen Hut zu brin­gen. Aber es hat doch irgend­wie geklappt. Die Moti­va­ti­on war da, Dopa­min ist geflos­sen. (grinst) Ich hab' nicht mal alle Tracks aufs Album drauf­ge­nom­men. Mir war es wich­tig, dass der Sound ein­heit­lich klingt. Des­we­gen haben es dann auch zwei bis drei Tracks nicht auf das Album geschafft.

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MZEE​.com: Du hast dir eini­ge Fea­ture­gäs­te ins Boot geholt. Nach was hast du die Mit­wir­ken­den auf dei­nem Album ausgewählt?

Greg­pi­pe: Dizas­ter ist für mich der bes­te Batt­ler­ap­per der Welt – des­we­gen war das ein klei­ner Traum, der für mich in Erfül­lung gegan­gen ist. Ich habe ihn damals über Insta­gram kon­tak­tiert, dann ging das alles ziem­lich schnell und er war kurz dar­auf schon hier in Deutsch­land. Ich bin da mega stolz drauf – er ist auch echt ein kor­rek­ter Typ, wir hat­ten viel Spaß bei sei­nem Trip und wir tele­fo­nie­ren bezie­hungs­wei­se schrei­ben auch heu­te noch mit­ein­an­der. Viel­leicht kommt er auch noch mal rüber, wir ste­hen auf jeden Fall noch spo­ra­disch in Kon­takt. Mor­lockk ken­ne ich schon sehr lan­ge und seit den
"Feu­er über Deutschland"-Geschichten sind wir uns oft über den Weg gelau­fen und haben uns immer gut ver­stan­den. Ich fin­de sei­nen Style auch unfass­bar krass. Er ist für mich tech­nisch einer der bes­ten MCs in Deutsch­land und auch auf jeden Fall einer der smar­tes­ten. Mor­lockk hat rich­tig was im Kopf. Man merkt, dass er ein sehr gebil­de­ter Mensch ist. Gesprä­che, die man mit ihm führt, sind immer auf­schluss­reich und man kann da viel mit­neh­men. Ich respek­tie­re ihn sehr als MC und self­ma­de Businessman.

MZEE​.com: Inter­es­sant ist auch, dass Ill­ma­tic und Dami­on Davis, Tier­star und Basic ver­tre­ten sind …

Greg­pi­pe: Ill­ma­tic habe ich auch mal wie­der aus der Ver­sen­kung geholt. (lacht) Der macht ja jetzt hart sein Come­dy­ding. Er ist mitt­ler­wei­le auch ein guter Freund von mir. Ich habe damals mei­ne Abschluss­ar­beit geschrie­ben und er hat direkt neben der Biblio­thek gewohnt. Irgend­wann sind wir uns dann mal über den Weg gelau­fen. Da habe ich ihn ange­quatscht, wir haben uns ein biss­chen über Poker unter­hal­ten, ein paar Mal gezockt und so führ­te dann eins zum ande­ren. Er hat auch so einen behin­der­ten Humor wie ich. Wir schmei­ßen uns immer lus­ti­ge Sachen an den Kopf, die auch manch­mal hart unter die Gür­tel­li­nie gehen, um uns zu dis­sen – ist irgend­wie unse­re Art, Lie­be zu zei­gen. Ich fand sei­ne Raps auch immer über­nice. Von daher war es klar, dass er auch mit auf das Album kommt. Dann gibt es ja noch den Track mit Dami­on, Tier­star und Basic … Das ist auch ziem­lich wit­zig, weil das drei ehe­ma­li­ge Batt­le­geg­ner von mir waren, mit denen ich mich am Ende super gut ver­stan­den habe. Ich war öfter Mal bei "Rap am Mitt­woch" und natür­lich sieht man sich dort dann. Letz­tens war ich ein­fach so in Ber­lin, bin kurz zum Video­dreh von Tier­star und Dami­on vor­bei­ge­steppt, danach waren wir noch Par­ty machen in einem gei­len HipHop-​Club in Ber­lin. Das ver­mis­se ich teil­wei­se in Frank­furt. In Ber­lin gibt es so viel Aus­wahl und alles ist so güns­tig … Da haben wir zusam­men gefei­ert, ein biss­chen gesof­fen und kamen auf die Idee, zu viert einen Track zu machen. Bei den Fea­ture­gäs­ten ist es so, dass ich ent­we­der eine per­sön­li­che Bezie­hung zu ihnen habe und ihren Rap eben­falls gut fin­de, oder, wie es bei Dizas­ter der Fall war, dass es ein abso­lu­tes Traum­fea­ture war. Das ist für mich mehr wert als alles ande­re. Es könn­te auch ein ande­rer hoch­ka­rä­ti­ger Ami-​Rapstar sein, der viel bekann­ter ist: Das wür­de mich alles nicht so bocken wie Dizas­ter. Er macht eben all das in viel grö­ßer, was ich hier in Deutsch­land mache. Das war auf jeden Fall ein klei­ner Traum!

