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Kritik

Gossenboss mit Zett – Das unantastbare Einkaufswagenimperium

"Ich könn­te dei­ne Mut­ter ficken, aber will ich nicht." – Hier fin­det ihr ab sofort die Kri­tik zu Gos­sen­boss mit Zetts aktu­el­lem Release "Das unan­tast­ba­re Ein­kaufs­wa­gen­im­pe­ri­um" aus den Rei­hen der MZEE.com-Redaktion.

Ich könn­te dei­ne Mut­ter ficken, aber will ich nicht.

Sie­ben Jah­re ist der selbst­er­nann­te "schlech­tes­te Rap­per Deutsch­lands" nun schon am Tex­ten. Sein Spitz­na­me trifft dabei eigent­lich schon lan­ge nicht mehr zu. Denn mit Tracks wie "Lin­sen­ein­topf" oder auch "Drsdn blbt drckg" über­zeug­te er sei­ne Fans sowohl auf Plat­te als auch live. Letz­te­res liegt Gos­sen­boss mit Zett beson­ders, trotz­dem ist er nach wie vor eher ein Unter­grund­tipp. Das hält ihn aber kei­nes­wegs davon ab, auf sei­nem neu­en Album "Das unan­tast­ba­re Ein­kaufs­wa­gen­im­pe­ri­um" von sei­nem Weg an die Spit­ze zu erzählen.

Denn sogar sei­ne "Müll­ton­ne hat jetzt eine Müll­ton­ne" ("Und Jetzt"), wie man bereits nach dem zwei­ten Track erfährt. Der Dresd­ner ist inzwi­schen nicht mehr nur der aso­zia­le Rap­per aus "Miami Pie­schen", nein: Er ist jetzt reich und kann uns von sei­nem selbst erdach­ten "Elfen­bein­turm" erzäh­len. Auf der ande­ren Sei­te fährt er natür­lich immer noch Ein­kaufs­wa­gen statt Mer­ce­des und schnorrt bei Fans nach einer Tüte. Das neue Album zeigt einen etwas rei­fe­ren Rap­per, der es nach eini­gen Releases immer noch schafft, die Gossen-​Schiene zu fah­ren, ohne lang­wei­lig zu wer­den. Und zwi­schen all den Tracks über sei­nen All­tag und sein ganz eige­nes Impe­ri­um gibt es noch eini­ge Per­len über die HipHop-​Szene. Ob nun sei­ne eige­ne Unter­schei­dung von Rap und Musik, theo­re­ti­sche Raps von Leu­ten auf einen form­voll­ende­ten Mon­kay-Beat ("Die­ser Beat") oder die "Zom­bie­ar­me" der Fans auf Kon­zer­ten the­ma­ti­siert wer­den: Es schwingt dies­mal auch eine gewis­se Kri­tik mit. Selbst die Hooks glän­zen durch einen Ohr­wurm nach dem ande­ren, auch wenn manch­mal ein Wort zu viel in die Zei­le gepresst wur­de. Unter­malt wer­den die Tex­te durch feins­te Beats von Gos­sen­boss' Alter Ego Gos­sen­beats und alt­be­kann­ten Kol­le­gen wie Ben­Cre­dit, Cana oder auch Miami Weisz. Egal, ob atmo­sphä­ri­scher Gei­gen­beat oder war­me Pia­no­klän­ge mit Vocals­am­ple: Die Instru­men­ta­le sind immer on point und äußerst abwechs­lungs­reich. Ein­zig die kur­zen Ein­spie­ler aus Fil­men in man­chen Tracks wir­ken nach mehr­ma­li­gem Hören ein klein wenig nervig.

Doch zusam­men­fas­send hat Gos­sen­boss mit Zett schlech­ten Rap mit die­sem Album defi­ni­tiv per­fek­tio­niert. "Das unan­tast­ba­re Ein­kaufs­wa­gen­im­pe­ri­um" ist star­ker, aso­zia­ler Rap direkt aus dem Osten und gehört in jeden Einkaufswagen.

(Lukas Päck­ert)

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