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Kritik

AchtVier – Molotov

"Lecko mio, Ami­go, zeig' mir einen der so am Mikro flowed. Explo­si­ver Spreng­stoff für die Spea­k­er – das hier geht wie Nit­ro hoch." – Hier fin­det ihr ab sofort die Kri­tik zu Acht­Viers aktu­el­lem Release "Molo­tov" aus den Rei­hen der MZEE.com-Redaktion.

Lecko mio, Ami­go, zeig mir einen, der so am Mikro flowt.
Explo­si­ver Spreng­stoff für die Spea­k­er – das hier geht wie Nit­ro hoch.

Wir schrei­ben das Jahr 2015 und das Volk for­dert "den alten Ach­ti" – laut Aus­sa­ge des Künst­lers zumin­dest. Obwohl "Wohl­stand" die Tri­lo­gie mit "Auf­stand" und "Abstand" im letz­ten Jahr erfolg­reich ver­voll­stän­dig­te, führt der Weg nun schein­bar zurück zu den Wur­zeln des Rap­pers. Doch was macht "den alten Ach­ti" über­haupt aus? Acht­Vier ist gebür­ti­ger Ham­bur­ger und ehe­ma­li­ges Mit­glied der 187 Stras­sen­ban­de. Wer die Musik der Jungs kennt, kann somit auch schon erah­nen, in wel­che Ker­be "Molo­tov" ver­mut­lich schla­gen wird. Und für die­je­ni­gen, die Acht­Vier noch nicht auf dem Schirm haben, hat die­ser zumin­dest schon einen Plan, wie er die Leu­te von sich über­zeu­gen kann: "Weil ich die Chicks mit Gras anlo­cke, fin­den sie den Deut­schen heiß – ja, Brat­kar­tof­fel" (Acht­Vier auf "Mr. F").

Obwohl Acht­Vier und die Ban­de nun seit gerau­mer Zeit getrenn­te Wege gehen, spürt man auch auf "Molo­tov" die typi­sche Men­ta­li­tät, die der Ham­bur­ger Rap der Neu­zeit mit sich gebracht hat. Getreu dem Mot­to "Back to the Roots" liegt das Haupt­au­gen­merk auf puris­ti­schem Stra­ßen­rap, Kopfnicker-​Sound inklu­si­ve. Dazu noch eine the­ma­ti­sche Pri­se Staats­hass, die Lie­be zu Graf­fi­ti und Musik sowie all­ge­mei­ne "Ran­da­le" … und voi­là, fer­tig wäre "Molo­tov". Ein Album der Mit­tel­mä­ßig­keit. Stel­len­wei­se fin­den sich abso­lu­te Ohr­wurm­hooks ("Tho­mas Drach", "Sel­ber mer­ken") und wahn­wit­zi­ge Flow­va­ria­tio­nen ("Molo­tov"), die Akzen­te und High­lights set­zen. Aller­dings bil­den die­se eher die Min­der­heit, wäh­rend der Rest der Plat­te irgend­wie vor sich hinplätschert.

Zuge­ge­be­ner­ma­ßen wäre es zu harsch, "Molo­tov" ein schlech­tes Album zu nen­nen, jedoch feh­len schlicht und ergrei­fend Eigen­ar­ten, um sich wirk­lich von der Straßenrap-​Konkurrenz abzu­son­dern. So ver­schwin­det das neue Werk Acht­Viers in der homo­ge­nen Mit­tel­schicht eines zur­zeit ein­fach über­sät­tig­ten Marktes.

(Lukas Mai­er)

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