MZEE​.com: War das bei den Pro­du­zen­ten ähnlich?

Greg­pi­pe: PCP Beats hat cir­ca 80 Pro­zent der Beats vom Album gemacht und ich habe im Vor­feld mit ihm abge­klärt, dass er auch mischt und mas­tert. Die Beats, die er macht, sind Wahn­sinn – genau das, was ich für "Dopa­min" gesucht habe. Sie sind ein biss­chen Boom bap, aber dann doch wie­der nicht zu ver­crackt old­school. Ich füh­le mich gene­rell auch sehr wohl auf die­sen 90bpm-​Beats. Mit Under­co­ver Molo­tov habe ich davor ein biss­chen gequatscht, der schick­te mir dann auch ein paar Din­ger rüber. Den Beat, den ich für mein Intro gepickt habe, fand' ich ein­fach bra­chi­al und muss­te ihn käuf­lich erwer­ben. (lacht) Der Beat von Mon­roe hat mich auch sehr gefreut, er hat ja einen rie­sen Namen und was er mir da geschus­tert hat, ist auch ein über­trie­be­nes Brett von Beat. Weaz­le, der bei "Under­dog" dabei ist, hat­te mir ein paar Din­ger bei Face­book geschickt, die ich krass fand. Den Beat von Jamil Sami­mi & Janis Vivell hat­te Ill­ma­tic ursprüng­lich gepickt und ich habe ihm den dann abge­luchst. (lacht)

MZEE​.com: Es gibt natür­lich immer noch Leu­te, die dich nicht ken­nen, weil sie die­se gan­ze Rei­he zu "Feu­er über Deutsch­land" nicht mit­be­kom­men haben …

Greg­pi­pe: Klar, ich bin ja sozu­sa­gen wie­der mal ein New­co­mer. (grinst)

MZEE​.com: Und wie wür­dest du denen das Sound­bild von "Dopa­min" beschreiben?

Greg­pi­pe: Es ist sehr trei­bend und sehr posi­tiv. Vie­le Beats brin­gen die­se besondere
"HipHop-​Wärme" mit, no homo. (lacht) Mein Style ist tech­nisch, ein biss­chen Stra­ße ein biss­chen Hoch­schu­le. Eine Art Melan­ge aus Gangs­ter und Dozent mit einem Schuss Real­ness, aber auch immer mit einem klei­nen Augen­zwin­kern. Ich höre auch oft, dass ich eine beson­de­re Wort­wahl habe. Wenn man sich selbst beweih­räu­chern darf, glau­be ich, dass mich als MC aus­zeich­net, dass ich mich auf vie­len Gebie­ten wohl­füh­le … sei­en es Acapella-​Battles, Sto­rytel­ling, Batt­ler­aps – ich kann auch Dou­ble­time spit­ten. Ich glau­be, ich bin schon ein ech­ter MC. (lacht)

MZEE​.com: Kom­men wir mal auf dei­ne Anfän­ge zu spre­chen: Vie­len bist du aus der "Feu­er über Deutschland"-Reihe bekannt. Was hat sich dei­ner per­sön­li­chen Mei­nung nach seit­dem posi­tiv und nega­tiv ver­än­dert inner­halb die­ser Battlerapszene?

