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Kritik

BattleBoi Basti – StimmenBruch

Freun­de sagen dir: 'Dein Rap ist superkrass!
Worauf war­test du? Brich die Schu­le ab!'

Der jüngs­te Batt­ler­ap­per ist zurück! Batt­le­Boi Bas­ti, frü­her bekannt als Ficksch, ist einer von vie­len MCs, die durch Internet-​Turniere eine gewis­se Fan­ba­se gewon­nen haben. In sei­nem Fall wur­de der Hype um die Figur mit den 1000 Per­sön­lich­kei­ten nur dürf­tig genutzt, denn das ers­te Album "Pul­ler­matz" konn­te auf­grund der durch­gän­gig kind­li­chen Vor­trags­wei­se nur bedingt über­zeu­gen. Der Nach­fol­ger "Stim­men­Bruch" klingt da schon vielversprechender.

Dies­mal rückt näm­lich die nor­ma­le Stim­me des Künst­lers in den Vor­der­grund. Zwar kommt auch der quä­ken­de Rap­stil wie­der zum Ein­satz, aber in einem ver­tret­ba­ren Maße. Die Selbst­iro­nie und das bei­nah kom­plet­te Feh­len von Ernst­haf­tig­keit hin­ge­gen blei­ben bestehen, wodurch das Aus­bre­chen aus dem Kinder-​Image noch nicht gänz­lich gelingt. Doch das Album stellt immer­hin, wie der Name schon andeu­tet, einen Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung dar. Die Tex­te wer­den weni­ger albern, wenn man von sol­chen Aus­rei­ßern wie "PPP" oder den "Mailbox"-Skits absieht – und auch der Sound wirkt rei­fer. Stel­len­wei­se kann man sogar schon die ein oder ande­re Kri­tik erken­nen – sei es an der Musik-​Szene ("Brich die Schu­le ab") oder an der Gesell­schaft all­ge­mein ("Mars macht mobil"). Die­sen Aspek­ten steht lei­der das all­ge­mei­ne Sound­bild der Plat­te gegen­über: Der immer wie­der auf­tre­ten­de Gesang ist zwar nicht schlecht, aber wirkt stel­len­wei­se etwas erzwun­gen und wird nach der Hälf­te doch sehr ner­vig. Und die Stim­me, wel­che mich bei den frü­hen Ficksch-Releases so begeis­tert hat, wirkt hier noch zu weich, auch wenn die Raps­kills selbst sehr vor­zeig­bar sind. Abge­run­det wird das dann noch mit pop­pi­gen Synthie-​Gitarren-​Beats, unter ande­rem pro­du­ziert von BRKN, die bei mir nur sel­ten zünden.

Damit bleibt am Ende nur zu sagen: Batt­le­Boi Bas­ti-Fans wer­den lang­sam an die nor­ma­le Stim­me des Rap­pers her­an­ge­führt. Fans der ers­ten Ficksch-Releases und des ursprüng­li­chen, rau­en Rap­stils sowie der här­te­ren Inhal­te soll­ten aber nach wie vor die Fin­ger hier­von lassen.

(Lukas Päck­ert)

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