Frisch geduscht – die Frise sitzt.
Mein Spiegel sagt mir: 'Ich liebe dich!'
"Musik wegen Weibaz": Der schmale Grat zwischen "witzigster Albumtitel des Jahres" und "unfassbarem Fremdscham". Zugegebenermaßen grinse ich immerhin leicht, als das Album beginnt. Hengzt also mal wieder – und wie neuerdings gewohnt mit Unterstützung von Serk, was summa summarum eben B.S.H ergibt. Die Konstellation hat mit "Endlich erwachsen" schon einmal funktioniert und wie heißt es so schön: "Never change a winning team". Witzig immerhin, dass auf den Albumtitel "Endlich erwachsen" nun "Musik wegen Weibaz" folgt. In mir keimt leichte Vorfreude auf den typischen Hengzt-Humor, doch warten wir erst mal ab.
Das Album beginnt – und endet rund 37 Minuten später. Was in der Zeit passiert ist? Eine sehr gute Frage. Und wenn ich absolut ehrlich bin, kann ich die Frage nach einmaligem Hören nur schlecht beantworten. Nicht etwa, weil alle Songs geskippt oder konsequent ignoriert wurden. Es liegt schlicht und ergreifend daran, dass die Geräuschkulisse so ziemlich alles vom Geschehen überdeckt. Das soll nichts Schlimmes heißen, denn eigentlich klang das Ganze sehr gut. Mitreißende Gute Laune-Melodien, dazu stimmige Gesangseinlagen seitens Serk ("Herz") – das klingt fast nach einem grandiosen Album. Na ja, falsch gedacht. Irgendwie ist das alles schön und gut, doch am Ende des Tages plätschert der Großteil der Platte nur so vor sich hin. Es gibt Ausnahmen und Highlights wie "Herz" oder "Bombe platziert", aber im Großen und Ganzen verpasst man nicht wirklich etwas, wenn man nicht auf den Text oder die Thematik achtet. Schade, denn immerhin war es gerade der bissige Hengzt-Humor, der mich damals zum Fan des Berliners gemacht hat. Dieser Humor scheint noch oft genug durch, allerdings bin ich nie lange dazu angehalten, wirklich auf das Gesagte zu achten.
So ist "Musik wegen Weibaz" gute Hintergrundmusik für lange Autofahrten und Partys. Es ist absolut radiotauglich – und das meine ich leider nicht vollkommen positiv überzeugt. Würde ich die Sprache nicht sprechen, wäre es sicherlich ein grandioses Album. So allerdings fehlen mir persönlich die Akzente. Es mangelt an Highlights sowie Höhen und Tiefen, die dafür sorgen, dass das Album nicht nur so vor sich hinplätschert.
(Lukas Maier)
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