Greg­pi­pe: Posi­tiv ist es auf jeden Fall, dass sich Ligen wie "Don't Let The Label Label You" oder "Rap am Mitt­woch" her­aus­ge­bil­det haben und die Kul­tur auch ein biss­chen wächst und sich vor allem par­al­lel zur nor­ma­len HipHop-​Musikkultur eta­bliert hat. Das ist ein biss­chen wie in den USA, es gibt zwei Strän­ge. Ein­mal die Stu­di­o­r­ap­per, die ihre Tracks und Vide­os machen und einen Hau­fen Koh­le damit schef­feln. Dann gibt es die­se straigh­ten Batt­ler­ap­per, die sich eigent­lich fast nur inner­halb der Ligen bewe­gen. Gene­rell gibt es jetzt immer die Mög­lich­keit, Aca­pel­la zu batt­len. Frü­her gab es nur die­se Freestyle-​Battles auf Beats, aber es hat sich wirk­lich eine Acapella-​Kultur her­aus­kris­tal­li­siert. Jeder, der da on fire ist und Bock drauf hat, hat auch die Mög­lich­keit, dazu zu per­for­men. Frü­her gab es das nur im Rah­men der "Feu­er über Deutschland"-Veranstaltungen; man dreh­te eine DVD und dann dau­er­te es ewig lang, bis die raus­kam. Heu­te gibt es fes­te, regel­mä­ßi­ge Dates für die­se Batt­les und man kann hin­ge­hen und batt­len. Dass das wächst, fin­de ich auf jeden Fall sehr positiv!

MZEE​.com: Gibt es denn für dich auch was Negatives?

Greg­pi­pe: Na ja, die Leu­te in Deutsch­land ste­hen immer noch ein biss­chen zu sehr auf die­se Schen­kel­klop­fer­wit­ze und sind noch nicht so krass offen für Word­play und Sche­mes, wie sie in Ami­land an der Tages­ord­nung sind. Da sind die schon ein gan­zes biss­chen wei­ter. Der Coolness-​Faktor müss­te auch noch mal ein biss­chen anstei­gen. Teil­wei­se ist mir das ein etwas zu ver­laucht. (lacht) Ich sag' nicht, dass ich die obers­te Instanz bin, die das zu bewer­ten hat, aber das ist ein­fach mein Fee­ling. Die Leu­te soll­ten auch mehr für Batt­ler­ap sen­si­bi­li­siert wer­den, weil bei vie­len Ver­an­stal­tun­gen hat man das Gefühl, dass dort vie­le Battlerap-​Touristen und Hips­ter dabei sind … "Ach, die rap­pen da jetzt und batt­len sich auf der Büh­ne gegen­ein­an­der. Hach, das ist ja lus­tig!" Das ist ähn­lich, wie wenn du kom­pe­tent über Fuß­ball reden möch­test: Da kannst du auch nicht ein­fach dei­nen unqua­li­fi­zier­ten Senf dazu­ge­ben und wirst von den gan­zen Fuß­ball­cracks dadurch akzep­tiert. Wenn du über einen bestimm­ten The­men­kom­plex dis­ku­tie­ren möch­test, dann musst du den auch ver­ste­hen und dich damit aus­ein­an­der­set­zen. Das fehlt mir teil­wei­se ein biss­chen, dass sich die Leu­te so wenig mit der Kul­tur bezie­hungs­wei­se der Kunst­form an sich aus­ein­an­der­set­zen. Batt­ler­ap ist krass vor­aus­set­zungs­reich und stel­len­wei­se auch wie eine Dai­ly Soap. Es macht am meis­ten Spaß, wenn man total drin ist und weiß, wer was gegen wen gesagt hat, mit wel­chem Hin­ter­grund und wie­so sich die­se Line jetzt dar­auf bezieht. Da muss man schon Augen und Ohren offen halten.

