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Kritik

BTNG – Gewachsen auf Beton

"Gewach­sen auf Beton – das sind Blu­men im Schmutz. Kei­ne Chan­ce, doch wir haben sie genutzt …" – Hier fin­det Ihr ab sofort die Kri­tik zu BTNGs aktu­el­lem Release "Gewach­sen auf Beton" aus den Rei­hen der MZEE.com-Redaktion.

Gewach­sen auf Beton – das sind Blu­men im Schmutz.
Kei­ne Chan­ce, doch wir haben sie genutzt …

Wer ist die­ser BTNG über­haupt? BTNG ist Geor­ge Boat­eng – und wer bei dem Nach­na­men zunächst an die Brü­der Jérô­me und Kevin-​Prince denkt, liegt gar nicht mal so falsch. Geor­ge reiht sich als Ältes­ter des Brü­der­ge­spanns in den "BOA-​Clan" ein – nur ist er "gewach­sen auf Beton". Damit lie­fert der Künst­ler noch vor Album­be­ginn ein Para­do­xon mit genü­gend Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum. Ist er in einem Brenn­punkt groß gewor­den, der ihn abge­här­tet hat und wach­sen ließ? Wie sehr sich der ers­te, offen­sicht­li­che Inter­pre­ta­ti­ons­ver­such bewahr­hei­ten wird, soll sich in den nächs­ten knapp 40 Minu­ten zeigen.

Zuge­ge­be­ner­ma­ßen blickt BTNG auf eine beweg­te Ver­gan­gen­heit zurück. Eine Fuß­ball­kar­rie­re in der Jugend­mann­schaft des Her­tha BSC, ein Gefäng­nis­auf­ent­halt, die Tätig­keit als Hun­de­züch­ter und jetzt als Rap­per. Nun gut. Immer­hin soll­te BTNG somit eini­ges zu erzäh­len haben. Und doch bewegt sich "Gewach­sen auf Beton" the­ma­tisch irgend­wo zwi­schen stan­dar­di­sier­ten Gangster-​Floskeln und der har­ten Ver­gan­gen­heit sowie dem dar­aus resul­tie­ren­den Hass auf eben­die­se. Wei­ter­hin darf natür­lich nicht BTNGs Ein­fluss auf sei­ne Brü­der feh­len. Denn hät­te Geor­ge Bas­ket­ball gespielt, "wär Kevin NBA" ("Käfig­ti­ger"). Einen Licht­blick neben den rar gesä­ten lyri­schen Höhe­punk­ten gibt es aller­dings noch: die Instru­men­tie­rung. Zwar erfin­det die­se sicher­lich das Rad nicht neu, aller­dings greift sie bewähr­te Gangsterrap-​Konzepte auf, ohne dabei ver­staubt oder gar ver­al­tet zu wirken.

Somit hät­ten wir also eine mehr als durch­schnitt­lich gute musi­ka­li­sche Unter­ma­lung, gepaart mit unter­durch­schnitt­lich gut reprä­sen­tier­ten The­men­ge­bie­ten. Abso­lu­ter Stan­dard also. Man merkt BTNG ein­fach an, dass er ein New­co­mer ist. Zu oft klingt sein Rap so, als hät­te man ihn schon ein­mal gehört. Im wahrs­ten Sin­ne erin­nern so eini­ge Pas­sa­gen sogar auf erschre­cken­de Art und Wei­se an einen gelang­weil­ten Eko Fresh oder einen KC Rebell zu aktu­el­len "Fata Morgana"-Zeiten. Die­se Mischung macht das Debüt vor allem eins: gewöhnungsbedürftig.

(Lukas Mai­er)

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