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Kritik

Gregpipe – Dopamin

"G zu dem R-​E, G zu dem Pipe! Find' die meis­ten Rap­per da drau­ßen extrem über­hypt …" – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu Greg­pipes aktu­el­lem Release "Dopa­min" aus den Rei­hen der MZEE.com-Redaktion.

G zu dem R-​E, G zu dem Pipe!
Find' die meis­ten Rap­per da drau­ßen extrem überhypt …

Greg­pi­pe, der "Under­dog", bringt das "Dopa­min" unters Volk. Dabei hat der Frank­fur­ter, ähn­lich wie bei sei­nen Batt­les, vor allem einen Gedan­ken ver­in­ner­licht: "Bars & Deli­very". Straigh­ter und puris­ti­scher Stra­ßen­rap, wie er frü­her ein­mal war – doch ist Greg­pi­pe 2015 damit noch konkurrenzfähig?

Eines ist klar: Greg­pi­pe ist eine abso­lu­te Legen­de des Batt­ler­aps, ein Per­fek­tio­nist die­ser Sport­art und damit für eini­ge wohl auch "der Battle-​MC, der ihr in euren Tex­ten ger­ne sein wollt" ("D.E.R."). Und so ist es kaum ver­wun­der­lich, dass "Dopa­min" enor­me Par­al­le­len zu einem typi­schen Greg­pi­pe-Batt­le auf­weist. Und was macht ein sol­ches aus? Na, "Bars & Deli­very". Zum einen ellen­lan­ge Reim­ket­ten, die von Pun­ch­li­nes gekrönt wer­den, und zum ande­ren Angli­zis­men en mas­se sowie eine stimm­li­che Prä­senz, die zu fes­seln weiß. Spielt er die­se sti­lis­ti­schen Stär­ken aus, wird man als Hörer schlicht und ergrei­fend mit­ge­ris­sen und zum Kopf­ni­cken ver­lei­tet. Gera­de "MVP" und "D.E.R." sind bes­te Bei­spie­le dafür und zei­gen, dass Battle-​MCs auch auf Beats über­zeu­gen kön­nen. Doch selbst das bes­te Greg­pi­pe-Batt­le ist nicht makel­los und somit bleibt auch "Dopa­min" nicht von den übli­chen Pro­ble­men des Frank­fur­ters ver­schont. Sind die dar­ge­bo­te­nen Reim­ket­ten mal nicht mit Höhe­punk­ten ver­se­hen, wir­ken sie schnell wie Füll­ma­te­ri­al. Fil­ler und Down­ti­mes zwi­schen den High­lights inner­halb eines Songs, die das Gesamt­bild lei­der schmä­lern und somit zum Skip­pen ein­la­den. Scha­de eigent­lich, da dar­un­ter die Lang­le­big­keit lei­det und das Glücks­hor­mon nur pha­sen­wei­se sei­ne Wir­kung entfaltet.

"Dopa­min" ist in gewis­ser Art eine Zeit­rei­se in die Ver­gan­gen­heit von deut­schem Rap. Aktu­el­le Nor­men und die viel­sei­tig belieb­te Expe­ri­men­tier­freu­dig­keit wer­den außen vor gelas­sen, sodass sich das Werk auf das Mini­mum redu­ziert: "Bars & Deli­very". Fans von puris­ti­schem Stra­ßen­rap oder Greg­pi­pes cha­rak­te­ris­ti­schem Stil wer­den defi­ni­tiv ihren Spaß mit dem Album haben. Aber ob "Dopa­min" mit sei­ner eigen­wil­li­gen Art die Mas­se aktu­el­ler Deutschrapf­ans begeis­tern wird, bleibt wei­ter­hin fraglich.

(Lukas Mai­er)

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