MZEE​.com: In Live-​Battles hast du schon gegen eini­ge bekann­te MCs dei­nen Mann gestan­den. Gibt es noch die­sen einen Geg­ner, der dich beson­ders rei­zen wür­de? Viel­leicht auch jemand, den du nie­mals batt­len wol­len würdest?

Greg­pi­pe: Grund­sätz­lich hät­te ich vor nie­man­dem Angst. Ich kenn' da nichts! Natür­lich respek­tie­re ich ande­re MCs und ich weiß auch, dass es ver­dammt kras­se Mother­fu­cker da drau­ßen gibt. Ich würd' ein­fach gern wie­der einen grö­ße­ren Step machen. Seit ich wie­der­ge­kom­men bin, gab es das Rematch gegen Tier­star – da hat­ten die Leu­te Bock drauf, weil da auch Feu­er drin war. Genau wie gegen Basic, weil wir uns eben auch ein biss­chen ange­gif­tet haben. Sowas ist ja immer etwas span­nen­der! Für mich war Dami­on Davis auch ein grö­ße­rer Name, was auch wie­der ein Step ins nächs­te Level war. Dann kam Batt­le­boi Bas­ti und die Reuni­on mit Basic. Das alles waren sehr auf­merk­sam­keits­star­ke Din­ger. Die Gro­ßen haben aber lei­der ein­fach zu viel Schiss vor einem ange­kratz­ten Image, sin­ken­den Plat­ten­ver­käu­fen und davor, dass sie dann am Ende ein­fach nicht so gut daste­hen. Das ist auch der Grund, war­um es Ver­an­stal­ter immer so schwer haben, attrak­ti­ve Paa­run­gen für Battlerap-​Matches zu fin­den, die die Leu­te bocken. Des­we­gen wird es wohl auch kein "Feu­er über Deutsch­land 4" mehr geben. Auch Savas woll­te, glau­be ich, damals was in der Rich­tung auf die Bei­ne stel­len, hat dann wohl aber auch aus eben­die­sen Grün­den nicht funk­tio­niert. Aber ihr wisst: I ain't never scared. (lacht)

MZEE​.com: Für vie­le wirst du auch als Vete­ran der Live-Battlerap–Szene in Deutsch­land gese­hen. Wel­che gegen dich ver­wen­de­te Line hat dich in all den Jah­ren am meis­ten getrof­fen oder dich auf ihre Art und Wei­se beeindruckt?

Greg­pi­pe: Das ist eine ver­dammt gute Fra­ge! Eigent­lich war es fast die Geschich­te beim letz­ten Batt­le mit Basic gegen Batt­le­boi Bas­ti und Bes­ser. Wir hat­ten im Vor­feld ein paar Abspra­chen bezüg­lich pri­va­ter Din­ge, die wir wäh­rend des Batt­les nicht anspre­chen. Lei­der hat sich Bas­ti nicht so ganz dar­an gehal­ten. Da fühl­te ich mich so ein biss­chen "hin­ter­gan­gen". (lacht)

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MZEE​.com: Hast du denn das ers­te deut­sche Com­pli­ment Batt­le gese­hen? Was hältst du von einem sol­chen Format?

Greg­pi­pe: Ja, da war ich sogar vor Ort! Bri­an Dama­ge gegen Har­ry Crotch. Das For­mat find' ich mega! Ich war sogar ein biss­chen sau­er, dass ich nicht der Ers­te sein konn­te, der das gemacht hat. Fin­de ich sehr, sehr wit­zig! Es ist auch etwas Posi­ti­ves für Batt­ler­ap, dass es nicht immer nur die­ses Zer­flei­schen sein muss. Und es ist auch sehr unter­halt­sam für die Zuhö­rer. Hät­te ich ehr­lich total ger­ne gemacht. Die bei­den sind mir dann aber irgend­wann ein biss­chen too much auf Tuch­füh­lung gegan­gen. (grinst) Aber das sind ja auch kras­se Homies. Im Prin­zip find' ich das super! Das wür­de mich auf jeden Fall rei­zen, denn du bist dich echt kom­plett nur am Weg­pis­sen. Sol­che Batt­les machen ein­fach Spaß. Denn bei­spiels­wei­se Batt­les wie gegen Tier­star oder Dami­on sind auch viel Kopf­ge­fi­cke und teil­wei­se sehr ange­spannt. Sol­che Fun-​Battles sind defi­ni­tiv ange­neh­mer für die Psyche.

MZEE​.com: Wer ist denn eigent­lich, abge­se­hen von Dizas­ter, dein Lieblings–Battlerapper?

Greg­pi­pe: Ich wür­de sagen, dass Diz, Pat Stay und Hol­low da Don mei­ne Top 3 sind. Viel­leicht gefolgt von Con­cei­ted und Cau­st­ic. Gibt ver­dammt vie­le gute, aber die­se fünf kann ich mir immer geben. Dizas­ter killt dich lyrisch, Pat Stay clow­ned dich zu Tode, Hol­low out­swag­ged dich, Con­cei­ted out­sche­med dich und Cau­st­ic fickt dein Leben per Realtalk.

MZEE​.com: Bist du denn jemand, der sich auch Batt­ler­ap aus ande­ren Län­dern als den USA oder Deutsch­land anschaut? Zum Bei­spiel aus Frankreich?

Greg­pi­pe: Nee, über­haupt nicht. Ich muss dir auch sagen, dass ich kaum fran­zö­si­schen Rap höre. Mir gibt das nichts – klar, ich füh­le die Beats und in einer gewis­sen Art und Wei­se auch den Flow. Für mich kann sich aber Flow nur ent­wi­ckeln, wenn man die Lyrics ver­steht. Ich muss schon ver­ste­hen, was der MC sagt. Und da ich nicht so viel Fran­zö­sisch in der Schu­le hat­te … Ich war sogar recht gut dar­in, aber irgend­wie ist mir das dann alles wie­der ver­lo­ren gegan­gen. Ich find' ein­fach Eng­lisch gei­ler und die­se Ste­reo­ty­pen à la "Fran­zö­sisch ist so schön und so eine tol­le Spra­che" gehen mir manch­mal ein biss­chen auf den Sack. Da habe ich dann eine Anti­hal­tung. Sprach­lich bedingt kann ich mit fran­zö­si­schem Rap nichts anfan­gen, wobei ich die Atti­tu­de mega geil fin­de! Wie die Amis sind sie sehr street­las­tig, aggres­siv und ein­fach viel roug­her als in Deutsch­land. Ich kann es nur nicht kon­su­mie­ren, weil es mir nichts gibt.

MZEE​.com: Wie hat das mit dem Batt­ler­ap bei dir ange­fan­gen? Warst du jemand, der immer Rap gehört hat und dann unbe­dingt batt­len wollte?

Greg­pi­pe: Ich hab' ange­fan­gen mit den ers­ten Cypress Hill-​Platten und "36 Cham­bers" vom Wu-​Tang Clan, was ja auch sehr aggres­si­ver Rap ist. Wir haben dann immer im Kel­ler von einem Kol­le­gen gefree­styl­et und Samy war damals für mich mega krass mit dem Demo-​Tape und die Freestyle-​Tapes von Eims­bush haben auch schon geprägt. Irgend­wann kam das ers­te Acapella-​Battle, was mich über­trie­ben weg­ge­bla­sen hat; das war Par­ty Arty gegen Mur­da Mook. Das war eines der ers­ten Smack-​Battles und die­se Acapella-​Kultur hat sich auch erst in den letz­ten fünf bis acht Jah­ren in den USA her­aus­ge­bil­det. Zumin­dest in der Grö­ße, in der wir sie jetzt haben. Die­ses Batt­le … ich mei­ne, Mur­da Mook hass' ich wie die Pest, der wur­de auch in dem Batt­le gekillt von Par­ty Arty! Da hab' ich mir nur gedacht, was für eine kras­se Deli­very er hat, wie er die Rhy­mes setzt, wie er guckt und sich bewegt … Ich dach­te mir damals, dass sowas auch mal in Deutsch­land irgend­wie eta­bliert wer­den müss­te. Ich habe dann sogar im alten Out4Fame-​Forum gepos­tet, dass man das mal adap­tie­ren müss­te für Deutsch­land und kurz dar­auf kam "Feu­er Über Deutsch­land". (grinst) Dann hat das alles damit ange­fan­gen, das waren in dem Stil die ers­ten Acapella-​Battles. Seit­dem hat mich das ein­fach nicht mehr los­ge­las­sen. Rap ist in gewis­ser Wei­se Aggres­si­on, Batt­le und Com­pe­ti­ti­on, sich prü­geln mit Wor­ten und Adre­na­lin. Das turnt mich halt ein­fach krass!

MZEE​.com: Du bist du auch schon eini­ge Jah­re aktiv am Rap-​Geschehen betei­ligt. Gegen Ende des Inter­views wür­den wir gern von dir wis­sen, ob es denn einen Moment gibt, den du per­sön­lich mit Rap ver­bin­dest? Der wider­spie­gelt, was genau Rap für dich eigent­lich ist?

Greg­pi­pe: Hat man natür­lich schon öfters gehört, aber es stimmt ein­fach. Es ist eine uni­ver­sel­le Spra­che, die über Her­kunft, Gren­zen und Kon­ti­nen­te hin­weg ver­bin­det. Ich will das jetzt bei mir alles gar nicht nur auf die Sache mit Dizas­ter redu­zie­ren. Ich hat­te auch vie­le ande­re schö­ne Momen­te durch Rap, aber irgend­wie steht das für mich exem­pla­risch dafür ein. Auch dass vie­le Kol­la­bo­ra­tio­nen ent­stan­den sind und ich mit Leu­ten chil­le, die mich als einen von ihnen respek­tie­ren und akzep­tie­ren, ist etwas, was ich schön fin­de. Ich erin­ne­re mich zum Bei­spiel ger­ne zurück, als etwa Eko oder Sen­ti­no mich damals ange­ru­fen haben und mir ihren Respekt bekun­det haben und im Anschluss auch gemein­sa­me Tracks ent­stan­den sind. Wenn ich auf der Rei­se mal kei­ne Unter­kunft fin­den wür­de, wür­de ich sicher irgend­wo immer kurz­zei­tig ein Dach über dem Kopf fin­den bei jeman­den, der auch HipHop-​Fan ist oder Hip­Hop macht. Voll das Backpacker-​Statement. (lacht) Es herrscht ein­fach eine gewis­se Art der Ver­bun­den­heit. Als ich ange­fan­gen habe zu free­sty­len und die Reak­tio­nen in den Gesich­tern der Leu­te abge­le­sen habe … Wenn man sieht, wie sie das flasht, ist das ein­fach ein gei­les Gefühl. Das ist wie eine Dro­ge, die Dopa­min und Nor­ad­re­na­lin aus­schüt­tet und ein posi­ti­ves Fee­ling ver­mit­telt. Dann kriegst du auch oft Feed­back von Leu­ten, die es fei­ern, wie du in einem Track etwas beschrie­ben hast … das fei­er' ich mega. So pau­schal das auch klin­gen mag: Wenn ich nur einem Men­schen mit mei­ner Musik etwas Posi­ti­ves geben kann, dann habe ich schon gewonnen!

MZEE​.com: Zum Abschluss des Inter­views haben wir noch ein paar Fra­gen aus dem MZEE–Forum, die wir dir ger­ne unver­än­dert stel­len möch­ten. Die ers­te Fra­ge an dich lau­tet: "Wie steht er heu­te zu sei­ner Reak­ti­on auf die rap.de-Review (die wirk­lich schlecht war) zu sei­nem Debüt, als er qua­si eine Gegen­re­view geschrie­ben hat? Schämt er sich dafür oder steht er dahinter?"

Greg­pi­pe: Nö, schä­men tu' ich mich auf gar kei­nen Fall. Ich weiß nicht, ob ich es so in dem Rah­men noch mal machen wür­de. Das war natür­lich auch eine emo­tio­na­le Reak­ti­on und ich habe mich ein­fach sehr geär­gert. Ich fand, das hat nicht dem ent­spro­chen, wie ein Redak­teur oder Jour­na­list arbei­ten soll­te. In den ers­ten paar Sät­zen hat man schon gemerkt, dass er mich direkt haten woll­te. Ich woll­te dann auch zei­gen, dass ich mich auf einem intel­lek­tu­el­len Level mit so einem Kre­pel mes­sen kann. Des­we­gen habe ich auch ein paar schlaue Sät­ze zurück­ge­feu­ert. Ich weiß nicht, wie ich es jetzt machen wür­de. Viel­leicht wür­de ich mal in einem Track eine Zei­le feu­ern oder so einen Scheiß, aber die Mühe wür­de ich mir, glau­be ich, nicht mehr machen. Ich habe mei­ne Gegen­re­view spä­ter irgend­wann noch mal gele­sen und fand' es sogar ganz wit­zig. Ich bin ein impul­si­ver Mensch – das sind vie­le Leu­te, die Musik machen. Viel­leicht bin ich mit den Jah­ren ein­fach auch etwas ruhi­ger gewor­den und ver­su­che nicht aus einer Impuls­hand­lung raus­zu­schie­ßen. Na ja, ich versuch's zumin­dest, aber es gelingt mir nicht immer.

MZEE​.com: "Kommt 'ne gemein­sa­me Plat­te mit Ill­ma­tic, wenn ja: wann?"

Greg­pi­pe: Der Pen­ner macht immer irgend­wel­che Ver­spre­chun­gen, die er nicht hal­ten kann (lacht) … Ich wür­de jetzt ein­fach mal sagen: nein. Er hat mir auch geflüs­tert, er arbei­tet an einer EP – wer's glaubt, wird selig. (lacht) Er ist ein­fach zu stark drin in sei­nem Come­dy­ding. Ich bin schon mega froh, dass ich den Vers für mein Album abge­staubt habe. Wenn ihr Pech habt, ist das das Letz­te, was ihr jemals von ihm zu hören bekommt!

MZEE​.com: "War­um er, trotz erfolg­rei­chem Stu­di­um, wei­ter Zeit in Rap inves­tiert … nichts gegen die Lie­be für das alles und so wei­ter … jedoch lohnt sich das?"

Greg­pi­pe: Dar­um geht es mir ja in ers­ter Linie gar nicht. Mit dem Album habe ich aktu­ell noch kein exor­bi­tan­tes Plus gemacht, aber ich hof­fe, dass ich da noch hin­kom­me. (lacht) Das, was ich mit mei­nem Job ver­die­ne, sichert mir mei­nen nor­ma­len Lebens­stan­dard und alles, was über Rap da noch hin­zu­kommt, ist ein net­ter Obo­lus oben­drauf und das neh­me ich ger­ne mit. Mitt­ler­wei­le habe ich ja auch mei­nen eige­nen Shop und ich bin mit den Ver­käu­fen echt zufrie­den und posi­tiv über­rascht! Das Gan­ze will ich jetzt ein­fach noch ein biss­chen aus­bau­en. Wenn es sogar irgend­wann so viel Koh­le sein soll­te, dass man mal ein paar Jah­re Aus­zeit neh­men kann, wäre das natür­lich wun­der­bar. Ich mach' das ja pri­mär nicht wegen der Koh­le. Aber wenn man Musik auf einem bestimm­ten Level macht und sel­ber Geld inves­tiert, dann wür­de man auch ger­ne etwas davon zurück­krie­gen. Es ist jedoch nicht mein Ziel, mir durch aus­ge­fuchs­te Mar­ke­ting­mo­ves auf dem Rücken der Kul­tur eine gol­de­ne Nase zu ver­die­nen. Ich mach' das, weil mir das Spaß macht, es mir was gibt, mich das als Per­son aus­füllt und weil ich mich dadurch, so geschwol­len sich das anhört, künst­le­risch ver­wirk­li­chen kann. Es ist ein­fach eine Leidenschaft.

(Lai­la Drewes)